Zitat: Bahnnetz in Schleiz und Umgebung ganz kompliziert Drei Eisenbahn-Fördervereine aus der Region mit völlig unterschiedlichen Problemen diskutieren über die Zukunft. Schleiz. Drei Eisenbahn-Fördervereine Wisentatalbahn, Thüringer Oberlandbahn und Höllennetz in Oberfranken hatten das erste Mal gemeinsam zum Diskurs ins Hotel Luginsland eingeladen. Drei Vereine mit einer ganz unterschiedlichen Geschichte, noch unterschiedlicheren Aussichten, aber einer Gemeinsamkeit: Alle wollen, dass die Bahn wieder auf den Gleisen rollt Richtung Schönberg und Plauen, von Triptis nach Blankenstein und über das Höllennetz nach Bayern.
Während es der Wisentatalbahnverein mit dem Streckenpächter Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) geschafft hat, die Strecke nach Schönberg scheibchenweise zu reaktivieren und damit seit Anfang Dezember 2011 auch Schleiz wieder ans Bahnnetz zu bringen, sind die Aussichten für die Oberlandbahn schlecht.
Vereinsvorsitzender Steffen Rudolph beschrieb den wenigen Gästen, darunter auch Landrat Frank Roßner (SPD) und Andreas Scheffczyk (UBV), die Visionen des Vereins, der auch intern einige Querelen hinter sich habe. Man hofft nun als Kooperationspartner der DRE darauf, dass die mehrfach angekündigte neue Brücke über die Autobahn tatsächlich noch gebaut wird. Abschnittsweise sieht man Möglichkeiten, die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen und von Ziegenrück Richtung Blankenstein sollen Draisinen für Publikumsverkehr sorgen. Roßner machte auf den enormen finanziellen Aufwand für die Streckensanierung aufmerksam. Er rechnet mit einer Summe, die weit höher ist als die bisher geschätzten 30 Millionen Euro. Roßner sieht keinen Bedarf, der die Kosten rechtfertigen könnte, die außerdem niemand tragen könne. Er schlug dem Verein vor, den bestehenden Vertrag mit der DRE auslaufen zu lassen. Ganz anders das Höllennetz, dem Roßner in Thüringen "strategische Bedeutung und hohen Bedarf im Güterverkehr" beimisst. "Da stehen wir Gewehr bei Fuß." Allerdings hat Bayern hier trotz Versuche auch seitens der Euregio Egrensis stets abgelehnt, die Strecke auf oberfränkischer Seite auszubauen.
Dem Verein Wisentatalbahn sagte Roßner zu, Unterstützung aus dem EgroNet der Euregio Egrensis zu prüfen, ebenso sieht der Landrat eine wirtschaftliche Zukunft für die Strecke, wenn es gelingt, eine Art S-Bahn-Verkehr von Schleiz nach Plauen anzubieten.
Andreas Scheffczyk zeigte sich sehr überrascht vom großen Engagement der Eisenbahn-Vereine. Er sei "sehr motiviert, Unterstützungsmöglichkeiten zu prüfen".