Servus,

wie versprochen gibt es am 2.Adventswochenende den 2.Teil meines Rückblicks. Viel Spaß !

Anfang Mai wurde der Schrottzug mal wieder für 2 Wochen über Bayreuth umgeleitet. Leider war fast immer schlechtes Wetter. Ein Sonnenloch erwischte ich nur in Trebgast …



… mit viel Glück noch an der Ausfahrt Bayreuth am Josephsplatz.



… und nochmal mit Glück am Abzweig Schlömen. Hier erwachte meine Begeisterung für die Eisenbahn vor 7 Jahren.



Der Mai war gepflastert von vielen fotografischen Enttäuschungen. Ein Wolkenschaden jagte den nächsten – teils nach stundenlangem Warten haben jeweils Sekunden gefehlt. Es gab eine Phase, da wollte ich das Hobby am liebsten an den Nagel hängen.

Etwas trösten konnte ich mich an einem der vielen verregneten Sonntage mit der Suche nach Feuersalamandern im Weißmaintal







Unweit der Salamander befinden sich diese hübschen Kaskaden des Weißen Mains. Im Hintergrund sieht man die Skyline von Hinterröhrenhof …





In der zweiten Maihälfte gab es zwischen Münchberg und Schwarzenbach eine Baustelle. Es fuhren mehrfach Bauzüge über die Schiefe Ebene. Aber davon etwas mitzubekommen, ist purer Zufall. Dank eines Eisenbahnkollegen in Münchberg klappte aber ab und an ein Bauzug. 3x gab es sogar Sonne. Jedes Mal war es haarscharf.

Ein Schwellenleerzug kurz hinter Marktschorgast. Zum Glück wurde der RE am Esig stehen gelassen. Ansonsten wäre die letzte Restsonne auch weg gewesen und das Büro hätte gerufen.



An diesem Sonntagabend war ich gerade mit dem Hund zu einer Orchideenwiese bei Trebgast unterwegs, als mich ein Anruf ereilte, dass ein Bauzug vor 10min durch Münchberg sei. Ich wusste, dass ich nun max. noch 15min Zeit hatte. Aufgrund diverser Baustellen und Straßensperrungen hielt ich nur noch die Streitmühle für schaffbar. Glücklicherweise hatte ich mein Standardobjektiv im Makrorucksack mal pro forma mit reingelegt. Auch die Wolkenwand am Horizont war mir gnädig, so dass dieses eher selten fotografierte Motiv geklappt hat.



Am nächsten Morgen sollte der Umbauzug in aller Früh von Neuenmarkt nach Münchberg fahren. Der Wetterbericht kündigt wolkenlosen Himmel an. Wie so oft dieses Jahr war es dann um 5:45 Uhr bereits zu 98% bewölkt. Lediglich an einem winzigen Streifen am Horizont spitzte die Morgensonne noch raus. Um 6:01 durchquerte der Zug Streitau. Um 6:03 war dann komplett Licht aus.



Die Orchideen waren dieses Jahr in Oberfranken alle sehr spät dran. Ein paar schöne Arten konnten aber dennoch eingefangen werden.

Kleines Knabenkraut Bayreuth-Destuben



Purpur-Knabenkraut am Staffelberg



Das extrem seltene Affen-Knabenkraut bei Heiligenstadt



Das Kleine Zweiblatt im Fichtelgebirge – eine ganz große Rarität und gerade mal 5-10 cm hoch



Breitblättriges Knabenkraut bei Marktschorgast



Fuchs-Knabenkraut bei Schnabelwaid



Und noch ein Sonnenuntergang mit Staffelberg im Hintergrund



Eine Schlechtwetteralternative sind immer Langzeitbelichtungen von Bachläufen. Ein besonders schöner Bereich im Fichtelgebirge ist der Wurzelpfad am Weißmain-Ochsenkopf-Steig zwischen Karches und Bischofsgrün. Hier fließt der junge Weiße Main. Dank langer Belichtungszeiten und eines Polfilters ergeben sich dann diese schönen Wasserstimmungen.















Ende Mai dann meine erste und bislang einzige Aufnahme vom Sandzug mit Eurodual bei Zips



Und Anfang Juni habe ich mich sehr gefreut, dass bei Trebgast mal wieder ein Sonnenbild des Kesselzugs geklappt hat.



Ein Wunschmotiv war der Müllzug bei Untersteinach – aufgenommen von den seit der Baustelle aufgeschütteten Abraumhügeln.



Anfang Juni habe ich mich dann – nachdem endlich mal die Sonne schien – fotografisch mit unserem Kurpark auseinandergesetzt. Da ich bis zum August eine bebilderte Broschüre über die Anlagen herausbringen wollte, brauchte ich aktuelle Bilder. Der Kurpark in Bad Berneck ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Warum seht ihr auf folgenden Bildern:





Herzstück der Anlage ist die 1899 im Stil der Bäderhausarchitektur erbaute und 2020 sanierte Neue Kolonnade









Im Juni erreichte das Rathaus eine Anfrage der Interessengemeinschaft Warnanlagen und Sirenen nach dem geheimen Standort einer ehemaligen Hochleistungssirene. Solche „historischen Spezialaufträge“ werden gerne an mich weitergeleitet und ich begab mich mit Hilfe von „alteingesessenen Anwohnern“ auf Spurensuche. Eine richtig spannende Angelegenheit, sich mit diesem Relikt aus dem Kalten Krieg auseinanderzusetzen. Letztlich gab mir ein Anwohner den entscheidenden Tipp des ehemaligen Standortes und ich besuchte diesen, um für die IG WASI Fotos zu machen.

Versteckt „mitten in der Pampa“ auf der Badleite stand hier bis 1998 ein spannendes Relikt aus dem Kalten Krieg.





Infolge meiner Recherchen habe ich dann noch einen Zeitungsartikel verfasst. Weitere Infos findet man hier:

https://hochleistungssirene.de/standort/bad-berneck

Erfreulicherweise konnte diesen Sommer auch wieder unsere Romantikbühne am Schlossturm (http://fraenkischebuehne.de/) bespielt werden. Hier das Stück „Dinner for One“.





Mitte Juni tauchte dann völlig unerwartet eine neue „Planleistung“ über die Schiefe Ebene auf. Es handelt sich um den Tchibozug, der von Bremen nach Bamberg fährt und dort dann geteilt wird. Ein Teil geht nach Neumarkt in der Oberpfalz, der andere über die Schiefe Ebene nach Hof.

Das erste Mal konnte ich ihn noch mit 223 156 erwischen. Hier auf der Rauen Mauer auf der Schiefen Ebene



Und nochmal bei Streitau geschafft.



Und die Rückleistung am KM 80 auf der Schiefen Ebene



Eine weitere attraktive neue Planleistung ist der Gipszug von Kadan über Cheb, Marktredwitz, Pegnitztal weiter nach Iphofen. Hier bei Kulmain.



Der EZ 45366 bei Wiesau.



Und wenige Tage später wenige Meter entfernt nochmal bei Wiesau.



Im Nachbarweiher fand ich dann noch ein paar junge Schwäne





Der Kesselzug nach Schweinfurt bei Kulmain OT Aign



Nach zig Frusterlebnissen in den letzten Monaten hat dann endlich dieses schöne Motiv bei Harsdorf geklappt.



Und die Rückleistung am Folgetag bei Trebgast



Der Gipszug in der Pegnitz-Buchauer Kurve



Der Tchibozug an der Streitmühle auf der Schiefen Ebene



EZ 45368 bei Engelmannsreuth



Der Gipszug bei Zips



Der Tchibozug mit 155 im Schlepp auf der Schiefen Ebene



Und die Rückleistung am KM 80 auf der Schiefen Ebene



Im Juni wurde unsere Kommune von Umweltminister Glauber als „Insektenfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Hintergrund sind ein paar Kleinprojekte der letzten Jahre – die z.T. auch auf meinem „Mist“ gewachsen sind - welche zumindest in der Öffentlichkeit Verständnis für Natur und Vielfalt wecken sollen.



Zur selben Zeit blüht an den Bad Bernecker Felshängen die seltene Funcks-Hauswurz – eine botanische Rarität



Ende Juni fand dann erstmal ein großer Töpfermarkt im Kurpark statt, welcher ab sofort jährlich am letzten Juniwochenende stattfinden soll.



Zur selben Zeit entdeckte ich gemeinsam mit meinen 2 besten Naturfotofreunden auf einer Wiese nahe Torfmoorhölle einen reich gedeckten Tisch an Tagfaltern. Das frühe Aufstehen hat sich voll gelohnt.

Biotop



Der extrem seltene Randring-Perlmuttfalter





Großer Perlmuttfalter



Baum-Weißling und Frühlings-Mohrenfalter



Baldrian-Scheckenfalter und ich selber nach 1,5h Fotografieren in der Sumpfwiese. Die Stechmücken haben mich fast aufgefressen. Das sieht man den Fotos natürlich nicht an.



Ebenfalls Ende Juni war dann extrem viel Geduld am Neusorger Fichtelnaabviadukt gefragt. Nach erfolglosem fast vierstündigem Warten und der mittlerweile bereits mit äußerst schlechter Laune angetretenen Heimreise machte ich wieder kehrt, als die Meldung kam, dass der Gipszug mit über 3h Verspätung in Cheb abfuhr. Kurz nachdem ich ankam, tauchte zunächst überraschend ein tschechischer Düngerzug auf.



Nun erwartete ich im Block dahinter den Gipszug, doch zu meiner großen Enttäuschung wurde er in Marktredwitz rausgenommen. Mittlerweile tauchte eine riesige Wolkenwand auf und das Licht war aus – die sehr tief stehende Sonne trug auch noch ihren Teil bei. Als es dann um 20:35 Uhr rauschte, geschah das Unmögliche: für 3min ergab sich ein schmaler Streifen am Horizont, durch den tatsächlich im richtigen Moment das schönste Abendlicht die Brücke in bestes Theaterlicht tauchte. Mein Eisenbahnbild des Jahres.



Dank eines Freischnitts von DB Netz konnte dieses neue Motiv auf der Schiefen Ebene mit dem Tchibozug umgesetzt werden. 4 Wochen später war es schon wieder zugewachsen.



Und die Rückleistung nochmals auf der Schiefen Ebene



Ein sehr schönes Motiv der Schiefen Ebene befindet sich am Gegenhang unterhalb des Dorfes Köslar



Die Rückleistung wurde in der Goldbergkurve Marktschorgast erwartet



2021 fuhren die EVB Holzzüge nach Neuenmarkt nur sehr sporadisch und sie zu erwischen, war reine Glückssache. Hier hat es dann doch einmal bei Ludwigsschorgast geklappt.



Anfang Juli ging es dann mal sehr früh ins Zeitelmoosmoor bei Wunsiedel, in der Hoffnung ein paar Falter zu finden.

Wachtelweizen-Scheckenfalter



Braunfleckiger Perlmuttfalter



Wenige Tage später fand ich auf einer Sumpfwiese den sehr seltenen Storchschnabel-Bläuling





Für emotionale Höhe- und Tiefpunkte sorgten weiterhin die immer seltener verkehrenden Kesselzüge nach Schweinfurt. Am Vortag zog zum x-ten Mal wieder in der letzten Sekunde eine Wolke rein, am Folgetag herrschte dann große Freude bei mir, als die Rückleistung mit der wunderschönen 132 426 gleich zweimal erwischt werden konnte. Zunächst an der Ausfahrt Trebgast



Und dann nochmal an der Ausfahrt Bayreuth Obere Röth



Eine tolle Überraschung war V270.10 mit einem Bauzug auf der Schiefen Ebene



Ein Zufallsfund im Ölschnitztal war diese Blindschleiche, welche ich ausgiebig ablichten konnte, da sie überraschend lange „still“ saß





Making of



Der Juli lässt auch immer wieder tolle Waldschmetterlinge im Ölschnitztal auftauchen. Diese zu fotografieren ist sehr, sehr mühsam, aber jedes Jahr kommen doch ein paar schöne Bilder dabei heraus.

Kleiner Schillerfalter



Kleiner Schillerfalter



Kleiner Schillerfalter rötliche Farbvariante



Admiral



Ein „Saufgelage“ von Rapsweißlingen



Ein Zufallsfund war diese Raupe des Ligusterschwärmers



Auf den Wiesen sind zu dieser Zeit wieder die Schachbrettfalter unterwegs





Aufgrund verheerender Unwetter wurde Mitte Juli auch im Elbtal eine Brücke unterspült, so dass völlig kurzfristig Elbtalumleiter durch das Fichtelgebirge fuhren. Grund genug, bei äußerst durchwachsenen Wetterbedingungen sein Glück zu versuchen. Immerhin fuhren nun ein paar Güterzüge bei Licht zwischen Hof, Marktredwitz und Cheb.

Kurz bevor die Wolkenwand den Himmel verdunkeln sollte, tauchte die wunderschöne 132 426 mit diesem Containerzug bei Niederlamitz auf.



Die zahlreichen Enttäuschungen durch Wolkenschäden oder ewig nicht kommende Züge erspare ich uns. Ab und an klappte es dann ja doch mit schönen Bildern.

Viel Geduld war bei diesem Motiv in Brand bei Marktredwitz auf der Strecke nach Cheb gefragt



Das Glück was am Vortag mit 132 426 noch gefehlt hat, kam dann am Folgetag überraschend doch noch vorbei. Auf dem Weg zu einem Vortrag tauchte dieser Leerautozug überraschend in Marktleuthen auf.



Die Strabag-Nohab schaute in dieser Zeit auch 2x im Fichtelgebirge vorbei. Das erste Mal habe ich sie leider knapp verpasst, das zweite Mal hat es in Röslau geklappt.



232 704 mit Containerzug bei Neudes



Und ein Metranscontainerzug in einem wundersamen Wolkenloch bei Marktleuthen



Ein für mich neues Motiv bei Martinlamitz



Wenig später kam auch noch der SETG Containerzug



Ein Wunschmotiv konnte dann mit dem Schneeberg, dem höchsten Berg Frankens im Hintergrund bei Neudes umgesetzt werden.



Ein Klassiker für lange Züge – die Brücke bei Neudes



Ein Hingucker war dann dieser Kokszug bei Neudes



Erfreulich für mich war, dass am letzten Umleitertag die Durchfahrt in Seußen noch geklappt hat.



Das letzte Bild der Umleitertage entstand dann auf der Manzenberger Brücke in Marktredwitz. Wenige Minuten später zog dann alles am Himmel zu und die Umleiter verschwanden so schnell wie sie gekommen waren.



Die Touren ins Fichtelgebirge boten auch die Möglichkeit, das Fahrrad in den Kofferraum zu stopfen und damit noch etwas rumzugeistern.

Bayerns kleinster Kurort Bad Alexandersbad



Die Kirche von Tröstau



Der Kurpark von Weißenstadt







Der schöne Weißenstädter See







Ein Wunschmotiv diesen Sommer war der Blick von der Brücke in Seußen. Glücklicherweise kam der EZ 45368 im richtigen Zeitfenster, so dass die Ausleuchtung optimal war.



Weiter geht's mit Teil 3 am 3.Adventswochenende

Das sind ja Mega-Aufnahmen, unbeschreiblich. Offen gestanden toppen die Natur- und die Bäderarchitekturfotografien die Bahnbilder in diesem Falle um Welten, finde ich.