Nach über einjähriger Instandsetzung im Dampflokwerk Meiningen ist die 52 8141 der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde seit Februar 2020 wieder betriebsfähig und nach einigen Startschwierigkeiten aufgrund Problemen mit dem Fahrwerk seit Oktober 2020 vollumfänglich einsatzfähig. Im Rahmen der Hauptuntersuchung erhielt die Lok zudem einen Giesl-Flachejektor. Einen solchen hatte sie schon einmal zu DR-Zeiten von 1968 bis 1981.
Bei den ersten beiden Probefahrten im Februar 2020 war ich vor Ort und konnte dabei die ersten Kilometer aus eigener Kraft nach über 21 Jahren Standzeit mitverfolgen. Die erste Fahrt ging dabei als Leerfahrt (Indizierfahrt) von Meiningen ins knapp 15 Kilometer entfernte Rentwertshausen.
In Ritschenhausen entstand das erste Foto, dank zweistündiger Verspätung jedoch nicht am gewünschten Motiv mit dem imposanten Bahnhofsgebäude.
In der Ortslage Bibra gelang die nächste Aufnahme bei voller Fahrt, der Regler wurde gerade geschlossen.
Am Folgetag stand eine Lastprobefahrt mit einem planmäßigen Güterzug an. Dazu ging es zunächst als Leerfahrt von Meiningen nach Bad Salzungen. In Immelborn wurde die Durchfahrt abgpaßt.
Wenig später in Bad Salzungen am Güterzug, mit rund 500 Tonnen Gewicht recht gut ausgelastet. Ursprünglich sollte noch die planmäßige Diesellok mitlaufen, aus nicht bekannten Gründen wurde jedoch darauf verzichtet.
Bei Unterrohn gibt es schon seit langer Zeit eine Langsamfahrstelle mit V/max 10 km/h aufgrund von immer wieder auftretenden Problemen mit dem Unterbau. Hier konnte sich die Lok beim Beschleunigen in der Steigung ein erstes Mal richtig beweisen.
Der Heizer meinte es zu gut, so daß die Ackermänner abbliesen was das Zeug hielt und übertönten so den Sound des Giesl's.
In Marksuhl ging es auf den Rand, der Personenverkehr kam von beiden Seiten.
Nach erfolgter Kreuzung und Überholung ging es weiter in die Steigung gen Eisenach.
In Eisenach wurde die Lok gedreht und die Rückleistung nach Bad Salzungen bespannt. Am berühmten Wartburgmotiv wurde der Zug von vielen Dampflokfreunden schon erwartet.
In Marksuhl kam jedoch das jähe Ende, wegen Problemen mit dem linken hinteren Treibstangenlager mußte die Fahrt abgebrochen und eine Hilfslok angefordert werden.
In der Folge fanden weitere Probefahrten statt. Im März wurde die Lok nach Löbau überführt, jedoch traten bereits da erneut Probleme mit den Lagern auf. Auch bei einer weiteren Probefahrt mit dem OSEF-Wagenpark zu Ostern von Löbau nach Bischofswerda und zurück traten Lagerprobleme auf, weshalb die Lok nochmals dem DLW zugrführt werden mußte. Nun hatte man das Problem in den Griff bekommen, die Probefahrten im September waren erfolgreich, so daß die Lok Mitte Oktober nach Löbau zurückkam.
Für den 17. und 18.Oktober standen dann die ersten regulären Sonderfahrten an, gesponsort durch den Verkehrsverbund ZVON standen "Willkommensfahrten durch die Oberlausitz" auf dem Programm. Bei leider sehr bescheidenem Wetter setzte sich der Zug am Morgen des 17.10. zunächst Tender voran in Richtung Görlitz in Bewegung. Bei Wendisch Paulsdorf entstand das erste Foto.
In Görlitz setzte die Lok ans andere Zugende und fuhr nun Rauchkammer voran nach Niesky. Der Abschnitt zwischen Charlottenhof und Abzweig Mückenhain ist dabei noch mit Telegraphenleitung bestückt, häufig stehen sogar noch H-Masten, in der heutigen Zeit schon eine richtige Rarität.
Von Niesky aus stand eine Pendelfahrt über die neu ausgebaute und elektrifizierte Strecke nach Horka Gbf auf dem Programm. Fotomöglichkeiten gibt es aufgrund der vielen Betonwände neben der Strecke leider kaum noch.
Rückfahrt nach Niesky.
Von Niesky aus ging es wieder zurück über Görlitz nach Löbau und weiter nach Bischofswerda. Das einzige Sonnenbild des Tages ausgerechnet Tender voran, hier am Scheitelpunkt bei Ludwigsdorf kurz vor Görlitz.
Durchfahrt Görlitz=Rauschwalde.
Ausfahrt Löbau.
Durchfahrt Seitschen.
Auf dem Rückweg von Bischofswerda nach Löbau wurde noch die Einfahrt in Bautzen dokumentiert.
Am 18.10.2020 ging es ins Oberlausitzer Oberland, von Löbau über Ebersbach nach Zittau. Der Bahnübergang Neusalzaer Straße in Löbau ist ein beliebter Fotopunkt.
Kurz hinter Mittelherwigsdorf ist das Ziel Zittau fast erreicht.
Von Zittau aus stand ein Abstecher nach Großschönau auf dem Programm. Hier passiert der Zug den Viadukt in Großschönau, welcher ab dem zweiten großen Bogen leider schon sehr zugewachsen ist.
Da der Bahnhof Zittau nach seinem Umbau und dem Wegfall der Formsignale unansehlich geworden ist, verblieb ich für die folgenden beiden Aufnahmen jeweils in Mittelherwigsdorf. Zunächst die Rückfahrt von Großschönau nach Zittau ...
... sowie die Fahrt von Zittau nach Löbau.
Eine letzte Aufnahme entstand am Klassiker der Strecke Ebersbach - Löbau, die Überfahrt auf dem Viadukt zu Großschweidnitz. Leider wächst auch dieses Bauwerk immer mehr zu ....
Wünschen wir der 52er allzeit gute und störungsfreie Fahrt!