Zum wahrscheinlich letzten mal führte der EFWO Friedrich List e.V. am vergangenen Wochenende Draisinen-und Dampfsonderfahrten zwischen Langenbernsdorf und Trünzig durch. Dazu nachfolgend ein paar Bilder.
Ich häng mich mal mit ran. Ohne Maximilians Meldung hätte ich es verpasst. Danke.
Erwartet wurde "mein" erster Zug in Teichwolframsdorf.
Die Handhebeldraisine wurde hier abgekuppelt und fuhr nach Trünzig weiter. Die Dampfdraisine ging zurück nach Langenbernsdorf. Klassischer Kurswagenverkehr halt.
Im vollen Gegenlicht machte sich der kleine Dampfer davon.
Heute war übrigens Werdauer Waldtag. Das hat mit Sicherheit zu dem Fahrgastandrang beigetragen. Wenn das jedes Wochenende so wär, hätte die Strecke mit Sicherheit eine Zukunft...
In Langenbernsdorf wurde der Zug bereits erwartet:
Hier ein paar technische Daten zum Dampfer:
Der untere Teil ist leider verwischt. Aber die 3 l beziehen sich sicher auf den Wasserverbrauch der Draisine und nicht auf den Durst des Lokführers.
Der Trubel in Langenbernsdorf war nichts für mich. Ich wechselte zum dem alten Bü an der Landesgrenze. Mit Fotoapparat dort zu stehen, trug auf jeden Fall zur Verkehrssicherheit bei. Der Eine oder Andere bremste doch etwas ab.
Auch wenn sich die Dampfentwicklung in Grenzen hielt, an der Dampfpfeife sah man, daß die Draisine doch dampfbetrieben war.
Hier werden hoffentlich demnächst nicht Radfahrer die Strasse queren. Rad- und Wanderwege dürfte der Werdauer Wald genug haben.
Um die Zukunft scheint es schlecht bestellt. Aber Totgesagte leben länger... Hoffentlich auch hier.
Zitat: Bahnlinie durch Wald wird zum Radweg Das Sächsische Institut für Regionalökonomie und Energiewirtschaft hat die Bahnstrecke zwischen Werdau und Wünschendorf gekauft. Damit dürften die Draisinefahrten bald Vergangenheit sein.
Langenbernsdorf. Das Rätselraten um die Zukunft der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Werdau und Wünschendorf ist vorbei. Die im Volksmund Waldbahn genannte Verbindung ist von der Deutschen Bahn an das Sächsische Institut für Regionalentwicklung und Energiewirtschaft (Sire) mit Sitz in Dresden verkauft worden. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage. Über den Kaufpreis sei jedoch Stillschweigen vereinbart. Nach nicht bestätigten Angaben bot Sire 400.000 Euro.
Auf der knapp 29 Kilometer langen Strecke soll nun ein Radweg entstehen. Das sagte der Sire-Projektleiter, ohne seinen Namen nennen zu wollen. "Wir werden uns dazu äußern, wenn der Grundbucheintrag erfolgt ist. Das wird voraussichtlich noch in diesem Jahr geschehen", so der Mitarbeiter. Als Grund für seine Zurückhaltung nannte er schlechte Erfahrungen mit den Medien. "Wir hatten in der Vergangenheit ein Projekt zu früh vorgestellt, was dazu führte, dass es zerredet wurde." Ehe man die Pläne öffentlich mache, werde man erst das Gespräch mit den Anrainerkommunen suchen. "Wir haben die Strecke erst vor ein paar Monaten gekauft, werden in Kürze mit den Planungen beginnen. Wenn wir genau wissen, was wir wollen, werden wir das Vorhaben vorstellen", so der Projektleiter. Die Frage, ob sich die Kommunen an den Kosten beteiligen müssen oder der Bau allein durch den Verkauf der Schienen finanziert wird, blieb unbeantwortet. Nur so viel wollte der Mitarbeiter der Firma, die seit 1999 am Markt ist und von Absolventen des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Zittau/Görlitz gegründet wurde, verraten: Die Strecke durch den Werdauer Wald habe als Radweg Potenzial. "Die Steigung liegt bei maximal zwei Prozent. Außerdem wird die Strecke nun an wenigen Stellen durch Straßen gekreuzt, auf denen das Verkehrsaufkommen jeweils gering ist."
Mit dem Eigentümerwechsel dürften die Sonderfahrten, die der Eisenbahnförderverein "Friedrich List" bisher auf der Schienenverbindung durch den Werdauer Wald angeboten hat, der Vergangenheit angehören. Für das bevorstehende Wochenende haben die Hobbyeisenbahner noch einmal den Einsatz einer Handhebeldraisine zwischen Langenbernsdorf und Teichwolframsdorf angekündigt. Das Schienenfahrzeug soll morgen und am Sonntag wieder nach einem festen Fahrplan verkehren. Damit wollen die Vereinsmitglieder auf die Resonanz vom vergangenen Wochenende reagieren. An dem nutzten nach Vereinsangaben rund 700 Interessenten die Fahrten. "Wir werden das Angebot noch einmal vom 3. bis 5. Oktober wiederholen. Wie es danach weitergeht, ist derzeit noch unklar", sagte André Ackermann vom Eisenbahnförderverein. Die Hobbyeisenbahner gehörten ebenfalls zu den Kaufinteressenten und boten nach eigenen Angaben einen sechsstelligen Betrag.
Die Waldbahn ist nicht die erste Strecke, die die Firma Sire erworben hat. Nach einem Bericht in der "Mitteldeutschen Zeitung" kaufte das Unternehmen im Vorjahr auch die ehemalige Bahnstrecke zwischen Friedensdorf und Böhlitz-Ehrenberg im Saalekreis und will die 18 Kilometer lange Verbindung ebenfalls zu einem Radweg ausbauen. Begonnen wurde damit noch nicht. Als Beispiel für ein bereits realisiertes Vorhaben nannte der Projektleiter den Radwegebau auf der Bahnstrecke zwischen Görlitz und Königshain im Osten des Freistaates. Die Umsetzung des Vorhabens dauerte sieben Jahre. www.sire-ag.de Ende Zitat
Na hoffentlich sind da am Ende nicht nur die Schienen als Schrott zu Geld gemacht und um den Rest darf sich der Steuerzahler kümmern. "Institut" und "Absolventen des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften" machen mir da schon Bauchschmerzen. Bei Mittelbach (Lugau-Wüstenbrand) liegen auch noch ein paar Haufen Schwellen "getarnt" im alten Gleisbereich...