[27.06.2016] Da der Wetterbericht nicht gerade rosig war und uns ganze zwei Sonnenstunden versprochen wurden, haben wir es mal ruhig angehen lassen. Um es vorweg zu nehmen. Wir haben den ganzen Tag keine Sonne gesehen. Am späten Nachmittag begann es sogar richtig zu schütten und selbst mit ISO800 ging dann nichts mehr. Es war stockfinster… diesen grauen Teil des Urlaubsberichtes werde ich mal etwas kürzer halten… Wir haben uns also erstmal das sehr gute Frühstücksbuffet schmecken lassen. Danach gemütlich die Sachen gepackt und mal in Richtung Industriegebiet aufgebrochen. Wobei es in Ostrava schon recht schwer ist nicht irgendwie an einer Industrie vorbei zu kommen. Davon sah das meiste dann schon nicht mehr genutzt und eher brachliegend aus. Wir steuerten als erstes eine Brücke über bzw. am Ende eines Werksgeländes an und wieder hatte das Beispielfoto aus unserer Fotostellensammlung nicht mehr wirklich etwas mit dem aktuellen Blick gemein. Es fehlten div. Gleise und man war auch gerade dabei den großen Industriekomplex im Hintergrund dem Erdboden gleich zu machen. Ein wenig Betrieb schien aber noch zu herrschen. Es standen da noch einige Güterwagen und mindestens fünf Tauchbrillen in einem kleinen BW herum. Leider nicht wirklich fotografierbar. Auch rangierte ein Kofferradio unter der Brücke etwas hin und her. Unser Treiben auf der öffentlichen Straßenbrücke war nicht unbemerkt geblieben und der freundliche Werkschutz unter uns meinte doch, dass wir bitte gehen sollten. “No Foto!“ Da es eh nichts zu sehen gab, haben wir den ganzem Folge geleistet und sind weiter gen Osten gefahren. Unterwegs überholten wir einen Kohlenzug und konnten mit etwas Glück das erste Bild des Tages an einem kleinen BÜ machen. Ist aber nicht wirklich toll geworden. Dunkel im Wald, überstrahlter Himmel, aber immerhin die erste gesichtete Hummel:
Also steuerten wir erstmal unsere geplante Fotostelle mit einer Schachtanlage im Hintergrund an. Leider fuhr dort in gut 2std kein Zug… also weiter durch die Gegend gefahren und einige Rangierbahnhöfe und Gleise abgefahren, aber nicht wirklich etwas Fahrendes vorgefunden. Bis wir zu einer großen Brücke am Ende eines Rangierbahnhof gelangten. Da stand ein Kohlenzug mit etwas von AWT an der Zugspitze mit eingeschaltetem Spitzenlicht abgestellt bzw. vermutlich abfahrbereit. Also schnell das Auto gewendet und halb legal aufm Fußweg bei einer Bushaltestelle geparkt und auf die Brücke rauf. Kurze Zeit später kam der Zug dann auch schon angefahren:
Man sieht sich immer zweimal… unsere Hummel von heute Morgen schob am Zugschluss.
Da sich nach einigen weiteren Lokbewegung als Lz-Fahrt nichts mehr tat, haben wir versucht irgendwie an das andere Ende des Rbf zu gelangen. Da war nämlich etwas mehr Betrieb aus der Ferne auszumachen. Leider war dort kein rankommen. Alles eingezäuntes Werksgelände oder grüne Hölle. Wir fanden aber eine schicke grüne Rohrbrücke an der Verbindungsbahn zur Hauptstrecke. Auch in mehreren Versuchen, über den Tag verteilt, gelang uns dort kein Foto/Video. Entweder waren wir gerade am anderen Ende vom Rbf oder in einem anderen Werksteil. Weil wir dort etwas erspäht hatten. Zweimal hörten wir einen Gz auf der Strecke. Nach einer kleinen Verfolgung konnte davon noch einer notgeschlachtet werden:
Danach ging es wieder auf die Brücke… wir hatten nämlich das Objekt der Begierde Richtung Brücke schleichen sehen. Kaum geparkt und auf der Brücke kam die grüne Čmelak auch schon mit einer Schlange vom Eaos-Wagen, der gefühlt wohl häufigsten Wagenbauart in CZ, angefahren:
Also wieder mal etwas herumgesucht und einen abfahrbereiten Kohlenzug in einer Schachtanlage erspäht. Nun mussten wir “nur“ noch eine passende Fotostelle finden. Also mal das Navi nach den nächsten Bahnübergängen abgesucht und auch fündig geworden. Ein öffentlicher Schotterweg ohne irgendwelche Verbotsschilder parallel zur Bahn sah ganz passend aus. Also das Auto mal wieder in die Hecke gestellt und für Foto/Video aufgebaut. Es ging dort nämlich ganz gut bergauf und Patrick wollte gerne ein Video davon machen. Kurze Zeit später ertönte auch schon ein “Tröööt“ und wir vermuteten die Abfahrt und das baldige auftauchen des Zuges. Aber erstmal tauchte hinter uns ein schwarzer DUCIA Duster auf und stellte sich genau neben uns. Das Fenster ging runter und wir wurden auf Tschechisch angesprochen. Wir haben den beiden Menschen, auf Englisch und Deutsch, versucht klar zu machen, dass wir sie nicht verstehen und mit Handzeichen versucht klarzumachen, dass wir ein Foto von dem Zug, der mittlerweile im Hintergrund aufgetaucht war, machen wollten. Irgendwie haben die es dann verstanden und haben dann das Feld geräumt:
Nachdem der Zug durch war, haben wir unsere Sachen gepackt, sind dann nochmal etwas rumgefahren und haben einen Zug gesucht. Leider überall Fehlanzeige. Es war ziemlich ruhig auf den Gleisen geworden und im Rbf tat sich auch nichts mehr. Also haben wir bei leichten Nieselregen nochmal etwas am BÜ bei der grünen Rohrbrücke gewartet. Dort kamen dann leider zwei Züge bei übelstem Licht aus der falschen Richtung. Einer davon war ein Eaos-Ganzzug bespannt mit der weiter oben schon notgeschlachteten Čmelak und der zweite Zug, bestehend aus Zweiseitenkippern, war mit einem AWT-Kofferradio bespannt:
Wir brachen dann alsbald ab und fuhren wieder in Richtung Ostrava. Wir hatten irgendwie den ganzen Tag noch nichts Gescheites gefuttert und haben es uns dann erstmal in einer kleinen Privatbrauerei gutgehen lassen. Mein Gulasch mit dreierlei Knödel war wieder sehr gut und das hausgemacht Bier ein Träumchen…
Das war es dann wieder erstmal… bis zum nächsten Teil…