am vergangenen Samstag kam ich bei Staßfurt (Sachsen-Anhalt) vorbei und legte dort einen mehrstündigen Aufenthalt ein. Seit vielen Jahren habe ich es mir einmal vorgenommen, den dortigen Lowa ET54-Straßenbahnwagen zu fotografieren, welcher dort vor den Stadtwerken als Denkmal steht. Diesmal klappte es endlich und aufgrund des sonnigen Wetters wollte ich noch vor der Weiterfahrt 1-2 Fotos der dortigen Feldbahn des Sodawerkes machen. ...daraus wurde allerdings dann etwas mehr als angedacht. 😃
Das Sodawerk verfügt über eine etwa zwei Kilometer lange elektrische Feldbahn mit 600mm Spurweite, diese dient dem Transport von Kalkstein aus dem nördlich gelegenen Tagebau. Für den Zweizugbetrieb kamen in vergangenen Jahren mehrere Lokomotiven des Typs EL12 aus dem LEW Henningsdorf zum Einsatz - 2019 ergänzt durch zwei TL16 aus der Slowakei. Ganz zu meiner Freude war neben einer TL16 noch eine EL12 im Einsatz!
01. Beginnen wir hier mit einer einfachen Übersicht auf die Strecke dieser Werksbahn. Im Nordosten befindet sich der Tagebau und der Verladebunker, 2/3 der folgenden Strecke sind von öffentlichem Gebiet aus erreichbar.
02. Auf der Abstellfläche vor dem Lokschuppen stehen weitere Lokomotiven des Typs EL12, von welchem insgesamt nur 22 Fahrzeuge in den Jahren 1952-1983 hergestellt wurden. Mit sechs Fahrzeugen war die Sodabahn zugleich der größte Betreiber dieser knuffigen Wägelchen. Lok 3 stand sogar mit angehobenen Stromabnehmer da, während ein Fahrzeugwrack neben den Gleisanlagen dahinvegetiert.
03. Die gleichen Lokomotiven nocheinmal von der anderen Seite aus...im Hintergrund ist der Verladebunker zu erkennen.
04. Die beiden ausgeschlachteten Loks mit mir unbekannten Fahrzeugnummern auf dem Gleisvorfeld.
05. Eine weitere ausgeschlachtete Maschine stand etwas abseits und trug die Nummer 2.
06. Im Jahr 2019 wurden zwei TL16 des slowakischen Locoproject s.r.o. angeliefert, die Einholmstromabnehmer der Neufahrzeuge wurden dann aber schon nach wenigen Monaten durch eine andere Bauart ersetzt. Während eine der neuen TL16 im Einsatz war (Nr.5), scheint dieser Dachaufbau zur zweiten Lokomotive zu gehören...diese konnte ich allerdings nicht sichten.
07. Nun aber zum Einsatzgeschehen des Tages...ich freute mich wie gesagt sehr darüber, dass an jenem Tage noch eine alte EL12 auf der Strecke unterwegs war. Hier erreichte der Zug mit der Lok Nr. 1 die Rangierfläche am Verladebunker - nach Ankuft wir die Maschine abgekuppelt und fährt auf ein Nebengleis...die Selbstendladewagen rollen selbstständig weiter...die Lok fährt zurück auf das Hauptgleis und setzt sich dann an die andere Seite des Zuges. Gerade rollen die Wagen langsam in Richtung Verladung...
08. Das selbe Schauspiel eine halbe Stunde später mit der TL16 Nr. 5.
09. Die alte Lok Nr. 1 wird am Verladebunker noch per Seilzug bewegt, während der Stromabnehmer den Kontakt zum Fahrdraht verliert.
10. Nach rangieren und verladen macht sich der Zug mit der Lok 1 auf den Weg zum Sodawerk, hier beim passieren eines Bahnüberganges.
11. Ähnliche Situation, nur mit der Neubaulok und etwas weiter nördlich.
12. Auf dem westlichen Abschnitt findet sich eine lange Gerade neben einem Feldweg...dort schaukelt gemütlich die Altbaulok Nr. 1 entlang.
13. Wenige Augenblicke später...diesmal in S/W.
14. Blick auf die Strecke, welche einen recht neuwertigen Eindruck im Bezug auf Schwellen und Schienen macht...von der Gleislage her sieht es aber typisch nach Feldbahn aus!
15. Lok Nr.1 passiert einen Bahnübergang nahe der Eisenbahnbrücke.
16. Die neue TL16 kurz vor erreichen des Werksgeländes, auf welches man ohne weiteres aber keinen Zutritt hat.
17. Nochmals in Schwarz-Weiß...TL16 Nr.5 auf dem Rückweg zum Verladebunker.
18. Eigentlich der ursprüngliche Grund des Besuches in Staßfurt - der Lowa ET54 Nr. 20! Dieser steht seit 2010 vor dem Gelände der Stadtwerke und ziert dieses Areal recht liebevoll.
19. Zwischen zwei Oberleitungsmasten wurde Fahrdraht gespannt, welcher vom Rollen-Stangenstromabnehmer des Triebwagens berührt wird.
20. Blick auf das Heck des Einrichtungstriebwagens.
Das solls auch aus Staßfurt gewesen sein. Ich wünsche Euch noch ein schönes Wochenende!
Schön zu sehen noch ein Äusserlich gut erhaltener Lowa Triebwagen ,hier in Stassfurt . Ein paar Jahe nach dem Krieg war es auch in Plauen soweit das man über die Anschaffung neuer Strassenbahnen nachdachte. Für Interressierte zu denen ich mich auch zählte waren gewisse Vorbereitungen damals nicht verborgen geblieben . Auf einem Rahmengestellgestell das die Umrisse der neuen Triebwagen darstellte befuhr man die plauener Strassenbahnstrecken und hat in den Kurven verschiedenfarbig auf dem Pflaster dargestellt wo die neuen Triebwagen kollitieren würden. Die Ausladungen hinten und vorne waren eine ganze Menge länger als bei den vorhandenen Bahnen .Meine Beobachtungen beschränkten sich damals nur auf die Kurven der Linie 3 am Preiselpöhl also Johann - und Schlachthofstrasse und Schlachthofstrasse Albertstrasse mit diesen engen 90 ° Kurven und da gab es ein paar Überschneidungen ,das die Lowa s dort nicht fahren konnten diese wurden dort auch nicht eingesetzt denn sie fuhren ausschliesslich auf der Linie 1 Haselbrunn Neundorf . Als ich nach 6 Jahren erstmals wieder nach Plauen kam hatte man die Gleise bis Mozartstrasse verlegt und so die kollisionmöglichkeiten abgestellt und ich glaube dort liegen sie noch heute . Ach die Neuen waren dann die Nummern 57, 58 und 59 leider waren sie relativ schnell wieder aus dem Strassenbild verschwunden weil sie von den Gotha s dann mit Anhänger abgelöst wurden . Wo die Kurven damals sonst noch enschärft werden mussten entzog sich leider meiner Kenntnis aber vielleicht wissen ein paar Plauener noch davon
Grüsse vom Kramerladen aus seiner doch komfortablen Arrestzelle