Am letzten Samstag des Jahres 2024 war ich während eines Polen-Urlaubes unterwegs auf den Resten der Köslin – Belgarder Bahn. Der Schmalspurbahn Koszalin - Rosnowo, einst Teil eines umfangreichen Netzes in Pommern entstanden im Jahre 1898 mit damals 750 mm Spurweite, welche in den 1960er Jahren auf 1000 mm erweitert wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Eisenbahnen für den Wiederaufbau Polens von enormer Bedeutung. Allerdings musste fast das gesamte polnische Eisenbahnnetz neu aufgebaut und umstrukturiert werden. Dazu gehörte auch die Vereinheitlichung der Spurweiten der verschiedenen Schmalspurbahnen. 2001 schlug vorerst die letzte Stunde der Bahn. Dank Eisenbahn-Enthusiasten ist es seit einigen Jahren wieder möglich, an einzelnen Tagen von Koszalin aus über Manowo (Manow) circa 18 Kilometer bis nach Rosnowo (Roßnow) im Stil der 1980er Jahre zu reisen. Rosnowo, gelegen am 1922 errichteten Rosnowo -Stausee (Rosnowskie Jezioro) ist einer der ältesten Stauseen in Polen, dessen Fläche circa 190 Hektar beträgt.
Koszalin (Köslin) mit rund 106.000 Einwohnern eine Großstadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern ist Ausgangspunkt einer Reise im Stil der 1980er Jahre. Neben dem Regelspur Bahnhofes von Koszalin, Linien 202 Danzig–Stargard befindet sich der ehemalige Kleinbahnhof der Stadt. Das Empfangsgebäude geschlossen, die Gleisanlagen zugewachsen, eigentlich, wenn sich nicht genau dort zwei Handvoll Leute versammelt hätten, wäre ich wohl kaum dort geblieben, beginnt die Reise. Die eigentliche Abfahrtszeit war längst vergangen, als endlich Lxd2 475 Baujahr 1983 mit ihrer stilechten Garnitur am Haken auftauchte.
Umsetzen mit dem ehemaligen Empfangsgebäude der Kösliner Kleinbahn.
Umfahren und fertig zur Abfahrt. Wir waren an diesem Tag die zwei einzigen Ausländer an Bord. Unser betagter Wagen hatte zwei funktionierende Türen. Das ganze erinnerte mich an einen 1985 stattgefundenen Schüleraustausch. Damals nutzten wir als Klasse einen Kleinbus, um an einen nahen Badesee zu gelangen. Dieser hatte auch maximal eine funktionierende Tür, er war rostig, fuhr aber trotzdem.
Holzklasse anno 2024.
Nach ungefähr einer Stunde war Rosnowo erreicht. Eine Stunde Aufenthalt mit Lagerfeuer und Grillwurst. Gastfreundlichkeit und nette Leute machten trotz Nieselregen und gefühlt null Grad die Pause bis zur Rückfahrt mehr als erträglich.
Rosnowo Blick in Richtung Streckenende. Vorn rechts steht noch der Kleinlokschuppen, ob in ihm noch etwas verborge steht konnte ich nicht herausfinden.
Umfahren und nun wieder Startklar für die Rückfahrt nach Köslin.
Nach wiederum einer Stunde Fahrt und spektakulärer Gleislage in vielen Bereichen haben wir Koszalin wieder erreicht.
Da habt ihr ja eine "fast neue" Zuggarnitur erwischt. Als ich im Sommer mitfuhr , hing ein total durchgerosteter Triebwagen vor 2 offenen Aussichtswagen. Eigentlich hätte ein Dampfzug verkehren sollen, warum der nicht fuhr weiß ich bis heute nicht. War trotzdem ein Erlebniss. Vor allem das Überqueren einer vierspurigen Schnellstraße ohne jegliche Sicherung war abenteuerlich.Lange Pfeifen und drüber. Grüße Jan
Dankeschön. In Manowo standen auch bei mir noch Schotterwagen allerdings leere. Der Triebwagen stand im Lokschuppen von Koszalin. Er ist wirklich herunter gekommen 🙈.