Der P 15774 (Montag bis Freitag) nach Riesa war eine sichere Dampfleistung . Im Mai 1987 Abends 19.30 Uhr im Bahnhof Lommatzsch . Zum Fahrplanwechsel Juni 1987 wurde der Dampflokeinsatz beendet . Einige Jahre später wurde die ganze Strecke stillgelegt . Zu jener Zeit waren weit weniger Eisenbahnfotografen an der Strecke als heutzutage an der Strecke Reichenbach-Hof anzutreffen . Eigentlich ist es paradox!
Naja so paradox wie Du sagst ist es nur auf den ersten Blick. a) Verbreiungsgrad der Dampfbespannung: Im Modelleisenbahner waren die Dampfbespannungen in den letzten Jahren zwar bekannt gegeben. Wer aber nicht beim auspacken oder kurz danach am Kiosk war hatte das nachsehen. Vor 1981 ein ABO zu bekommen war sinnlos.Erst mit Umgestaltung des Layout wurden alle Abo´s gekappt und man konnte sich anmelden. b) Mobilität: Anreisen mit ÖPV mußte immer so gestaltet werden, das man am gleichen Tag zurückkam. Sowas konnte den Aktionsradius durchaus extrem begrenzen.Da sind wir gleich beim Idividualverkehr und dem Stassennetz; MekPom Lommatzsch in 3h - denkste. Autobahnen die noch mit Orginalbetonplatten belegt waren, die v/max der Fahrzeuge --alles das lass in die Überlegungen einfließen und Du wirst schnell merken, so verwunderlich die die spärlichen Bilddokumente gar nicht. Dabei bin ich noch gar nicht auf die Fotografie selbst eingegangen. Kamera/Film/Filmentwicklung - nicht jeder hatte das Talent seine Filme selbst zu entwickeln. Dies alles wäre noch ein weites Diskussionsfeld, aber lassen wir es lieber dabei - es lässt sich nicht mehr ändern. Gruß Jens.
Genauso war es Jens . Infos waren spärlich . Anreise umständlich . Auf der anderen Seite war jeder(!) Zug ein gutes Motiv-auch die mit den Dieselloks . Da mußte man nicht lange warten . Auf Hauptbahnen kam alle 10 Minuten ein Güterzug . Auch die Bahnhöfe waren alle(!) ein Motiv . Und PKWs mit ins Bild waren auch kein Problem - Ostautos (Tatra, Wolga ,Trabant...) waren stets gute Motivergänzer und verliehen dem Foto Authentität . Wenn man also erstmal an der Strecke war konnte man zu DDR-Zeiten nicht mehr viel falsch machen . An Gelegenheiten und Motiven mangelte es nicht . Auch die lange Anreise mit dem Zug mit dem mehrmaligen Umsteigen war für den Bahnfan schon ein Erlebnis . Man konnte das Fenster öffnen und der V-180 oder V-300 lauschen oder man stellte sich den Wecker , legte die Füße hoch und schlief .
Stimmt alles, da geb ich Dir vorbehaltlos Recht. Aber wenn Dir, sagen wir im April 1989,einer gesagt hätte in einem Jahr fährt noch 1/3 der Güterzüge und in 4 Jahren gibt es keine DR mehr, hättest Du ihn bestimmt ungläubig angeschaut und einen Vogel gezeigt.
Genau Jens . Das hätte keiner gedacht ,daß es mal so derart krass kommt -totaler Kahlschlag . Man hätte intensiv jeden Zug und jede kleine Rangierfahrt fotografiert . So hatte man ahnungslos zu DDR-Zeiten so nebenbei diesen oder jenen Zug fotografiert weils gerade ranpasste und Sonne günstig stand . Heute freut man sich über das Wenige was man hat . Man hatte tatsächlich viele Chancen verschenkt .
Stimmt, und sowas war Alltagsgeschäft. 232 mit Koks von Schedewitz noch Unterwellenborn/ Sonder- Lgo Glauchau- Regis-Breitingen/ D960 (alles 1986 oder 88) MfG
Sehr schöne DR-Fotos von Zwickau . Genialer Fotostandpunkt von da oben wo man "normalerweise" garnicht hinkommt zum Fotografieren . Die Weichen waren zu der Zeit in Zwickau noch dampfbeheizt -zumindest die auf dieser Bahnhofsseite .Gruß Lutz .