Die nun folgenden Galerie soll den interessierten Leser nach Pogradec führen. Leider wird wie schon eingangs genannt, die Strecke nur noch bis nach Librazhd regelmäßig befahren.
Diese schöne Brücke befindet sich zwischen den Stationen Bishqem und Urçaj. Der Personenzug aus Pogradec fährt am 29.6.2011 talwärts und wird erst am Abend die Hauptstadt erreichen. Leider schon arg beschmiert präsentieren sich die ehemaligen Halberstädter Wagen, die von der DB gebraucht erworben wurden. Fast jedes Fenster hatte ebenso Einschläge von geworfenen Steinen, eine schlechte Sitte, die aber leider sehr häufig dort vorkommt. Oben am Tunnelportal prangert noch ein Sowjetstern als vergängliches Relikt vom totalen Kommunismus, der das Land jahrelang bis in die völlige Isolation trieb.
Im Juli 2012 war es, wie so oft im Sommer, sehr heiß in Albanien. Die Tagestemperaturen erreichen dort nicht selten 40°C und manchmal auch noch mehr. Man soll nicht glauben, das Esel immer dumm sind. Sie suchten sich einen schönen Schattenplatz, während diejenigen aus Deutschland umher rannten und schwitzten, war nur ein Scherz! T669 1054 bringt ein gutes Jahr nach dem oben gezeigten Bild den Personenzug aus Librazhd, nun auch wesentlich eher am Tag, da die Stecke erheblich kürzer wurde.
Beim Verfolgen des langsamen Zuges fiel uns bei Urçaj nur durch Zufall auf, dass ein Güterzug dort mit dem Personenzug kreuzte. Schnell wurde umdisponiert, weil die schöne Brücke lässt sich auch auf der anderen Seite noch gut umsetzten. Es hat geklappt, nun erwischten wir endlich auch einmal einen Güterzug, gezogen wurde er am 14.7.2012 von T669 1044.
Weil der Güterzug auch sehr langsam unterwegs war, wagten wir noch eine Stelle. Das alte funktionslose Lichtsignal von Papër musste als Hochstand herhalten.
Im Bahnhof Vidhas kurz vor Elbasan wurde der Zug umrangiert. Mit der beladenen Schrottwagen verschwand die Fuhre ins dortige Stahlwerk.
Plötzlich drehten die Rangierer wie wild die Arme in kreisender Bewegung, die Abteilung war nicht schnell, alsbald kam sie zum Stehen. Die Lok entgleiste offenbar wegen den maroden Gleisen. Doch ziemlich schnell werden die Wagen abgehängt, ausgelöst und die Lok bewegte sich nach dem Unterlegen von Hilfsmitteln wieder rückwärts. Nun blieb für längere Zeit alles stehen, irgendwann kam die Bahnmeisterei mit einem Kleinbus und das schadhafte Stück Gleis wurde geflickt. Wie gerne hätten wir die Rückfahrt aus dem Werk noch abgewartet, doch es passierte nichts mehr und wir mussten notgedrungen von dannen ziehen. Das Gleis im Vordergrund ist nicht ein Anschlussgleis, sondern die Strecke nach Elbasan.
Noch im Stadtgebiet von Elbasan wurde am 30.6.2011 T669 1047 mit einem Personenzug aufgenommen. Das ist ein entscheidender Nachteil der Bahnlinie, denn die Straße nimmt den Weg über die Berge in Richtung Tiranë und ist um ein vielfaches kürzer als die Eisenbahn.
Nach Elbasan wird das Tal des Shkumbin enger, Tunnel und Brücken wechseln sich oft ab. Dementsprechend viele Motive finden sich ab hier. In der Nähe von Xibrake rollt die T669 1054 am 14.7.2012 mit ihrem Zug in Richtung Elbasan.
Dieses Motive bei Vulçan liegt im heute verkehrslosen Abschnitt nach Pogradec. Am 30.6.2011 war es noch Realität, als die T669 1047 den Berg hochfährt.
Ebenfalls am 30.6.2011 entstand das Bild, die T669 1047 befindet sich hier schon auf der Rückfahrt von Pogradec.
Schon mehrfach dokumentiert wurde der Lokfriedhof von Prrenjas, ob sich die T669 1047 auch einmal dazugesellen wird? Es stehen dort eine ganze Reihe T669, T458 sowie eine ehemalige DB V200 abgestellt, dem Zustand nach werden sie wohl nicht mehr in den Betriebspark wechseln.
Zwischen Prrenjas und dem Scheiteltunnel liegt Kotodesh, dort wurde der Zug aus Richtung Pogradec aufgenommen.
Am Portal des fast drei Kilometer langen Scheiteltunnels ist ein Wachposten stationiert. Recht brav fragten wir vorher, ob wir dort Bilder vom Zug aufnehmen dürfen, denn wir hatten vor seiner umhängenden Waffe einen gewissen Respekt.
Der Ort Lin liegt schon jenseits des Tunnels und wie man deutlich sieht am Ohridsee. Das erdgeschichtlich durchaus interessante Gewässer ist fast 300 m tief, das andere Ufer gehört schon zu Mazedonien, die Grenze verläuft mitten durch den See.
Vor Pogradec wird der Ort Hudenisht noch tangiert.
Immer am schön gelegenen Ohridsee (Liqeni i Ohrit) verläuft die Bahn, immer schweift der Blick auf das Gewässer und die gegenüberliegende mazedonische Küste. Pogradec ist von dort nicht mehr weit weg, damit ist die Bilderreise beendet. Vielleicht hat der eine oder andere Leser ein wenig Geschmack an dem Land Albanien bekommen. Als Tourist aus Deutschland ist man dort stets willkommener Gast, nicht wegen unseres Wohlstandes sondern einfach nur aus freundlicher Neugier uns Gastfreundschaft.