Bevor heute Verwandtschaft in Selb-Plößberg besucht wurde, fuhr ich kurz nach Asch, um mal nachzusehen, was sich denn in Sachen Reaktivierung tut. Nicht viel? Könnte sein. Die vor 14 Tagen vorgefundenen Haufen von Baumstümpfen und Astwerk zwischen Erkersreuth und Längenau haben z.T. inzwischen im Schlund eines Häckslers ihren Weg gefunden. Auf Höhe des zu errichtenden Brückenbauwerkes über die Umgehungsstraße hat sich scheinbar noch kein Grashalm gebogen. Nichts, kein Markierungspfahl. Winterschlaf? Grob gesagt sind es noch 10 Monate, bis da Züge rollen sollen. Sollen! Ich glaubs erst, wenn da was gebaut wurde. Mosaik, Najbrt Null, anno 1970? Seltsam das blau, das gar so mit dem der heutigen Cesky Drahy ähnelt...
Nachdem man zum 12.Dezember 1968 per Sprengung das einstige monströse Empfangsgebäude des Bayerischen Bahnhofes zu Asch in den Schutt gelegt hatte, kam der bis heute in Glanz und Gloria des Sozialismus Jahrgang 1970 gebaute daher. Heute in der Architektur beinahe zu 100% ein Museum. Zu meinem ersten Besuch im Januar 1993, also vor genau 20 Jahren, sah es nur unwesentlich anders aus. Heute weiß ich, das äußere Elemente durchaus eine Verwandtschaft zu Plauen/Vogtland oberer Bahnhof aufweisen. In der Ausgestaltung selbst mit Beroun an der Strecke 170 Cheb – Plzen – Praha eine ebenso enge Beziehung besteht. Trist die Hofer Seite. Heute lausige -6°C. Drei Gleise liegen noch. Gerupft wurden seit den 90ern zwei ganz links. Der Nebel ward gerade gewichen zu den Umleitern im Herbst 1995. Gleich zwei Sergejs vom Heizhaus in Sokolov warten auf Last, bzw. Abfahrtsauftrag.
Nix los am Hausbahnsteig. Doch! 1995 war aufgrund Umleitung der Güterzüge der Relation Vojtanov – Bad Brambach mächtiger Betrieb. Während 781 335 einen Umleiter Richtung Cheb zu bringen hatte, war die Hummel 771 112 vor dem Dg Hof – Sokolov anwesend. Man beachte die damaligen Fichten im Format größerer Weihnachtsbäume. Heute stehen hier Riemen von 15 Metern Höhe.
Transistoren in Asch? Noch dazu ex Maschinen der Ceskoslovensko Armada? Bauzugloks auf Wochenendruhe 1994.
Perfekt das Innere des Bahnhofes. Ein Ort zum Verweilen. Früher war rechts im Glasverhau der Zeitschriftenkiosk. Das restaurace geschlossen, von wegen „täglicher Betrieb“. Und früher gab es hier schon ein "Nichtraucher"!
Kultur-Zentrum… Keine Zappelbude (Disco)…
Mit dem Bau des ESTW-Kasten neben dem EG mußte wohl auch die Fahrkartenausgabe umziehen. Mein Verdacht: Reduzierung der warm vorzuhaltenden Räume. Noch vor Jahresfrist kaufte ich Kursbücher links hinten. Heute lässt man sich am hier mittleren Fenster bedienen. Ja, bedienen! Noch ist da wer. Aber ob all das überleben wird? Man munkelt von einem „modernen“ Zweckbau.
Mal schauen, wie es da zur Reaktivierung im Dezember 2013 ausschauen wird.
Plößberg: Nachdem auch hier „gemäht“ wurde, schaut es endlich wieder wie ein ehemaliges Bahnhofsgelände aus.
Jetzt muß erst mal Frost und der Winter weichen, damit sich großartig was verändern kann.
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!