eigentlich Kurort Oberwiesenthal, zur Zeit aber Mühldorf am Inn
Hallo zusammen,
nachdem wir im Teil 1 die interessante Geschichte dieser Bahn erfahren haben und, wie sie von der Straßenlobby kaputt gemacht wurde, gucken wir uns heute mal an, was aus den Unterwegsstationen wurde. Beginnen wir unsere Exkursion in Löbau. Bild 1: die ostsächsischen Eisenbahnfreunde nutzen die letzten Kilometer Gleis zum abstellen ihrer Wagen. Mit starker Steigung führte das Gleis aus Löbau heraus. Im Hintergrund erkennt man die Brücke der Umgehungsstraße, deren südliches Wiederlager mit voller Absicht auf die Trasse gesetzt wurde, um jedes Wiederbeleben der Bahn zu Nichte zu machen. Hinter der Brücke wird aktuell der Radweg weitergebaut n. Großdehsa-Oelsa, wo sich das Tanklager befindet. Die Telegrafenmasten blieben erhalten, ebenso wie... Bild 2: die in den 1980er Jahren neu aufgestellten Hektometertafeln. Diese kamen auf etlichen Nebenbahnen der ehem. DR zum Einbau. Bild 3: Radweg vor Großdehsa. Km-Stein 16 hat die Zeit überdauert. Bild 3a: der Anschluss Minol mit dem davor liegenden Hp Großdehsa. Bild 4: Blick aus der V100 auf den Hp. Großdehsa. Bild 5: Im Dezember 1995 ist mal wieder ein Nikolausdampfzug der OSEF im Cunewalder Tal unterwegs gewesen, er erreicht hier den Haltepunkt Großdehsa. (dies ist der Bü aus Bild 4 vom Lokführerstand) Bild 6: nächste Station war Kleindehsa. Er befand sich nur 1 km weiter. Er verfügte über ein massives Secundairbahngebäude, das schön restauriert wirkt. Ein ehemaliger Eisenbahner hat hier für die Fahrt zur Arbeit einen Wartburg zu einem Kleinwagen umgebaut und ist nach der Stilllegung der Bahn mit ihm nach Löbau gefahren, so lange dies noch möglich war (später wurde die Brücke über die Bahn gesetzt) Auch der Bahnsteig ist noch vorhanden. Bild 7: heute steht das Fahrzeug als Erinnerung an die Eisenbahn am Hp. Kleindehsa. Bild 8: 8a Im Mai 1997 kurz vor der Stilllegung der Strecke hält 202 533 mit ihrem Reisezug kurz, um Fahrgäste aufzunehmen. Marco, der den Zug begleitete, machte dieses Bild und stellte so einen Vergleich zu heute. Bild 9: zwischen Halbau und Kleindehsa ist dieser Personenzug unterwegs.
Nächste Verkehrsstation war der Bahnhof Halbau am Hochstein. Hier existiert heute auch noch das Empfangsgebäude. Es macht aber einen sehr desolaten Eindruck, der Abriss wird wohl bald erfolgen, sollte sich nicht ein Eisenbahnfreund finden, der das Gebäude renoviert. Das Dach ist bereits eingestürzt. Der ehem. Bahnsteig ist ebenso noch vollständig erhalten, sogar noch mit Laternen. Das Planum der Nebengleise ist auch noch unter dem Baumbewuchs auszumachen. Anscheinend ist das Gelände immer noch Bahngelände, ein Schild verbietet den Radfahrern und Wandersleuten das unbefugte Betreten. Nur, woher soll hier ein Zug kommen?! Es fehlen ja die dafür vorgesehenen Gleise ;-) Bild 10: Bild 11: Bild 12: Bild 13: einen interessanten Größenvergleich stellt dieses Bild dar. A. Gampe fotografierte Anfang der 1990er Jahre einen privat bestellten Dampfsonderzug über unsere Strecke. Der Blickwinkel des Sonderzuges ist aus fast genau der selben Perspektive fotografiert wie im Bild 12. Damals hatte das Gebäude sogar noch Türen. Bild 14+15: einen knappen Km weiter gen Bautzen befindet sich eine Brücke. Zuerst der Blick zurück Löbau mit einem Personenzug mit einer 202. Heute lässt sich hier leider aufgrund des starken Bewuchses kein Vergleichsbild anfertigen. gleiches gilt für die Gegenrichtung, wo im Winter 1995/1996 wieder einmal ein OSEF Nikolauszug unterwegs ist. Blick Bautzen. Hier war das einzige Waldstück, das von der Bahn durchfahren wurde. Weiterhin interessant ist, das sich hier der Scheitelpunkt der Bahnlinie befand. Er lag 365,89 Meter über dem Meer.
Bild 16-21: Obercunewalde Hp.: Hier ist erstaunlicherweise der Bahnsteig auch mit "sauber" gemacht worden. Bäume wurden darauf gepflanzt, auch ein Telegrafenmast und ein Stück der Bahnsteigkante blieben erhalten.
Das Dienstgebäude wurde offenbar auch restauriert. Wohin wohl die Stationsschilder gewandert sind?
Nochmals ein Blick vom Hp. Obercunewalde Richtung Löbau. Hier ging es stark bergauf. Bis zu 29 Promille waren zu überwinden.
Bild 22 Bahnhof Obercunewalde: Die Wartehalle steht noch, ist jedoch in keinem guten Zustand mehr. Gut ist hier die Ähnlichkeit zu anderen Dienstgebäuden erkennbar, zum Beispiel im Bahnhof Pretschendorf an der Linie Klingenberg Colmnitz-Frauenstein. Am Laternenbetonfuß ist wieder eines dieser Schilder zu erkennen, das auf die Finazspritze der EU hinweist. Angeblich soll der Radweg eine Zukunftsinvestition sein. Ich frage mich nur, wo? Bild 23: Bild 24: vorn der Güterschuppen. Bis hierher war die Bahn 1890 eröffnet worden. Der größte Leinwandweberbetrieb Sachsens hatte hier maßgeblich dafür gekämpft, Eisenbahnanschluss zu erhalten. Der Güterschuppen ist zum Denkmal ernannt worden, inzwischen frisch restauriert ein Wahrzeichen von Obercunewalde und sogar das Ladegleis, welches die DB 1993 gekappt hatte, liegt noch.Der Bahnsteig, gelegen zwischen dem Ladegleis und dem Radweg, wurde entfernt. In diesem Bereich war für die Bahn auch die größte Steigung zu meistern, 29 Promille, bzw. 2,9% Steigung verlangten den V100 mit bis zu 3 Bom-Wagen alles ab. Bild 25: Bild 26: Bahnhof Obercunewalde Blick Ri. Löbau auf Ladestrasse mit Ladegleis und Wartehalle. Bild 27: Blick vom Bü in Richtung Mittelcunewalde - Bautzen. Bild 28: wir erreichen nun nach kurvenreicher Bahnfahrt (die berühmte Doppelkurve am Hoppelberg) und kräftigem Gefälle hinunter ins Cunewalder Tal den Hp. Mittelcunewalde. Die Bewohner des Ortes mussten, um hier her zu gelangen, einen Kilometer bergauf durchs Dorf laufen. Direkt am Hp. befindet sich ein Erlebnisfreibad. Welches Dorf kann schon von sich behaupten, ein Erlebnisbad mit Bahnanschluß besessen zu haben? Nunja, die Betonung liegt auf "war"... :-( Partie mit Telegrafenmasten: Bild 29: Bild 30: Auch ein Stück Bahnsteig konnte erhalten werden.
Dazu mehr im Teil 3.
Gruß, Matthias, FAUR-Power aus Rumänien für die DR-das U-Boot!!!