...und damit endlich mal wieder was mehr historisches hier zu sehen und lesen ist:
Das Jahr streicht hinaus. Das Jahrzehnt auch. Deswegen gibt es bei mir auch keinen Rückblick, oder Abschied oder sonst was. Einfach was passendes aus der Mottenkiste. Kurzum: was war heute vor 24 Jahren?
Samstag wars. Und sonniges Wetter. Wäre es damals ein Wochentag gewesen, ich wäre nicht an die Elster gefahren. 1995 verbriet ich bereits fast jeden Urlaubstag konsequent bei bestem Wetter im Egertal bei den 781 und 750/753. Oder ich trieb mein Unwesen im damaligen Herbst massiv auf der Oberlandbahn Triptis - Lobenstein. So kam das Vogtland wieder mal bei Wochenend-Sonnenschein zum Zuge.
Den ersten Auftritt hatte ich mir Früh zum IR2560 kurz vor Mehltheuer zurecht gebastelt. 229 199 durfte gleich in die Hauptstrecke gen Hof einschwenken, und sich dann bis Nürnberg mal halbwegs leistungsmäßig austoben.
Da der Tunnel in Weida-Altstadt das eigentliche Ziel dieses Einsatzes war, lag Loitsch-Hohenleuben mit dem 6376 brauchbar am Wege.
Der Tunnel war am besten von der Stadtseite her erreichbar. In der Paul-Fuchs-Sraße lies ich mein Gefährt stehen und ging am Gleiskörper entlang zum nördlichen Portal.
Oha! Da mußte natürlich ein Bild gemacht werden. Und die Eiszapfen? Na, die alten Hasen auf den Loks werden es ja immer bedacht haben, wenn in Nächten gute Kälte für Zapfenwuchs sorgte. Nicht das einer auf seiner Maschine triefte, da früh mit den ersten Zug rein fuhr, und krachend das Eis gegen den Lokvorbau und die Stirnfenster schlug und sich so äußerst gefährlich seinen Weg zum Menschen dort drin bahnen konnte!
Die zuvor abgelichtete 202 240 kam wieder zum 6377 an besagtem Tunnelportal heraus. Im März 1996 kam ich abermals zum Tunnelportal zurück. Denn das hier Früh der 2561 mit dem Turbo-Uboot auch zu bekommen wäre, aber erst nach Umstellung zur Sommerzeit, war mehr dem Umstand geschuldet: eine Stunde späterer Sonnenaufgang hieß etwas seitlicheres Licht auf dies Motiv.
Rechtzeitig vorm Umbau der Straßenbrücke in Gera Süd, und bevor auch das herrliche Gleisbild entschwand, war damals der 2453 mit 229 113 abgepasst worden. Die Strecke in Richtung Schmölln lag bereits außerhalb meines Stechzirkelbereiches.
Die Elsterbrücke in Liebschwitz entwickelte mit der Zeit ihr eigenes Drama. Da altersbedingt abgängig gabs damals noch Langsamfahrstellen und schließlich den Entscheid, die frühere Idee einer Streckenverlegung und –trennung drüben im Bereich Röppisch-Wolfsgefährt, und damit völlige Aufgabe der hier gezeigten Eisenbahn-Flußquerung. 204 680 poltert am 8319 in Richtung Greiz.
Frage hier an die Ortskundigen: die Brücke liegt noch? Was macht das Gleis von Zwötzen und Liebschwitz bis hier her? Oder sind jetzt gar Radfahrer am früheren Bahndamm unterwegs?
204 650 verarztete ich mit dem 8379 an der Blechbrücke über die Elster unweit des Haltepunktes Wünschendorf Nord. Ich hatte zwar damals in Weida noch 628 584 und 595 aufgenommen, meine aber es wurden nur Porträts und diese Diapositive gingen damals zum längst verstorbenen Diatausch-Kollegen R.Potelicki.
Das Notizbuch zeigt erst für den 17.Januar 1996 neue Aktivitäten. Das Wetter war wahrscheinlich nicht ganz so prickelnd. Vielleicht hinderte auch mal eine Erkältung am Streunen mit dem Fotoapparat. Jedenfalls verbiß ich mich bis zum März nur noch an der Magistrale im Bereich Kirchenlamitz Ost – Marktleuthen – Röslau. Der Planbetrieb gab das damals freilich her, fast alles war zu gebrauchen, was daher gefahren kam.
Und heute? War das Wetter in der Region doch gut sonnig. Aber wo hin? Die Zeiten ändern sich. Ich sage inzwischen auch „Früher hätte ich bei dem Wetter…“. Als ich so eine Aussage früher gehört oder gelesen hatte, dachte ich immer, na die haben Probleme. Jetzt ist das so!
Kommt gut rein ins 2020!
Gruß, malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
Tolle Erinnerung an die Zeiten, als das letzte Aufgebot an Reichsbahn-Schnellzugwagen auf den Nebenbahnen unterwegs war. Komfortabel waren sie trotzdem
Mit freundlichen Grüßen aus dem Südharz, Falk
Experte ist nur der, der vorher weiß was hinterher falsch ist
Und wir wissen heute, das wir das was wir heute nicht fotografieren vielleicht schon morgen nicht mehr fotografieren können, auch wenn wir es damals noch nicht wußten.