eigentlich Kurort Oberwiesenthal, zur Zeit aber Mühldorf am Inn
...und weiter geht die Bahndammwanderung im Cunewalder Tal.
Bild 1 ...und dann der Blick zum Hp, der heute völlig zugewachsen ist:
in der Straße liegt ein letzter Gleisrest von etwa 30 Metern Länge. Die Laternen stehen ulkiger Weise noch.
Bild 2:
beim genauen hinsehen findet ihr sogar noch den Bahnsteig!
Bild 3:
Am Ende des Hp. befand sich das Vorsignal vom Abzweigstellwerk an der Weiche 19 des Bahnhof Großpostwitz. Umgelegt und fast völlig eingewachsen liegt es noch immer da und wartet, von einem Eisenbahnliebhaber wachgeküsst oder von uns entdeckt zu werden. Nur noch wenige Meter trennen uns vom Spreeviadukt.
Bild 4:
bevor wir aber losgehen, noch schnell ein Blick zurück n. Löbau.
Bild 5+6+7:
durch inzwischen dichten Wald geht es auf dem seiner Gleise beraubten Bahndamm Großpostwitz entgegen. Hinten der Spreeviadukt. Der Bahnsteig liegt heute unter Bäumen.
Ginster blüht heute da, wo einst Züge verkehrten...
Bild 8-13 nun folgt der Viadukt. Er ist eine Blechträger-Gitterfachwerkbrücke mit offener, oben liegender Fahrbahn. Erbaut wurde er im Jahr 1890. Die Blechträger wiesen je 10,24 Meter aus, der in der Mitte liegende Gitterfachwerkträger 22,50 Meter.
von dem Viadukt bietet sich diese tolle Aussicht. Viele Bahnreisende konnten ihn im Zuge der 107 Jahre Eisenbahngeschichte genießen. Heute jedoch...
... kann man diesen Anblick nur noch von unten genießen. Es sei denn, man ...
geht auf nicht ganz legale Weise oben über die Platten, bzw. Eisenbahnschwellen drüber.
Blick vom westlichen Ende Brücke Richtung Weiche 19, wo die Strecke in die Bahnlinie Wilthen-Bautzen mündete.
Blick in die Gegenrichtung-Löbau. Als hier noch Reisezüge lang fuhren, konnte man hier besser fotografieren. "664 119" erwischte 1 Tag vor der Einstellung 202 533 auf der Brücke mit ihrem Personenzug n. Löbau.
Bild 14:
Bild 15:
Heute ist das Bauwerk gesperrt mit Zaun.
Bild 16:
Am Stellwerk 1 , Weiche 19, zweigt die Cunewalder Bahn von der Strecke Bautzen - Wilthen ab. Der gezeigte Zug fährt nach Löbau. Wir jedoch wollen wissen, wie sieht der Bahnhof Großpostwitz heute aus, was ist von ihm übrig?
Sehen wir uns das jetzt an.
Bild 7-22:
vom einstigen Glanz ist nichts mehr übrig.
vom einstigen Glanz, den der Bahnhof ausstrahlte, ist nichts geblieben. Die schöne Nasenuhr weg. Dafür dominieren hier heute Dreck, Müll, Unkraut und ein Jahresvorrat an Feuerholz für den heimischen Ofen. Nicht einmal mehr die Signale sind erkennbar. Das stolze Bauwerk mit seinen wunderschönen Verzierungen steht heute leer. Keine Bahnhofsgaststätte lädt mehr zu einem Kännchen Kaffee ein, kein Essensduft weht mehr dem Fahrgast um die Nase. Der letzte Fahrdienstleiter auf dem Bahnhof ist längst in den "Westen" auf irgend ein Großstellwerk versetzt worden und große LKW`s haben die Transportaufgaben der Bahn übernommen. Laut rumpelnd, donnern sie heute über die Dörfer, machen unsere Straßen kaputt und gefährden andere Menschen. Zur Erinnerung, hier sah es mal so aus:
Bild 22a:
Quo Vadis, Eisenbahn in der Oberlausitz?
Hier endet eigentlich der Bericht über die Eisenbahn im Cunewalder Tal. Aber Halt! Die ging ja noch bis Bautzen, die Wilthen-Bautzen Linie mit benutzend, weiter! Dann gucken wir doch weiter? Oder? Es komt ja Singwitz. Der letzte Zug fuhr hier übrigens 2007. Damals organisierten die ostsächsischen Eisenbahnfreunde (letztmalig?) Sonderfahrten. Die damals schon zugewachsene Bahn wurde extra noch einmal freigeschnitten, das ein sicherer Betrieb möglich war. Noch einmal für 2 Tage konnte man hier mit dem Zug reisen. Zum Einsatz kam damals die frisch hauptuntersuchte 202 331, sowie 52 8080. Auch hier war "664 119" der letzte Zugführer.
Bild 23:
Ja, Super! Hier lang!!! Genau! Daaaa geht es zum DB AG Bahnhof. Da können Sie mit dem Zug verreisen. Mit der modernen DB. Alles neu, sehr zuverlässig, geht immer, Top in Schuss und gepflegt.
Bild 24:
Wobei, ganz Sicher bin ich mir jetzt doch nicht mehr. Ist nicht vllt. doch ein polnischer Bahnhof? Da fährt ja gar nichts mehr :-( Blick Bautzen von DB Pflanz.
Bild 25:
man glaubt es kaum. Dies ist tatsächlich der Bahnhof Singwitz...
Bild 26:
Bild 27:
"ich könnte Ihnen gehören" verlautbart das Plakat an der Ruine des Empfangsgebäudes. Abrissreife Bahnhofsgebäude zu Wucherpreisen kaufen, die Nichts mehr wert sind? Bei der DB kein Problem.
Bild 28:
ein weiterer trauriger Anblick.
Bild 29:
Blick Bautzen. Wer findet das ASIG?
Bild 30+31:
Das der Gegenrichtung, n. Wilthen jedenfalls steht kaum noch erkennbar im Dickicht. Sämtliche Stelldrähte sind zerstört, alles kaputt. Hier dürfte nie wieder ein Zug fahren, höchstens der Zwei-Wege Bagger, der die Schienen rausreißt...
Bild 32:
in einem F-Kasten war noch diese Rufzeichentafel zu finden.
Bild 33+34:
nun neigt sich der Fotobericht aber wirklich seinem Ende zu. Wollen wir die Bahn in schöner Erinnerung behalten. So, wie sie viele von uns in Erinnerung behalten werden. Als gemächliche Bummelbahn. Mit schönen, komfortablen Reisezugwagen.(*Anmerkung v. "664 119": An Werktagen (außer Sa.) gab es nachmittags zwischen Bautzen und Großpostwitz einen Doppelzug. Der vordere Zug fuhr weiter nach Bischofswerda über Wilthen, der hintere Zug fuhr nach Löbau) Gern erinnern wir uns zurück, als wir als Fahrgäste auch noch wirklich Fahrgäste waren. Und keine Beförderungsfälle, die in modernen, zwar zeitgemäßen Elektrotriebwagen durch die Gegend kutschiert werden, die aber aufgrund billigster Verarbeitung schrottreife Viehtransporter mit Sado-Maso-Sitzkomfort und ekelig greller Leichenschauhausbeleuchtung darstellen und nicht mal Straßenbahnkomfort haben. Nehmen wir also gedanklich nochmals Platz im Bom-Wagen, fahren wir hinaus in die liebliche Oberlausitz, über goldgelbe Kornfelder mit sich in der Sonne wiegenden Ähren. Genießen wir den Duft des Sommers. Und in der Ferne grüßt das Horn der V100 an einem der zahlreichen Bahnübergänge. Lebe Wohl! Eisenbahn im Cunewalder Tal.
Sehr schön die heutige traurige Wirklichkeit dargestellt!!!
Und da wo noch eine Eisenbahn fährt, äh Triebwagen, ist mein Versuch mit der Bahn ins Büro zu fahren leider fehlgeschlagen. Eine Auskunft am Bahnhof war auch nicht zu bekommen, ist ja keiner mehr da, lediglich mehrere unübersichtliche Aushänge mit Änderungen zum regulären Fahrplan. So sieht die Wirklichkeit aus, letztendlich musste ich mich mit dem Auto fahren lassen.
Gruß und danke für einen interessanten Bildbericht aus einer Ecke wo man wieder viel zu wenig war. Da sind die Fototouren wie von Toni genau das Richtige!