Lange ist es her, dass ein Zug über Lugauer Gleise der NW-Linie (Neuoelsnitz–Wüstenbrand) gerollt ist. Nach der Einstellung des Güterverkehrs 1996 wurden vor 13 Jahren die letzten dort abgestellten Containerwagen per Schiene vom Bahnhofsgelände abgeholt. Seitdem herrschte Ruhe auf den Gleisanlagen. Ursprünglich wurde die NW-Linie als Kohlebahn für das Lugau-Oelsnitzer Revier erbaut. Am 15. November 1858 wurde die Strecke von Wüstenbrand nach Lugau eröffnet. Am 15. Mai 1879 eröffneten die Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen die kurze Erweiterung bis zum Bahnhof Höhlteich (heute Neuoelsnitz)... Infolge der politischen Wende 1989/90 kam es zu einem spürbaren Rückgang im Güterverkehr. Am 28. September 1996 wurde dieser dann offiziell eingestellt. Am 31. Dezember 2003 wurde der Abschnitt Lugau–Wüstenbrand endgültig stillgelegt. Das Teilstück Neuoelsnitz–Lugau pachtete die Regio Infra Service Sachsen (RISS). Am 3. August 2017 veröffentlichte die RISS ein Angebot zur Abgabe der seit 2015 oberbautechnisch gesperrten Strecke. Da sich kein Käufer bzw. Pächter fand wurde der verbliebene Abschnitt von Lugau bis Neuoelsnitz entwidmet und schließlich der Gleise geraubt. Der Bahnhof in Lugau wurde saniert und umgestalte. Er beherbergt heute den örtlichen Ringerverein sowie ein Begegnungszentrum. Auch der ehemalige Güterboden erstrahlt im neuem Glanz samt der umliegenden ehemaligen Bahnanlagen welche zu einem Park in mitten der Stadt sich gewandelt haben. Kaum jemand hätte es für möglich gehalten das noch einmal eine Lokomotive auf den verbliebenen Gleisen des Bahnhofes zu erleben wäre. Genau das war nun am Wochenende 30.09.-01.10.2023 der Fall. Sylvio Köstners Kö 4936, Jahr 1937 sorgte zwei Tage für Eisenbahn Flair. Nachstehend einige Impressionen der Aktion.