Es geht weiter mit meinem Urlaubsbericht aus Tschechien...
[04.07.2016] Heute stand wieder ein Hotelwechsel an. Wir bewegen uns wieder langsam in Richtung Prag und damit auch auf das Ende des Urlaubes hin. Aber noch hatten wir drei Tage vor uns. Diese verliefen dann etwas anders als im Vorhinein geplant, aber dazu später mehr.
Den Tag begannen wir, wie eigentlich jeden Tag, mit dem routinierten Blick auf das Wetter. Das Wetterradar wurde gecheckt und natürlich durfte der obligatorisch Blick aus dem Fenster auch nicht fehlen. Draußen sah es schon mal gar nicht so schlecht aus. Es war sonnig. Allerdings sollte es im Laufe des Tages schlechter werden. Von Westen sollten später Wolken aufziehen. Nun war das irgendwie nicht so gut, da uns unser Weg gen Westen führen sollte. Wir haben dann zügig zusammengepackt und alles im Auto verstaut. Nach dem Check-Out ging es wieder durch die Tram-Baustellen aus Brünn heraus. Unser Ziel war mal wieder eine Strecke ohne Strippe. Wir hatte es auf weitere Taucherbrillen abgesehen. Auch verkehrt auf dieser Strecke eine andere Triebwagenbauart als die, die wir bisher rund um Vratimov gesehen hatten.
Nach einer etwa einstündigen Fahrt kamen wir am Ziel bei Kralice nad Oslavou an. Dort hatten wir uns wieder ein Viadukt herausgesucht. Wir wussten nur überhaupt nicht wie man dahin gelangen würde. Also mal den Wagen auf einer Schotterfläche an der entfernten Straße abgestellt und die Sachen gepackt. Denn so wie es aussah führte ein Weg genau unter der Brücke hindurch. Die sahen wir zumindest schon mal in der Ferne. Sonst war überall Wald und irgendwie war auch kein weiterer Weg auf Google-Maps oder auf dem Navi verzeichnet. Nun ging es per Pedes über eine Pferdekoppel, eine wackelig aussehende Brücke und einen langen Weg bis zur Brücke. Das ganze schon wieder bei ziemlicher Hitze. Da standen wir nun unter der Brücke, die ganz schön hoch über uns war und überlegten uns wie man dort wohl hochkommt. Es war steil, ging quer durch den Wald und der Untergrund bzw. das alte Laub war sehr “unbefestigt“. Es fand sich leider auch kein Anhaltspunkt von einem Trampelpfad. Das hatte einen Tag vorher im Sázava-Tal besser funktioniert. Wir probierten zwar auf der einen Seite hinaufzugelangen aber irgendwie waren wir solch eine Klettertour nicht ausgerüstet und kehrten etwas auf der halben Höhe um als der erste Zug gerade über uns über die Brücke fuhr. Das hatte keinen Sinn…
Zum Glück hatten wir eine alternative Fotostelle ganz in der Nähe. Nachdem wir zurück beim Auto waren, fuhren wir gleich direkt dahin. Dort sollte aus leicht erhöhter Position etwas gehen. Zumindest versprach das unsere Fotostellensammlung. Wir fanden nicht gleich die Einfahrt in den richtigen Feldweg. Aber im zweiten Anlauf ging es durch das hohe Gras zu einem Strommasten, der mitten in der hügeligen Landschaft stand. Da fanden wir dann auch schon ein Auto vor. Es war nur weit und breit keiner zu sehen. Komisch. Das Rätsel um den leicht erhöhten Standpunkt konnten wir auch lösen. Da war ein großer Misthaufen…
Wir standen nun an einem Feldweg-BÜ und konsultierten erstmal den Fahrplan. Als nächstes sollte ein Zug von hinten kommen, danach ein Zug von Vorne gefolgt von einem Triebwagenkurs. Leider war der blaue Himmel mittlerweile mit vielen Wölkchen übersäht worden. Das Lotteriespiel konnte beginnen. Der Zug von hinten kam im vollen Licht. Der Zug kreuzte im nächsten Bahnhof mit dem entgegenkommenden Zug. Dieser kam bei uns dann ganz knapp mit Halblicht durch. Wir waren nicht begeistert… Nun erstmal frühstücken. Währenddessen schlenderte ein Fotograf die Strecke entlang auf uns zu. Er erzählte uns dann auch wie man zu der Fotostelle mit dem Viadukt kommen würde: Strecke entlang und über die Brücke laufen. Er hatte übrigens Sonne bei der Durchfahrt. Nun wollten wir noch auf den Triebwagen warten und danach mal weiterschauen. Kurze Zeit später entstand dann folgendes Bild mit einem schiebenden VT im Najbrt-Design und altfarbenden Steuerwagen:
Nachfolgend fuhren wir erstmal zum Bahnhof. Dort fanden wir eine alte Schrankenanlage. Diese sollte nun irgendwie mit dem nächsten Triebwagen fotografiert werden. Patrick wollte etwas an der Schranke versuchen und ich fuhr weiter in den Bahnhof. Ich wollte das Bahnhofsgebäude umsetzten. Leider vermasselte uns die mittlerweile fast geschlossene Wolkendecke beide Bilder der folgenden Triebwagen. Bei Patrick stellte sich auch noch direkt an die Schranke ein ziemlich hässliches Auto.
Nun war guter Rat teuer. Wir schauten mal in unsere Sammlung und fanden zwei Fotostellen bei Omice, die Potenzial hatten, aber noch etwas weiter entfernt waren und eigentlich in der falschen Richtung lagen. Zumindest sollte das Licht dort passen. Dort würden wir gerade rechtzeitig für den nächsten VT-Kurs sein und auch noch eine Brille mitnehmen können. Die erste angefahrene Fotostelle war sowas von zugekrautet. Da ging gar nichts mehr. Bei der nächsten war uns erst nicht klar, wie man dort etwas machen konnte. Auch da war nämlich der Bewuchs am Streckenrand arg hoch. Aber wir fanden dann doch etwas an einem kleinen BÜ. Nur das dort so ein blödes Schild mitten in Motiv in den Zug ragen würde. Das sah irgendwie dämlich aus. Wir parkten den Offroadpolo das erste Mal so richtig Offroad auf einem schlammigen Holzlagerplatz. Ob wir da wohl wieder hinauskommen würden…
Nun stand aber erstmal der VT an. Wir stellten uns an den Straßenrand, so dass das Schild nicht sonderlich für einen kurzen Triebwagen stören würde. Der VT war schon aus der Ferne durch ein tröööt vernehmbar. Leider verloren wir wieder das Wolkenlotto und der Zug kam im Schatten vorbei. Ein Bild für die Tonne!
Etwa 30min nach dem VT war es an der Zeit für die Brille. Auch diese war schon früh hörbar. Nun wechselten sich Sonne und Schatten im Sekundentakt ab. Das kann ja was werden, dachten wir uns. Und es wurde was. Von einem Holzstapel entstand folgendes Bild:
Nach dem Foto verschwanden wir in Richtung der nächsten Fotostelle. Diese lag hinterm Bahnhof von Náměšť nad Oslavou. Wieder weiter in Richtung Westen zu den Wolken. Auch bei dieser Fotostelle wussten wir nicht genau wie man dort am besten hingelangt. Wir stellten unseren weißen-grau-braunen Polo an einem für den normalen Autoverkehr geschlossenen Bahnübergang ab. Ging mit Sack und Pack einen Feldweg hinter dem Kornfeld, welches direkt an der Bahntrasse entlang verlief und schauten hier und da mal einen kleinen Hang hinauf um zu sehen, ob der Standpunkt mit dem unseres Beispielbildes aus unser Fotostellensammlung übereinstimmt. Genau an der Grenze zwischen einem Hafer- und einem Weizenfeld wurden wir fündig. Dort war ein schmaler Grasstreifen, der bis fast zur Bahn heran führte. Wir waren am Ziel. Nun machten wir es uns in der wechselnden Bewölkung mal gemütlich. Noch stand die Sonne in etwas bei 90°. Also ging auch noch etwas in die eigentlich nicht geplante Richtung:
Als Gegenzug war wieder mal wieder ein Triebwagen angekündigt. Dieser kam dann auch gleich nach der Kreuzung im Bahnhof. Diesmal sogar mit einem leichten Anflug von Sonne:
Sonne und Wolken wechselten sich ständig ab. Teilweise saßen wir aber auch mal gute 10min in der Sonne im Gras und faulenzten. Nachdem die Sonne nun vom Winkel passte versauten uns die Wolken zwei Brillenleistungen. In einem Zwischentakt sollte noch ein nur Werktags verkehrender HVZ-Verstärker bei uns vorbei schauen. Dieser kam dann auch mal ganz passabel mit blau-gelber Blitzbrille:
Leider war der Hintergrund nicht ausgeleuchtet. Aber es standen noch zwei Züge auf dem Plan, die vom Sonnenstand her noch funktionieren dürften. Leider wurden beide ein Opfer der Wolken und sind eigentlich somit nicht herzeigbar. Besonders schade fanden wir, dass genau eine der Brillen die schwarz-gelb Blitzbrille am nächsten HVZ-Verstärker gewesen ist:
Da wir noch einen etwas weiteren Weg vor uns hatten, haben wir für den Tag an dieser Stelle abgebrochen und sind in Richtung Zruč nad Sázavou gefahren. Wir schauten uns unterwegs noch das eine oder andere an. Aber weder das Wetter, noch die Motivation war noch da. Mit den tags zuvor schon geprobten Manövern, um die Baustelle an der gewünschten Autobahnabfahrt herum, kamen wir bald am Hotel an und wurde freudig begrüßt. Wir checkten ein und quatschten noch etwas mit den Hausherren. Da wurde uns verkündet, dass die nächsten zwei Tage wohl Feiertage in Tschechien sind. Ups, dass nun mal irgendwie doof gelaufen. Da hatten wir wohl vergessen vorher mal zu schauen. Das schmiss nun unsere ganze Planung über den Haufen und wir rätselten herum, ob und wo denn was fahren würde. Da waren wir uns nicht wirklich sicher…
Nach dem dringend nötigten Besuch der Dusche, hervorgerufen durch die Wanderung entlang der Kornfelder, legten wir uns alsbald in die Federn und schauten noch etwas TV. Dabei kamen wir ins Grübeln, was wir denn so in den letzten beiden Tagen noch sehen wollten. Wir hatten da so ein paar verrückte Ideen…
Das war es dann wieder erstmal… im nächste Teil gibt es dann wieder eine ordentliche Ladung Sichtungsbilder…