Der Saison- und Sonderverkehr auf der Strecke 137 Chomutov – Vejprty startete am 16.März 2025 mit einer Sonderfahrt von Chomutov nach Vejprty. Die Länderbahn CZ fährt ab dem 29. März bis 2. November an den Sonn- und Feiertagen wieder zwischen Chomutov und Cranzahl. Nun aber zur ersten Sonderfahrt vom Egertal über den Erzgebirgskamm. M152 0318 ( 810 318-6 ) "ŠMUDLA" war der Akteur des Tages. Prächtiges Spätwinter-Wetter beziehungsweise zartes Frühlingserwachen krönte den Sonntag im Erzgebirge. Die bis auf den letzten Platz gefüllte "Brotbüchse" in Ursprungs Lackierung rot cremefarben startete pünktlich kurz nach 10 Uhr in Chomutov.
In Černovice u Chomutova Bahnkilometer 4,3 gab es die erste Gelegenheit den kleinen Triebwagen, welcher als Os 98256 verkehrte, abzulichten.
Zwischen Domina (Domina-Schönlind) und Křimov-Suchdol (Dörnthal bei Komotau) konnte das alte Postenhaus am Kilometer 17,4 in Szene gesetzt werden.
In Křimov (Krima-Neudorf) zweigte die Strecke nach Weipert von der Bahnstrecke Chomutov–Reitzenhain ab. Seit 1972 und der Stilllegung nach Reitzenhain - Marienberg geht es nur noch auf dem verbliebenen Ast nach Vejprty, was die neue Kilometrierung und somit 0,00 Křimov und 34,8 für Vejprty erklärt. Obwohl seit Chomutov bereits über 22 Kilometer gefahren sind entstand das nächste Bild circa am Bahnkilometer 1,0 kurz hinter dem einstigen Abzweig Richtung Marienberg.
Kurz vor Rusová (Preßnitz-Reischdorf) mit dem 994 Meter hohen Jelení hora (Hassberg).
Motiv Klassiker Talsperre Preßnitz (Vodní nádrž Přísečnice). Der Winter hat die Talsperre auf dem Erzgebirgskamm noch fest im Griff, sie ist immer noch komplett zugefroren. 1970–1971 wurde der 50 Meter hohe Staudamm errichtet und 1976 war der Bau fertiggestellt. An der Preßnitz befand sich früher die alte Bergstadt Preßnitz (Přísečnice) die 1973–1974 einschließlich der Nachbarorte Reischdorf (Rusová) und Dörnsdorf (Dolina) aufgegeben wurden.
Der Grenzbahnhof zwischen Böhmen und Sachsen Weipert ist erreicht. Einst bedeutender Bahnknotenpunkt, heute ein Schatten seiner selbst. M152 0318 ( 810 318-6 ) "ŠMUDLA" bereit zur Rückfahrt nun als Os 98257 nach Chomutov.
Vejprty Koupaliště (Weipert Bad) unterwegs im Einschnitt Richtung Schmiedeberg - Krimov. Bis Anfang der 1990er Jahre befand sich hier das Freibad der Stadt. Heute ist nur noch der ursprünglich für den Bergbau angelegte Schützteich neben dem ehemaligen Bad vorhanden.
Zwischen Vejprty koupaliště (Weipert Bad) und Vejprty zastávka (Weipert Neugeschrei) der Motiv Klassiker Bärenstein Blick.
Kilometer 30,6 Vejprty Zastávka (Weipert Neugeschrei) ist erreicht. Der Ort hatte bei der Eröffnung der Bahnstrecke im Jahr 1872 noch keine eigene Station. Die Einrichtung des Haltepunkts wurde erst später durch den Posamenten Fabrikanten Kanneberger, welcher hier neben der Bahnlinie seine Fabrik betrieb, erreicht.
Postenhaus bei Nová Ves u Křimova (Neudorf) Kilometer 1,5.
Domina Schönlind, sechs Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Chomutov. Mit dem Zug sind es aber immer noch 14 Kilometer. Grund ist der nicht unwesentliche Höhenunterschied von 590 Metern in Domina Schönlind auf 355 Metern in Chomutov.
Zwischen Domina Schönlind und Černovice u Chomutova befindet sich direkt neben der Bahnlinie der ehemalige Bunker K-51/4/A-180. Das Objekt wurde im Oktober 1937 errichtet und sollte neben vielen weiteren Bauwerken die erste tschechische Republik vor dem Einmarsch deutscher Truppen verteidigen. Am 29. September 1938 wurde das sogenannte Münchner Abkommen geschlossen. Die Tschechoslowakei musste die sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich abtreten. Komotau gehörte nunmehr zum Landkreis Komotau, Regierungsbezirk Aussig, im Reichsgau Sudetenland. Das Museum der tschechoslowakischen Befestigungsanlage von 1936-38 "Na Kočičáku" konzentriert seine Aktivität auf die Rekonstruktion der Befestigungslinie von 1938 und bewahrt somit einen Teil der Geschichte.
Zurück aus den Höhen des Erzgebirges in Černovice u Chomutova (Tschernowitz) und dieser schönen Begegnung.
Nach knapp fünfeinhalb Stunden zurück in Chomutov. Damit endete eine fantastische Reise, welche nicht nur super organisiert war, nein auch das Wetter spielte vollumfänglich mit. Ein großer Dank an die Organisatoren und die Fahrgäste, welche die Fahrt erst ermöglichten.