bevor die schon länger gescannten Dias noch länger am Stick vor sich hin stauben, endlich eine erste Formulierung dazu.
Etliche geneigte Fans wissen um mein über viele Jahre unersättliches Bestreben im Egertal zu Dieselzeiten. Als die Sokolover 781 trommelten, die Brillen mitmischten, und am Ende alles mit den Bardotkas kurz vor der Elektrifizierung Karlovy Vary - Chomutov gipfelte. Selbst mit Elektrifizierung und den eingesetzten Skodas trieb ich mich noch einige Male intensiv dort umher. Laminate standen plötzlich in Vojkovice, und genauso 362 und 242 im Güter- und Personenverkehr. Fast alles ist Geschichte! Die 362 wurden vor noch nicht so langer Zeit durch Vectrons verdrängt, tauchen bisher fallweise immer noch auf. Im Güterverkehr sind 363 und dispecerka 363.5 die Regel, mitunter Vectrons und noch ganz andere moderne Baureihen für CDC. Hinzu kamen in den letzten Jahren die privaten EVU.
Wie waren die Tage vor 20 Jahren im „Egertal“? Ein paar solcher Besuche aus jener Zeit präsentiere ich in loser Folge.
Meinen damaligen Aufzeichnung von 2003 nach, muß der Januar 2003 wettermäßig nicht viel getaugt haben. Erst ab Mitte Februar legte ein einigermaßen Schneewetter mit richtig Sonne los! Und damit auch mit guter Kälte.
#01 In Lesov lag ich für einen Bunkerzug auf der Lauer, der bereits bei Anreise in Karlovy Vary zuvor gesichtet wurde, aber noch mit Abspannen der Elloks beschäftigt war. Hier rollen von Hajek herunter bei Lesov 749 170 + 039 gen Karlovy Vary daher. Es sollte sich um den R420 handeln. Die Schlafwagen im Zugverband? Leider längst Geschichte.
#02 Kurz nach dem R420 setzte das Grollen aus Richtung Karlovy Vary ein. Das muß er sein! Und nach guten zehn Minuten mühten sich 751 161 + 159 am ehemaligen Bahnübergangs-Wärterhaus gen Hajek ab. Als Schiebeloks und Krawallverstärkung schoben hinten 751 070 + 014 nach. Nun nicht trödeln, fix die Karre bestiegen und den Berg nach...
#03 ...Ostrov hinunter gesemmelt. Nachdem der Zug mit seinen vier Loks durch den Bahnhof gekracht war, lag sich in der Umgebung der wunderbare Geruch von Braunkohle ab.
#04 Nach Klasterec ging es zügig weiter, und bis zum Fotostandpunkt waren ein paar Schritte zu Fuß zu bewältigen. Ein dritter Schuß auf den Bunkerzug bei Überfuhr des Egerviaduktes saß damit. Rechts auf dem 541 Meter hohen Sumna liegt die Sumburk.
#05 Die Beine in die Hand genommen und ein paar Meter gen Ortschaft gewalzt, konnte ich auch die beiden Schiebeloks endlich bildlich festhalten.
#06 Am Viadukt entstanden zu 781-Zeiten ebenso eine Anzahl netter Aufnahmen. So stand ich jetzt abermals auf der Brücke und sah hinunter zum Ufer. Eine Stelle sah dabei vielversprechend aus. Ob da ein neuer Blickwinkel auf die Stahlkonstruktion für mich heraus springt? Ich mußte am Ufer schon wo aufpassen, um nicht durch Schnee ins Rutschen zu geraten und mich in der Eger wieder zu finden. 749 102 poltert mit dem R692 in Richtung Karlovy Vary/Cheb über die Stahlkonstruktion. Der 843 drängelte sich langsam ins Bild, hatte er doch Einfahrt Halt in den Bahnhof Klasterec.
#07 Wenn ich früh los fuhr, hatte ich für einen Tag ein paar Wunschmotive auf einer Liste parat. Ob ich dann zum Abarbeiten dieser komme, entschied der Betrieb. Da ich jetzt in Klasterec war, blieb ich auch dort. 749 081 per R647 schob sich in den Bahnhof.
Aufgrund an diesem Tag herrschenden Wetters mit relativ klarer Luft, war früh schon festgestanden, das ich mich in Hajek am Nachmittag bei den Signalen aufhalten sollte, um die Hügel hinter Hroznetin, im Bereich Abertamy und Horni Blatna, einigermaßen erkennbar mit aufs Bild zu bringen. Oft herrschte dort die berühmte dicke Luft.
#08 Beim Warten fielen mich von hinten 751 158 + 157 mit der nächsten ostwärts fahrenden Bunkerkohle an.
#09 Am Zugschluß hing die lustlos vor sich hin blubbernde Schiebelok 749 170 dran. Man beachte das rechte Signal! Ein Bergfahrer kündigte sich bereits an.
#10 751 159 + 161 topten den Berg herauf, und werden nach wenigen Metern und Unterquerung der kleinen Straßenbrücke im Bahnhof Hajek augenblichklich ihre Leistung zurück nehmen.
Damit war ich schon wieder an den beiden Signalen bildlich zufrieden gestellt. Ein Blick auf die Uhr und ins Kursbuch: soll ich die Ortslage Boc versuchen? Zu 781-Zeiten war ich da zuletzt. Und die Monate vor meinem jetzt stattfindenden Fotoeinsatz kam ich dort per Zug auf Heimreise von der berüchtigten Börse in Praha vorbei. Es sollte also mit Licht jetzt auf Mitte Februar etwas gehen! Wie dann umsetzbar, würde sich vor Ort zeigen. Also räucherte ich erneut gen Osten. Das Auto blieb dabei am alten restaurace im Ort stehen. Ich hüpfte die Hängebrücke über die Eger hinüber zum Gleis und trabte darauf in Richtung Motiv. Da sah ich schon einen passenden Baum am Hang oberhalb stehen.
#11 Der Blick von da oben grandios! Der R670 mit 749 081 konnte dort bequem im Geäst abgewartet werden. Die Hoffnung auf noch einen zufällig daher kommenden Güterzug erfüllte sich nicht.
Aber jetzt hier vom Acker machen? Ich latschte am Gleis entlang weiter gen Felsen unterhalb von Korunni. Im Februar kommt dort unten ins Tal bereits einigermaßen lange das Licht hinein.
#12 Da kam der für „Boc Ortslage“ erhoffte Güterzug! Und für mich auch noch zu früh, als das ich am eigentlichen Motiv gewesen wäre. 751 209 + 210 schafften einen Bunkerzug von Osten heran. Dennoch gelang ein zufriedenes Bild.
#13 Vom geschobenen 943 010 hab ich leider keine Zgnummer notiert. Irgendwie lief der Sarg auf dieser Strecke bei mir unter ferner liefen. Abgedrückt hab ich gottseidank doch immer. Rechts der bekannte Felsen zu Korunni. Oben auf dem umzäunten Areal war meist ein schwarzer Zuchtbulle, und überhaupt Rindergetier. Da mußte man schon schauen, ob das Areal belegt war, wenn man nach Fotos ins Tal runter sann.
#14 Von West bzw. Straz nad Ohri, näherte sich wieder ein Bunkerzug. 751 210 + 209 befinden schon wieder auf dem Rückweg nach Chomutov.
#15 Die Sonne schien weiter dort hinein, also warum davon rennen. 810 375 als MOs 7010 kam passend daher gerattert.
#16 Im Sinne hatte ich die Leistung R812, den bardotka 749 170 inne hatte.
Aufauf zum Auto!
#17 Weit kam ich nicht, und groß umher stürzen brauchte es nicht. Warum mal nicht so auf 751 159 + 161 mit dem Apparat drauf halten, die eine Leine Eao hinter sich her zogen? Glücklich mit im Bild die Kirche des "Heiligen Vaclav und Heiligen Mikulas".
#18 Das Restlicht bzw. die dann für mich letzte Leistung des Tages verbriet ich in Straz nad Ohri. 810 666 als MOs 7012 hatte die Ehre. Links die Kirche des "Heiligen Michael Archandel", die Freund Gang232 als „Schdrachhözlerkerng“(Streichholzkirche) abtat. Dabei fügt sie sich dort bestens mit dem Bahnwärterhaus in den Bildausschnitt.
Stress zur Heimfahrt machte ich keinen. Der Blick ins Kursbuch verriet mit dem Fahrplan, das gar ein Abwarten des Sonnenunterganges im Bereich Hajek nichts im Personenverkehr bringen würde. Der Güterverkehr zeigte sich am Ende doch nicht mehr. Dennoch war ich wieder mal satt und mehr als zufrieden von einem weiteren sehr erfolgreichen Fototag an meiner tschechischen Haustrecke.
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
Hallo, unmittelbar an die Bahnbrücke in Klasterac / Klösterle schliesst sich der Schlosspark mit Schloss und Altstadt an. Alles auch sehenswert und im Park eine schöne Gaststatte mit lecker böhmisch Essen. Im Schloss auch Ausstellungen, wenn ich mich recht erinnere ua. Porzellan vom Feinsten. Vom Bahnhof stündlich mit Stadtbuslinie zu erreichen oder 2 km Fussmarsch.
Danke fürs Foto, die an einen schönen Bahnausflug erinnerten. Gruss vom Bärenteich