vor dem unlängst zum 19-jährigen gezeigtem Trafotransport nach Remptendorf, gab es am 17.Dezember 1998 schon mal einen Auftrieb. Und da passte das Wetter, entsprechend groß war damals die Herde einher ziehender Fotografen und Bürger der Region.
Meine erste Aufwartung dieses Transportes war auf Gütterlitzer Flur vor Auma. An dem Tag kam so etwas wie ein anstehender Frühling durch.
Spielerei mit dem Bildausschnitt und den Masten entlang der Strecke. 204 612+803 waren als Zugpferde eingeteilt. Die „Angstlok“ dahinter 219 117.
Auma „Durchfahrt“, eher eine Kriechfahrt wie auf fast ganzer Strecke.
Diesen Teich suchte ich auf google-maps. Meine aber ihn heute auf kurz vor Krölpa legen zu können.
Über das Hauptübel der Stilllegung dieser Strecke hinweg: BAB A9 im vierspurigen Zustand. Kurz vor Moßbach. Was da der Begleiter ausgerechnet auf dem Dach seiner Kabine trieb? Das wäre sicher ein interessanter Blick von der Strasse hoch während Unterfahrt der Brücke gewesen!
Ortslage Moßbach. Der Pulk der Verfolger etwas sichtbar am rechten Bildrand.
Nur ein paar Meter weiter von Moßbach weg.
Unterhalb Dreba, vorbei an der imposanten barocken Dorfkirche. Hier standen auf den Acker doch etliche Fotografen. So man will, die zu jener Zeit regionale Hautevolee.
Das „Tempo“ des Zuges erlaubte manch zweiten Schuß ohne groß auf der Scholle umher fetzen zu müssen.
In Ziegenrück war längerer Aufenthalt. Vielleicht auch Mittagspause. Und wohl auch Freigabe des „Blockes“ durch das örtliche Rotkäppchen, damit das Uboot vom Fahrdienstleiter Auma abgelassen werden und nachrücken konnte. In diesen Minuten sammelte sich wirklich so ziemlich alles an Fotofans für das Ziegenrücker Bildchen hier.
Die Motoren aus. Ruhe im Bahnhof. Auch ein großes Hallo zu manch länger nicht gesehenen Fotokollegen.
„Madam“ kam aus dem Bahnhof, Dienstgespräch mit dem Begleitpersonal. Die 219 dürfte hier schon an der Einfahrt gewesen sein. Dann hatte jeder „seins“ gemacht und stieb von dannen.
Ja wohin nur? Das war klar, das sich erneut, und noch einige Fans mehr, einen wahren Auflauf im Wald produzierten. Außer der Fahrt in den Waldweg hinein im Talgrund, bot sich noch der „Spaziergang“ hinauf zum Viadukt, der etwas Zeit und vor allem Kraft kostete.
Schließlich rückte die Fuhre an zum Höhepunkt der Überführung zwischen Triptis und Remptendorf.
Das Uboot hinten dran „auf Sicht“, fast schon am Zugschluß. Ob man von Ziegenrück heraus gekuppelt fuhr, und erst dort vor diesem Tunnel trennte? Heute wäre bei der jetzigen „DieBahn“ so was garantiert nicht mehr drin! 1998 waren halt doch noch mehr von einer „Eisenbahn“ am Werk.
Der Abstand von Uboot auf den Trafo vergrößerte sich.
Geräusche waren das! Das Orgeln der beiden 204er. Ein Knerzen der Achsen im engen Bogen mit den Zwangsschienen. Und der Viadukt unten drunter gab seins dazu.
Da frägt man sich schon ob des Klotzes von Eisen im Tragschnabelwagen, und der Waggon dar selbst, wie es nur so über die Brücke ging.
Gerne wäre ich zeitgleich drüben am Gegenhang auf anderer Talseite gestanden. Aber hat man, halt „nur“ mit den planmäßigen Personen- und Güterzügen.
Der Meister auf 219 117 wartete derweil. Und rechts oben die harrende Meute. Wäre ich heute vor Ort, mein Bildausschnitt hätte garantiert die Personentraube dort mit ins Bild eingebunden.
Dem „Datenschutz“ entsprechend wurde der Tf unkenntlich gemacht ;-) Und für einen 17.Dezember waren hier an Ort und Stelle damals spätherbstliche Temperaturen gegeben, die eine offen getragene Winterjacke erlaubten.
Durch den Talgrund bewegte sich eine Karawane an PKW gen Remptendorf.
Die Wiese gut bevölkert gab an der Stromtrasse des Umspannwerkes noch ein bestes abschließendes Bild des Transportes und seiner damaligen Betriebsweise.
Gleich sind sie am Ziel!
Das Rangieren beginnt.
Und endlich bekam 219 117 was zu tun! Dem wegen war sie wohl auch mitgekommen.
Die eine V100 traute sich schon mal ins Werk hinein, um dann nach rechts in den Stutzen zu kommen.
All das war ruhig zu beobachten. Kein Rangierstress kam auf. Und jeder konnte in Ruhe seine Bilder machen.
Und rein damit!
Fertsch!
Frage: wer oder was holte den Trafo da am Tor ab?
Anschließend für mich die Heimfahrt via Unterlemnitz, Lobenstein, Blankenstein/Saale, Marxgrün, Naila und Hof gen Fichtelgebirgs-Hufeisen. Dieser Tag blieb in allerbester Erinnerung.
Gruß, malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
Dees koa fei ruhisch so waaider gäih Malo Einfach Herrliche unwiederbringliche Dokumentation ,sag amal wo hast du da die Zeit hergenommen um so ausführlich, andere Doks. mit eingeschlossen, zu berichten ? War ja auch nach der Wende einige Wochenenden mit 15 DM Ticket unterwegs aber nach Sachsen und Thüringen waren es schon immer 1 1/2 Stunden bis man an die Grenz na kam und fotografieren ? Fehlanzeige nur das Fahren war das Erlebnis. Ausserdem auch noch voll ins Berufsleben eingebunden.
Dafür,das du dir die Mühe machst uns alles so nacheinander zu zeigen ein herzliches Dankeschön.!
In der Nachkriegszeit war eine Reise von Plauen nach Lobenstein schon fast eine Weltreise ,Plauen Werdau Weida Triptis Auma waren die Zwischenstationen weil es über Hof nicht mehr ging. Einmal gings über Schönberg Schleiz und die Strassenbahn nach Saalburg die kleine Fähre übers Bleiloch und der Fussmarsch über Ebersdorf nach Lobenstein mit schweren Koffer schier unmöglich. Hier waren es aber die fünfziger Jahre wo man so langsam an eine Horizonterweiterung dachte und das Vogtland ja selbst zu grossen Teilen Wismutsperrgebiet war und man schon vor Oelsnitz den Schlagbaum hatte.
Und noch was Du schreibst vom K(G)lees essen in Hof ,ich weiss wovon du redest war 5 Jahre in Staamisch derhaam dort gab es sie auch in den feinsten Varianten .Grüene mit Sauerkraut und Blutwürscht ein Gedicht.
Ich hoffe ich habe jetzt so manchen das Maul wässrisch gemacht vor allem unsere Vogtländer werden jetzt kontern und die Vogtländischen handgeriebnen loben ,ja ich weiss... die waren auch immer Extraklasse.
Schöne Grüsse aus dem noch nicht eingeschneiten Hersbruck der Kramerladen Gerhard
Hallo Kramerladen, das Spergebiet hatten die Russen eingerichtet, zuerst war die Kontrolle im Zug in Plauen West (Kohlenbahnhof) und später in Oelsnitz, die Züge hielten etwas länger und die russische Streife ging durch und kontrollierte die Ausweise, da wir nicht dort wohnten, benötigten wir einen Passierschein, den man in Dresden 6 Wochen vor der Reise anfordern musste. Gruss vom Bärenteich