Nachdem ich die letzten Tage hin und her überlegt habe und nun von MSV bequatscht wurde, habe ich mich nun doch dazu entschlossen meinen "kleinen" Reisebericht in mehreren Teilen von meinem zweiwöchigen Aufenthalt bei unseren östlichen Nachbarn hier einzustellen. Für mich war es der erste Besuch in Tschechien und dementsprechend war die Vorbereitung etwas umfangreicher ausgefallen. Ich hatte zwar einen landeskundigen Begleiter, den guten Patrick, aber wir wollten uns in Ecken vorwagen, die bisher u.a. mangels Auto von ihm noch nicht besucht worden sind.
[22.06.2016] So ging es morgens für mich aus dem Osten Hamburgs mit Bus, U-Bahn und S-Bahn zum Hamburg Airport. Von dort brachte mich Eurowings in gut einer Stunde nach Prag. Dort konnte ich ohne Probleme den gebuchten Mietwagen für die nächsten zwei Wochen am Schalter in Empfang nehmen. Nachdem der Kunde vor mir einen Skoda Fabia bekam, meinten die bei Europcar wohl sie müssten mir etwas Gutes tun und mir einen weißen VW Polo spendieren. Der Gute war nagelneu und hatte gerade mal 2900km auf der Uhr und keinen einzigen Kratzer... das kann ja was werden... Währenddessen war Patrick von Düsseldorf mit dem Nachtzug nach Prag gereist. Wir trafen uns wie verabredet vorm Hotel. Nach dem Einchecken wollten wir uns dann mal die Stadt etwas genauer ansehen. Außerdem wollte ich noch ein paar Kronen besorgen und schon mal nach einem Andenken gucken. Außerdem meldeten sich so langsam unsere Mägen. Mehr gibt es vom ersten Tag nicht zu berichten. Wir haben dann noch das Wetter gecheckt und freuten uns auf 12std Sonnenschein. Anschließend ließen wir den Abend bei einem Bierchen ausklingen und planten schon mal den nächsten Tag...
[23.06.2016] Wir starteten morgens zeitig in Prag und machten uns auf den Weg in Richtung Ústí nad Labem... Wir hatten uns eine Fotostelle bei Křešice ausgesucht. Vor Ort angekommen stellten wir fest, dass das wohl nichts mehr ist. Irgendwie fanden wir auch nicht so richtig die Perspektive, die wir auf unserem Beispielbild in unserer Fotostellensammlungen hatten. Da standen plötzlichirgendwie zwei Bäume im Weg... also kurz die Sammlung konsultiert und was Neues herausgesucht. Es sollte nun nach Vrutice gehen... keine 10min zu fahren. Zumindest bis zum Ortsschild. Danach ging es fast über einen Hinterhof und einen nicht sonderlich guten Feldwegzu einem kleinen BÜ. Dort parkten wir unseren "Offroadpolo" und wanderten mit Sack und Pack den Hügel hinauf. Ein herrlicher Ausblick auf eine S-Kurve erwartet uns. Nun können die Züge kommen dachten wir uns... keine 5min später bimmelte der BÜ unter uns... und es kam wie es kommen musste. Der erste Güterzug auf die holländische Art "van hinten" war gleich der LokoTrain VECTRON mit einem Kesselzug... Danach folgten noch weitere Züge aus der falschen Richtung bis dann endlich etwas Blaues am Horizont auftauchte. Es sah verdächtig nach einer Lz-Fahrt aus, aber die CD Cargo E-Lok hatte einen Kesselwagen am Haken. Kurze Zeit später folgte etwas Grünes und dieses etwas hatte zumindest ein paar mehr Wagen am Zughaken:
Nun war das Licht aber schon fast achsig und es stand ein Stellenwechsel an. Wir wollten uns einen Klassiker hoch über Ústí nad Labem ansehen. Den Ausblick vom Restaurant "Vetruse". Also holperten wir zurück über Stock und Stein zur Hauptstraße und setzten Kurs gen Norden. Eigentlich waren wir zu zeitig dran und das Licht würde bei der Ankunft noch nicht ganz passen. Wir schauten uns unterwegs noch eine weitere Fotostelle an und vertrödelten so etwas Zeit... In der Mittagshitze warteten wir nun auf der Terrasse auf einen Zug der zu unseren Füßen die Brücke über die Elbe nehmen würde. Leider war davon nicht wirklich etwas zu sehen. Zum ersten Mal wunderten wir uns über den wenigen Verkehr auf der rechten Elbseite. Unter uns auf der linken Elbseite fuhr dann doch der eine oder andere Güterzug. Nachdem nun auch die Regio´s mit dem Steuerwagen voraus kamen, mussten wir mit den wenigen Güterzügen vorlieb nehmen. Es war zwar auch eine Regio-Garnitur ohne Steuerwagen unterwegs, aber genau der Umlauf beehrte uns natürlich nicht im gewünschten Zeitfenster. Also haben wir uns erstmal ins Restaurant gesetzt... nach dem Motto: Kommt ja eh nix...
Nachdem ein knallroter Hector mit einem Arbeitszug langsam in den gegenüberliegenden Bahnhof schlich, begann es plötzlich zu rollen... da standen dann mal eben 4 Güterzüge herum... zwei davon beehrten uns:
Danach wurde es wieder ruhig und das Licht wanderte auch schon wieder in die Gleisachse. Zeit für einen Stellenwechsel... Eigentlich wollten wir auf der Sperrwerk bei Střekov. Dort standen wir aber dann vor verschlossener Tür... Renovierungsarbeiten... na toll. Also eine Alternativblick quer über die Elbe gesucht und gleich am gegenüberliegenden Ufer fündig geworden. Es gab sogar etwas Schatten. Leider war die Elbe nicht spiegelglatt und es waren somit nicht wirklich Spiegellungen zu erwarten. Es ging nämlich ein ganz guter Wind.
Nachdem drei Güterzüge im Block gen Westen fuhren, kamen dann erstmal drei Stück gen Osten durchs Tal gefahren. Da stellten wir dann fest, dass die Züge nur auf dem hinteren Gleis fuhren. Bauarbeiten. Durch die Bäume war in der Ferne noch so etwas wie abgestellte K-Wagen auf dem Richtungsgleis gen Osten zu erkennen. Da das Licht noch nicht völlig rum war, wurde bei einigen Zügen aus der Gegenrichtung auch mal draufgehalten. Es erfreute uns der am Morgen nicht fotografierte LokoTrain VECTRON aufm Rückweg gen Osten:
Danach machten wir uns auf den Weg zurück nach Prag und fielen dort todmüde ins Bett...
Das waren die ersten beiden Tage. Die Ausbeute war ausbaufähig und am nächsten Tag sollte es erneut 12std Sonnenschein geben. Was uns sehr freute. Wir wollten uns nochmal um die Strecke kümmern, wir hatten da noch einige Fotostellen offen und so richtig zufrieden mit der morgendlichen Ausbeute in der Fotokurve von Vrutice waren wir auch nicht. Das muss auch besser gehen...
Zitatwarum Prag zum übernachten? Laut, überlaufen und teuer. Und weit weg vom Einsatzgebiet.
In Litomerice ist genug. Auch in Steti gibt es eine gute Pension. Oder war alles ausgebucht? Das Marina Labe in Velke Zernoseky wäre auch erprobt.
Da wir lange im Voraus gebucht haben und ich mir auch mal Prag nebenbei bei schlechterem Wetter gerne ansehen wollte, haben wir uns für die Stadt entschieden. Es ist klar, dass es weiter draußen evtl. auch billiger gewesen wäre, aber wir wollten uns halt alle Optionen offen halten.
ZitatAber war da bei euch schon recht wenig "Alt-Strom", egal ob grün oder blau?
Lass dich überaschen... wir haben noch etwas mehr "Alt-Strom" gesehen... :)