Am 12. und 13.September war es zum ersten mal im Jahr 2020 möglich auf der Brückenbergbahn vom ehemaligen Sammelbahnhof Pöhlau startend, zum Stellwerk W3 des Zwickauer Hauptbahnhofes zu reisen. V10B (LKM 252220 Baujahr 1961) diente am Nachmittag als fahrbarer Untersatz auf der sä.ZB-Linie Brückenbergschachtbahn. Im September 1872 ging die anfangs 4,7 km lange Gleisanlage in Betrieb. Zuerst nur zum Brückenbergschacht I und II. Aufgrund der schwierigen Topografie waren die Schachtanlagen nur über Spitzkehren vom Stammgleis aus erreichbar. Zwischen 1900 und 1904 teufte die Gewerkschaft Morgenstern bei Pöhlau ihren Schacht III ab, welcher mit 1082 Metern seinerzeit der tiefste Steinkohlenschacht Deutschlands war. 1908 wurde dieser ebenfalls an die Brückenbergschachtbahn angeschlossen, wobei eine aufwändige Gleisführung mit doppelter Spitzkehre am Bahnhof Pöhlau sowie eine Talbrücke erforderlich wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die Struktur der Bergbaubetriebe grundlegend.1947 stieß man bei Tiefbohrungen auf abbauwürdige Steinkohlevorkommen. Zusätzlich zum bestehenden Martin-Hoop-Schacht IV wurden bis 1962 drei weitere Schächte geteuft und das Grubenfeld an das Gleis zum früheren Morgensternschacht III angeschlossen. Nach der Einstellung der Kohleförderung 1976 begann am Martin-Hoop-Schacht IV der Aufbau eines Betonplattenwerkes. Im Dezember 1977 verkehrte der letzte Zug mit Zwickauer Steinkohle. Bis April 1997 wurde das Kraftwerk jedoch noch mit (polnischer) Steinkohle beliefert. Am 01.01.1999 wurde der Güterbahnhof Pöhlau offiziell stillgelegt, die Hochbauten nachfolgend abgerissen. Der Förderverein Brückenbergbahn e.V. bemüht sich seitdem die Reste der letzten Kohlebahn im Zwickauer Steinkohlenrevier zu erhalten.
So nun paar aktuelle Impressionen von der Strecke.