Grüße . Nach ca 20 Jahren werden z.zt.die Weichen in den durchgehenden Streckengleisen der Hauptbahn erneuert, jeweils die Abzweigweichen in den Stollberger Bahnhofsteil und die 2 Gleichwechselweichen in beiden Bahnhofsköpfen.Ausgebaut wurden Betonschwellenweichen , wann die genau eingebaut wurden , kann ich nicht sagen. Im August 1998 , als die Hauptgleise erneuert wurden ,war noch im Ostkopf alles alt , und im Sommer 2001 waren Betonweichen schon eingebaut. Die alten Weichen liegen in handlichen Stücken zerschnitten auf der alten Ladestraße.
Am Abend des 9.6.2019 liegen die in 4 Teilen angelieferten Weichen auf dem südlichen Gütergleis, der Bauzug mit 114 703 mit einigen Res-Wagen und der EDK stehen auf dem mittleren Abstellgleis.
Komplett vormoniertes Zungenstück einer Weiche ,incl.Antrieb.
Vormontiertes Herzstück einer Y-Weiche ( Höchstwahrscheinlich die Abzweigweiche des westlichen Bahnhofskopfes), untenliegendes Bauteil.
Der EDK mitsammt Schutzwagen , auf der Stollberger Strecke läuft der Verkehr normal , es fährt gerade ein 650er der CityBahn ein.
Kirow-EDK mit der Nummer 97 82 53 507 19-5 von MGW Berlin.
Das Baufeld ist für den nächsten Tag vorbereitet, für die Arbeiten im Auftrag von DB-Netz und die Arbeiter hat so ne Vollsperrung schon große Vorteile , für alles andere sind Sie ja nicht verantwortlich und die Berufsgenossenschaften sind solche Baustellen auch viel lieber.
Thema Verkehrswende: im rechten Streckengleis wurde die seit Jahren nicht mehr benutzte Betonschwellen- Weiche des Anschlußgleises zum Dämmstoffwerk ausgebaut.( im Werksgelände ist seit Jahren auf der ehem.Gleisanlage ein Parkplatz, der Koks wird per Container auf LKW angliefert aus Glauchau , davor vom Verladungsort in Tschechien. Abgefahren wurde die Dämmwolle früher zum teil per Schiebewandwagen). So wird das nix in Deutschland.
p.s.Der Gleiswechsel ist von der anderen Seite der Brücke ebenfalls sehr gut einsehbar, wie auf einer Tribüne.
Teil 2. Am Nachmittag des 10.6.2019 wurde die Abzweigweiche eingebaut , Blick wiederum von der Brücke , nur die Zungen sind genau unter der Brücke.
Das Herzstück liegt schon , ist aber noch nicht mit dem Gleis verbunden , da die Verbindungseisen ( bin kein Fachmann) erst mit dem Kran noch mitgebracht wurden . Die wurden dann gleich angebracht , der Zweiwegebagger hat dabei die Schiene in die Richtige position gezogen. Am Kran hängt das mittlere Weichensegment mittels Traverse.
Es geht weiter über das neue Herzstück.
Leichtes Absetzten und anbringen der Verbindungseisen.
Als nächstes kommt das Zungenstück mit komplette montierten Antrieb angeschwebt.
Rückfahrt zum "Lagerplatz" dabei ist der CityBahn auf der Stollberger Schiene vorrang zu gewähren.
Ganz hinten auf dem Richtungsgleis nach Dresden steht der Bauzug mit 114 703. Ich bin danach wieder los , ich weiss nicht wie weit die arbeiten an den sich anschließenden Gleiswechselweichen heute fortgeschritten sind.
Mfg Micha & Grüße an die Arbeiter , die swegen 3 Weichen auf der Deutschlandweit eher unbedeuteden Sachsenmagistrale das Pfingstwochende auf Baustelle verbringen mußten.Wenn jemand zu Gleisbau Willke ( NL in Dresden) eine Verbindung hat , kann denen ja mal einen Link schicken.
Im deutschen Bahnnetz müsste es derzeit schätzungsweise noch etwa 70000 Weichen geben, in älteren Quellen war mal von 80000 die Rede. Wenn die hier genannte Lebensdauer von nur 20 Jahren kein Einzelfall ist, dann müsste man ja pro Jahr über 3500 Weichen tauschen. Dies dann jeweils unter Vollsperrung zu machen ist einem verlässlichen Bahnbetrieb wenig förderlich. Allerdings ist mir nicht bekannt, was sonst noch gemacht wird, eventuell Brückenarbeiten? Der SEV geht ja noch bis 15. Juni.
Natürlich hat es viele Vorteile, unter Vollsperrung zu bauen. Als die Eisenbahn noch unverzichtbar war, hat man es trotzdem geschafft, fast alles unter rollendem Rad zu bauen. Umgekehrt könnte man argumentieren: Wenn es heute - im Gegensatz zu früher - möglich ist, auf wichtigen Hauptstrecken mehrfach im Jahr abschnittsweise über Wochen hinweg voll zu sperren und umständlichen SEV zu betreiben, dann ist die Bahn eben nicht mehr unverzichtbar. Hinzugewonnene Fahrgäste treibt man so schnell wieder ins Auto. Und weniger Fahrgäste bedeuten wiederum, daß sich die hohen Investitionen in das System Bahn weniger lohnen. Man muß sich also überlegen, was man volkswirtschaftlich will.
Grüße . Und noch als Anmerkung zu den ca 20 Jahren alten Weichen. Am meisten wurde die Abzweigweiche in Ri.Glauchau benutzt und beansprucht , da Y-Form .In guten Jahren sind ja alle Stollberger Züge über diese Weiche nach Glauchau weitergefahren, seit etlichen Jahren nur noch wenige Zugpaare Werktags und am Wochende nur die Abstell- und Tankfahrten nach Glauchau.Im Güterverkehr 2 Zugpaare in der Woche. Im östlichen Bahnhofskopf wird seit Jahren ( Ende der Bedienung Dämmstoffwerk ) planmäßig keine Weiche mehr Umgestellt, nur Wenn Bauarbeiten stattfinden werden die Gleiswechsel benutzt. Zu 612er Zeiten wurde ab und zu ne Überhohlung der RB ri. Chemnitz gemacht und dabei über den Stollberger Hausbahnsteig gefahren. Also im großen und ganzen wurden die Weichen wenig beansprucht für eine Hauptbahn, da müßte ja im Elbtal alle 2 Jahre getauscht werden. Wird's wohl irgendwie doch was mit der Dauerhaften Qualität zu tun haben , Mosel - Glauchau ist ja auch genau 20 Jahre alt.
Und mal noch 2 Bilder , abfotografiert mit dem Smartphone
Am 15.5.2004 wurde gerade das Dämmstoffwerk bedient ,298 048 ist hier schon wieder auf der Rückfahrt.
Überhohlung: 143 038 mußte am 30.12.2005 mit der RB (damals als RE bezeichnet) nach Dresden an den Stollberger Bahnsteig , um den Verspäteten IC 2061 aus Karlsruhe vor zu lassen.
Vollsperrung bei Bauarbeiten - das ist dss einfachste - solange Fahrgäste oder Reisende nur Beförderungsfälle sind, wird sich auch nichts änderen, da kann Pofalla und der Rest vom Bahnvorstand in Gegend rumposaunen, wss er will