dieses und vergangenes Wochenende wurde anlässlich des Pobershauer Bergfestes ein Stundentakt ab 8 Uhr zwischen Pockau-Lengefeld und Marienberg (Sachs) angeboten. Das letzte (Schüler-)Zugpaar auf dieser Verbindung wurde im Dezember 2013 eingestellt. Die ungewöhnlich hohe Zugdichte auf der Strecke wurde für reichlich Fotos genutzt. Diese entstanden am 15. und 21. September 2019.
Fahrtzielanzeiger in Chemnitz Hbf.
Blick auf Pockau mit dem nach Marienberg strebenden 642 235.
Weite Teile der Strecke sind in den letzten Jahren stark zugewachsen. Das betrifft auch die Stützmauer zwischen Pockau und Strobelmühle.
Blick in die Schwarze Pockau - alles nur Schaum?
Selbe Stelle mit 642 731.
642 731 unweit des Kletterparks an der Strobelmühle.
Blick auf die Burgruine Lauterstein in Niederlauterstein. Im 12. Jahrhundert errichtet, in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges am 14. März 1639 zerstört. Als Motiv oder Standpunkt für Bahnfotos leider gegenwärtig untauglich.
Unweit dessen befindet sich die bei Eisenbahnfans begehrtere Stützmauer.
642 735 fährt aus Zöblitz-Pobershau aus. Der Haltepunkt ist, typisch in der Gegend, weit von den Ortskernen entfernt. Das zweite Gleis auf der Brücke erinnert an die Zeiten, als es hier einen Bahnhof gab.
Wenige Streckenmeter weiter bergwärts wird in der Ortslage Rittersberg dieses Steinbogenviadukt passiert, welches leider auch immer mehr zuwächst.
Dafür ist das Viadukt in Hüttengrund dank Rodung wieder in voller Pracht einsehbar. Die Überbauten wurden 1998 - ein Jahr vor dem zerstörerischen Hochwasser - neu errichtet.
Die kurz darauf folgende "Auhagen-Brücke" ist in der Grundsubstanz noch aus dem Baujahr 1875. Links befindet sich der Haltepunkt Hüttengrund, rechts das Firmengelände des Modellgebäudeherstellers. Der "Gummizug" bringt Besucher zum Bergfest nach Pobershau.
Blick auf einen der zahlreichen Bahnübergänge in Hüttengrund mit dem talwärts fahrenden 642 231.
Ortseingang Marienberg.
Soweit von meiner Seite. Der Verkehr läuft heute noch bis in die Nacht hinein.
ich muss gestehen, auch an mir wären die Sonderfahrten beinahe vorbeigegangen. Erst beim Besuch des "Verursachers" der Sonderfahrten, dem nur alle fünf Jahre stattfindenden Pobershauer Bergfestes, fiel mir in einem Flyer der Hinweis auf den Pendelverkehr auf der seit vielen Jahren nicht mehr planmäßig befahrenen Strecke auf. So ging es am 22.09.19 mittels Zug und Velo hinauf ins Tal der Schwarzen Pockau.
642 231 verlässt Pockau und passiert das bestens ausgeschilderte Bw, das sich seit einer Weile in Privatbesitz befindet, wo aber seitdem trotzdem nichts geschehen ist...außer dem Schild natürlich
Noch in Pockau gibt es den meiner Meinung nach fotogensten Abschnitt der Strecke, da sich hier mehrere Stellen variieren lassen und die Ortskulisse Pockaus einen ganz sehenswerten Hintergrund bildet.
Hier verblieb ich den ganzen Vormittag, währenddessen hörte man immmer mal wieder die Zweitakter des 24. Ansprunger Motocross, eine weitere Traditionsveranstaltung der Gegend. Danach fuhr ich eine Runde mit, schließlich fuhr der Zug nicht nur für Eisenbahnfotografen.
Kurzer Stop im Zentrum der Welterbestadt
Die Rückfahrt endete für mich in Zöblitz-Pobershau. Dort überraschte mich der Bewuchs negativ, dem musste mit einem höheren Standpunkt begegnet werden. Fündig wurde ich an der Ruine, wenn man das noch so bezeichnen kann, der Burg Nidberg, die im 12. Jahrhundert, wie die weitaus bekanntere Burg Lauterstein zur Sicherung der Handelswege nach Böhmen errichtet wurde.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie so ein Desiro von oben aussieht, sehr aufgeräumt übrigens, dem sei ein Ausflug zum nahe der Burgruine Nidberg befindlichen Löwenfels zu empfehlen
Der Löwenfels eignet sich auch als Motivbereicherung von unten, 642 231 mal wieder auf dem Weg nach oben
Zitat von MBC im Beitrag #1Blick auf die Burgruine Lauterstein in Niederlauterstein.Im 12. Jahrhundert errichtet, in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges am 14. März 1639 zerstört.Als Motiv oder Standpunkt für Bahnfotos leider gegenwärtig untauglich.
Das liegt im Auge des Betrachters, sie bietet aber definitiv einen sehenswerten Pausenplatz für eine Rast.
Dass man nur ein Drittel Desiro in die Lücke pressen kann, tat dem Pausengenuss inklusive Blechbrötchen kein Abbruch, obwohl die Schleierwolken hier schon nach der Sonne griffen
Ein letztes Bild an der Brücke hinter der Strobelmühle bzw. deren Haltepunkt, der Schleier zog sich nochmal zur Seite, DSGVO hin oder her, der Radfahrer ist kaum zu erkennen
Danach hatten die Schleier die Oberhand gewonnen und ich machte mich auf dem Heimweg. In einem verrückten Moment entschied ich mich, auch aufgrund des SEV auf der DW, aufs Fahrrad zu setzen, was mir neben einer zweifelhaften Wildbegegnung auch eine stark ermüdete Ankunft bescherte. Dennoch hoffe ich, dass zum nächsten Bergfest im Jahr 2024 wieder Sonderzüge auf der Strecke verkehren. Noch mehr würde ich mich freuen, wenn bis dahin keine Sonderzüge nötig wären, aber das scheint angesichts des spärlichen Klimapakets der Budesregierung reine Illusion.
Highlight des Pobershauer Bergfestes sind die zahlreichen illuminierten Häuser, ohne Stativ nur halbherzig umgesetzt
Viele Grüße und Danke für die Aufmerksamkeit björn