Nachdem am 11. Mai 1858 in Anwesenheit des sächsischen Königs die Eisenbahn Strecke Schwarzenberg - Zwickau (SZ-Linie) mit einem Festzug eröffnet wurde begann am 15. Mai 1858 mit 4 Zugpaaren der reguläre Betrieb. Etwa 100 Minuten benötigte damals ein Zug für die Gesamtstrecke. Stationen bestanden in Wiesenburg, Stein, Niederschlema und Aue. In Cainsdorf, Grüna (Fährbrücke) und Lauter wurden Haltepunkte Eingerichtet. Zum Einsatz kamen vier 1'B-Lokomotiven mit Tender welche die Sächsische Maschinenfabrik mit den Nummern 100 bis 103 im Jahre 1858 lieferte. Die Strecke wurde nach und nach ständig erweitert. Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Chemnitz – Aue – Adorf im September 1875 wurden die Bahnhofsanlagen in Aue erweitert. 1883 wurde der südlich der Bahnhofsbrücke in Wilkau gelegene Haltepunkt aufgelöst und nördlich der Brücke ein neuer Bahnhof angelegt. Zwischen 1893 und 1923 wurde der Abschnitt zwischen Zwickau und Aue zweigleisig ausgebaut. In Zwickau wurde 1936 ein neues Empfangsgebäude westlich des alten errichtet. Den Zweiten Weltkrieg hatte die Strecke mit geringen Schäden überstanden. 1945/46 wurde das zweite Streckengleis zwischen Zwickau und Aue vollständig demontiert. Nach den ersten Funden von Uranerz erlebte die Strecke einen nie dagewesen Aufschwung. Am 1. Dezember 1948 wurde dann der Wiederaufbau des zweiten Gleises angeordnet. Ab Juni 1949 ging es endlich wieder bis Aue Zweigleisig. Einher ging dies mit dem umfänglichen Ausbau des Bahnhofes Aue. Der im Herbst 1949 befohlene zweigleisige Ausbau zwischen Johanngeorgenstadt und Aue konnte am 10. November 1950 bis Schwarzenberg Neuwelt in Betrieb genommen werden. Nachdem die Blütezeit der Wismut beendet war verblieb das Verkehrsaufkommen bis zur Politischen Wende 1989 auf hohem Niveau. Einen letzten großen Ansturm erlebte die Eisenbahnstrecke nach dem 9.November 89. Danach brachen die Industrie auch der Verkehr zusammen. Die nächsten Jahre waren geprägt von Rückbau und Betriebsstellen Schließungen. Im Rahmen der Sanierung des Streckenabschnittes Aue – Schwarzenberg wurde ab dem 10. August 2001 das zweite Gleis wieder demontiert. Im Jahre 2002 übernahm die DB-Tochter Erzgebirgsbahn den Betrieb. Mit der Streckensperrung im Rahmen der umfänglichen Sanierung 2002 wurde das zweite Gleis bis Schlema entfernt. Der ehemals großzügige Abzweigbahnhof Schlema unterer Bahnhof wurde damit zur Überleitstelle. Große Teile des Bahnhofes Aue verschwanden und wurden nach und nach zurück gebaut. Nachdem 2009 das Empangsgebäude in Aue abgebrochen wurde erlebte der Bahnhof 2016 die letzte große Umbau Maßnahme. Der Ausgangspunkt der Strecke Kilometer 0,0 in Schwarzenberg wurde bereits 2009 umfänglich umgebaut.
Eines der ältesten Bilder vom Bahnhof Schwarzenberg Erzgebirge dürfte dieses hier sein. Ob es am Tag der Eröffnung oder in den darauf folgenden Tagen entstand kann ich nicht genau sagen.
Eines der schönsten Bilder wie ich meine ist diese Postkarten Aufnahme mit der alten Post im Vordergrund und dem Bahnhof weiter hinten.
50 3694-2 stand im Mai 1987 mit N61971 nach Annaberg-Buchholz Süd abfahrbereit in Schwarzenberg/Erzgeb. noch ist hier alles beim alten.
Wie bereits eingangs erwähnt wurden die Bahnanlagen 2009 umfänglich saniert. Bei laufenden Betrieb wurden vier neue Bahnsteige errichtet. Die alten Unterführungen verfüllt und durch neue barrierefreie ersetzt.
Das Stellwerk 1 wurde zu einem ESTW Stellwerk umgebaut was unter anderen das Stellwerk 2 überflüssig machte.
Ebenfalls 2009 ging es dem Imposanten Bahnhofsgebäude von Aue (Sachs) an den Kragen.
Blick vom einstigen Bahnsteig 4 auf die Abbruch Arbeiten in Aue (Sachs)...
In Schwarzenberg hatte das Empfangsgebäude mehr Glück. Nach dem Bahnhofsumbau 2009 stand es leer und man konnte annehmen es wird früher oder später den gleichen weg gehen wie das Auer ... Doch es sollte anders kommen. Die Stadt Schwarzenberg kaufte es. Anschließend wurde es umfänglich saniert und beherbergt seit 2017 das Depot der Stadt Schwarzenberg.
Neben dem Depot beherbergt das Gebäude auch eine kleine Ausstellung zur Eisenbahngeschichte der Region.
Sicherlich könnte man hier noch viel mehr ansprechen bzw. zeigen. Das würde jedoch den Rahmen des Beitages sprengen. Das Ziel meinerseits auf das 160 jährige bestehen der SZ-Linie hinzuweißen sollte hiermit genüge getan sein.