Zitat: "Zu kämpfen hat die Vogtlandbahn mit den notwendigen - aber für Fahrgäste anstrengenden - Bauarbeiten, welche monatelange Sperrungen der Infrastruktur mit sich ziehen. Insbesondere zwischen Zwickau und Klingenthal (RB1) müssen die treuen Fahrgäste jedes Jahr aufs Neue wieder zurückgewonnen werden." (Zitat Ende)
Daß Bauarbeiten auf eingleisigen Strecken monatelange Sperrungen nach sich ziehen, das ist m.E. auch heute - und es war vor allem früher - keineswegs zwingend so, sondern es ergibt sich leider aus gewissen unschönen Rahmenbedingungen, die wir heute in Deutschland haben, insbesondere auf solch untergeordneten Strecken.
Bei meinen Schweiz-Urlauben konnte ich z.B. mehrfach erleben, wie das laufen kann: - Oberbau-Sanierung und Tunnel-Sanierung wurden dort schrittweise während der Nächte durchgeführt. Am Morgen war die Strecke jeweils wieder nutzbar. - Brücken wurden unter rollendem Rad saniert - wo neue Brücken notwendig waren, wurden diese samt neuem Bahndamm NEBEN der alten Brücke erstellt und dann der Gleiskörper innerhalb nur eines Wochenendes verschwenkt
So ähnlich lief das hierzulande früher auch mal, zumindest bei wichtigen eingleisigen Strecken. Aber sowas kostet natürlich. Im oberen Vogtland ist ein solcher Aufwand heute nicht mehr darstellbar. Da muß man froh sein, daß die Bahnstrecken überhaupt noch erhalten bleiben
Na um mal was zur Ehrenrettung von DB Netz zu tuen, wo es möglich ist, wird das auch gemacht. Aber im speziellen Fall, der Brücke in der Bahnhofsausfahrt Falkenstein in Richtung Lengefeld / Eich ist das mit dem verschwenken nur schwer praktizierbar. Denn man sollte am Ende praktischerweise und für dei Fahrgäste vorteilhafter wieder am Bahnsteig raus kommen und 90° Kurven sind bei der Eisenbahn eher selten. Auch der oft praktizierte Fall, das die neue Brücke neben der alten bzw. bei einem Neubau neben dem Bahndamm errichtet wird und dann eingeschoben wird ( war z.B. so bei der neuen Brücke über die Umgehungsstraße Rodewisch ) oder die temporäre Gleisverschwenkung ( Neubau der Brücke über die " Westtrasse " in Ebersbrunn, geht nur wenn der erforderliche Platz vorhanden ist. Wer Falkenstein kennt, weiß das die unter der Brücke durchführende Straße kurz vor der Brücke eine Kurve hat und halb Falkenstein abzutragen nur um Baufreiheit zu haben sehe ich nicht ganz verhältnismäßig.
Ich denke auch, man sollte die Einschätzung zu den örtlichen Platzverhältnissen und technischen Möglichkeiten der Umsetzung schon den Fachleuten bei DB Netz überlassen und auch zutrauen eine unter allen Gesichtspunkten machbare Lösung zu finden.
Zitat von DWR im Beitrag #3Na um mal was zur Ehrenrettung von DB Netz zu tun, wo es möglich ist, wird das auch gemacht.
Ich denke, die Ehre von DB Netz ist gar nicht gefährdet. Die Rahmenbedingungen, die m.E. zu immer mehr SEV auch über längere Zeiträume führen, sind ja zum Großteil politischer, finanzieller und behördlicher Natur. Die Fachleute von DB Netz wüßten sicher, wie man unter dem rollenden Rad baut. Da zweifle ich nicht daran.
Weiterhin glaube ich, daß die Anmerkung in der VBG-Pressemeldung sich auch gar nicht nur auf den o.g. Einzelfall der Brücke in Falkenstein bezog (wo es u.U. wirklich nicht anders geht), sondern daß dies eine allgemeine Feststellung mit Blick auf die Baumaßnahmen der letzten Jahre auf den VBG-Strecken war. Und da wäre sicher einiges davon auch unter dem rollenden Rad gegangen, bezogen auf frühere verkehrspolitische Gegebenheiten. Ich behaupte, es ist nicht nur mein subjektives Empfinden, daß der Trend zu Vollsperrungen mit SEV deutschlandweit deutlich zugenommen hat. Nicht nur, weil mehr gebaut wird, sondern eben auch aus vielen anderen Gründen.
Und mag vieles auch im Einzelfall fachlich begründbar sein, so geben monatelange Voll-Sperrungen von Bahnstrecken eben immer auch ein negatives Signal nach außen, nämlich daß der Bahnverkehr im Zweifelsfall gar nicht mehr unbedingt notwendig bzw. unersetzlich ist. Umgekehrt wird man bei schlecht ausgelasteten Bahnstrecken kaum mehr bereit sein, die deutlich höheren Aufwände inkauf zu nehmen, um unter rollendem Rad zu bauen, selbst wenn das technisch machbar wäre. Letztlich ist das ein Teufelskreis ...
Da kann ich meinem Vorredner nur zustimmen. 5 Tage Vollsperrung Bad Schandau - Pirna im November 2016, das wäre sicher auch anders gegangen, aber es hat offensichtlich niemand unserer Verkehrspolitiker gestört. Da kann man der Bahn keinen Vorwurf machen. Der Güterzugverkehr konnte problemlos durchs Vogtland umgeleitet werden und der internationale und regionale Reisezugverkehr konnte auch ohne Probleme durch den Bus ersetzt werden. Wenn das dort funktioniert, dann gehts im Vogtland erst recht.
Finde es sehr gut, dass die Zahlen steigen und wieder mehr Verkehr auf der Schiene kommt. Ich nehme an, dass mehrere Effekte diese positive Ressonanz der Kunden auslösen:
- die Tarifgrenzen übergreifende Anerkennung von Tickets Plauen - Zwickau - die direkte Anbindung an die S 5X (Werdau) und die S5 (Lichtentanne) - die Durchbindung ins obere Vogtland/ Cheb
Im Kern übernimmt die VL2 die Funktion des alten RE16 und hat damit mehr Fahrgäste zwischen Werdau und Plauen, den Rest halte ich für überschaubar. Aber immerhin, wenn der Stundentakt kommt, haben wir Reisende mehr Auswahl in Richtung Leipzig und die Fahrgastzahlen werden weiter steigen. Sehr gut! Allerdings ersetzt das aus meiner Sicht nicht die Anbindung Plauens an die S5X, die ist sowas von notwendig, aus allen Gesichtspunkten heraus (innersächsisches Netz, Elektrifizierung Reichenbach - Hof usw, ihr wisst schon :-)
Zitat von AM2015 im Beitrag #7Finde es sehr gut, dass die Zahlen steigen und wieder mehr Verkehr auf der Schiene kommt. [...] Im Kern übernimmt die VL2 die Funktion des alten RE16 und hat damit mehr Fahrgäste zwischen Werdau und Plauen, den Rest halte ich für überschaubar. Aber immerhin, wenn der Stundentakt kommt, haben wir Reisende mehr Auswahl in Richtung Leipzig und die Fahrgastzahlen werden weiter steigen.
Die wesentlichen Punkte aus der Pressemeldung der VBG sind ja: - wieder zeitweiser Stundentakt der RB2 am Wochenende - Führung weiterer Züge der RB2 über Werdau
Es macht auf jeden Fall Sinn, die Züge der RB2 künftig stündlich über Werdau zu führen, wie es die Pressemeldung ja andeutet. Die Anbindung an die S5X in Werdau halte ich für wesentlich attraktiver als den bisher bei einem Teil der VBG-Züge angebotenen Übergang auf die S5 in Lichtentanne.
Da bleibt für mich allerdings die Frage, wie man dann künftig mit der Durchbindung der RB2 bis Zwickau Zentrum umgeht? Züge aus Werdau kamen bisher zur Minute 26 dort an. Züge nach Werdau starteten bereits zur Minute 28 im Zentrum. Würde man nun stündlich über Werdau fahren wollen, dann würde sich die Wendezeit in Zwickau Zentrum von bisher recht entspannten 12 Minuten auf eine "Ultrakurzwende" von nur 2 Minuten reduzieren. Das wäre einem stabilen Fahrplan vsl. nicht so dienlich. Interessant wäre in diesem Zusammenhang, wieviele zusätzliche Fahrgäste die Durchbindung ins Zentrum der RB2 eigentlich bringt?
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Mehr Züge zwischen Zwickau und Plauen am Wochenende
24.02.2017 13:56 (zuletzt bearbeitet: 24.02.2017 13:57)
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