Es hieß früher als die Tage zuvor aufzustehen. Wir wollten 8:05 Uhr mit dem Ex 564 „Západní express“ bis Cheb und dann weiter über Hof nach Chemnitz fahren.
Blick aus dem Hotel auf die Pilsener Urquell Brauerei.
Als wir in den Bahnhof kamen, wurde der Zug mit 5 Minuten Verspätung angezeigt. Da wir noch ein bis 10 Uhr gültiges Skupinové Jednodenní přestupní jízdenka Turista Plzeňskem (Gruppentagesticket Tourist Plzeň) hatten, stellte ich mich am Schalter an, um ein EgroNet Ticket für 1 Person (Kinder fahren kostenlos mit) für 200 Kč (7,69 €) zu kaufen. Dies wollten wir ab Planá u Mariánských Lázní bis Zwickau nutzen. Plötzlich hörte ich die Durchsage, dass sich der Ex 564 um bis zu 60 Minuten verspätet. Die Anzeigetafel bestätigte dies sofort.
„Was ist denn jetzt passiert?“ dachte ich. Der Zug hatte doch laut Můi Vlak gerade Beroun passiert. Es dauerte etwas, dann hatte Můi Vlak nähere Informationen. Die Lok des Ex 564 hatte in Králův Dvůr den Geist aufgegeben. Es sollte einen Ersatzzug Ex 30564 ab Plzeň geben. Wir hatten keinen Stress, es ging ja nur noch nach Hause und ich war in einer Art froh, dass es vor und nicht mit uns nach Plzeň passiert war. Relativ schnell wurde dann auch Bahnsteig 1 angezeigt. Wir begaben uns dahin und ließen uns überraschen, wie wir den nun nach Cheb kommen.
Während unserer Wartezeit kam ČDC 363 032 mit einem Güterzug durchgefahren.
Am Bahnsteig stand dieser frisch lackierte B249 (CZ-ČD 51 54 20-41 753-4), Baujahr 1983.
Lange Zeit passierte erst einmal nichts. Dann tauchte ein Transistor auf und begann im östlichen Gleisvorfeld zu rangieren. Der Transistor fuhr zur Seite und ČD 754 057 kam angefahren und setzte sich an den zusammenrangierten Zug. Ich war noch etwas unschlüssig, ob dies wirklich unser Ersatzzug werden wird. Die Lok setzte sich wieder in Bewegung und kam an unseren Bahnsteig gefahren. Der Zug bestand aus zwei Bdt279 und dem Ds952 vom Sp 1707 des Vortages. Für mich hatte die ČD dann noch einen B249 (CZ-ČD 51 54 20-41 760-9), Baujahr 1983, am Zugschluss angehangen. Ich freute mich, statt wie geplant vollklimatisiert dieselten wir bei herrlichem Wetter am offenen Fenster nach Cheb.
Einfahrt von ČD 754 057 mit dem Ex 30564 nach Cheb.
Natürlich wurde ein Abteil im B249 bezogen und 8:53 Uhr, mit 48 Minuten Verspätung, erfolgte die Abfahrt des Ersatzzuges.
Ein letzter Blick auf Plzeň mit der St.-Bartholomäus-Kathedrale. Der Turm ist mit 103 m der höchste Kirchturm in Tschechien.
Ankunft in Plzeň-Jižní Předměstí.
Durchfahrt in Pňovany.
Blick über die Talsperre Jesenice.
Einfahrt in Cheb.
Vor Cheb kam die Zugbegleiterin durch den Wagen und fragte die Fahrgäste nach ihrer Weiterreise. Meine Frage, ob die Oberpfalzbahn nach Marktredwitz wartet, wurde bejaht. Mit 61 Minuten Verspätung erreichten wir 10:27 Uhr Cheb. Es waren noch einmal schöne 106 Kilometer gewesen. Obwohl die Abfahrtszeit der Oberpfalzbahn längst überschritten war, entschied ich mich noch für ein schnelles Foto von der Lok. Danach dann die Beine in die Hand und schnell zum Triebwagen. Mit 5 Minuten Verspätung fuhr Os/OPB 20875 dann 10:30 Uhr ab.
Ein letztes Bild von ČD 754 057, dann ging es zum deutschen Triebwagen.
Die 5 Minuten Verspätung behielten wir bis Marktredwitz, wo wir 10:55 Uhr ankamen. Hier hatten wir direkt Anschluss an die Agilis über Hof Hbf nach Bad Steben.
Willkommen in der deutschen Triebwagenwelt. DLB 1648 206 als OPB 20875 aus Hof über Cheb und Agilis 650 721 als ag 84635 nach Bad Steben.
Die Abfahrt der Agilis erfolgte pünktlich 11:04 Uhr und 32 Minuten später hatten wir Hof Hbf erreicht. Jetzt stand noch die letzte Etappe ins 145 Kilometer entfernte Chemnitz an. Bis zur Abfahrt hatten wir noch Zeit, die wir nach einer Runde durch den Bahnhof, auf der Bahnsteigbank absaßen. Pünktlich 12:27 Uhr erfolgte die Abfahrt von 1440 209 als RE 74019 nach Dresden Hbf. Ab Zwickau nutzen wir dann VMS-Verbundraum Tickets für zusammen 11,70 €.
1440 209 sollte uns als RE 74019 nach Chemnitz bringen.
Vom Chemnitzer Hauptbahnhof wollten wir mit der City-Bahn nach Wittgensdorf fahren. Vier Minuten Übergang sollten locker reichen, zumal wir auf die Minute pünktlich unterwegs waren. Plötzlich kamen wir am Einfahrtssignal von Chemnitz Hbf zum Stehen und nach einiger Zeit kam auf dem Gleis nach Aue eine Bahnbau 218 mit einen Bauzug entgegen. Als der Zug durch war, durften wir weiterfahren. Mit 4 Minuten Verspätung erreichten wir 14:07 Uhr Chemnitz Hbf und sahen die City-Bahn gerade aus der Bahnhofshalle fahren. Ich war echt angefressen und verstand es nicht, wie ein pünktlicher Zug nach meinem Verständnis sinnlos ausgebremst wurde. So durften wir eine Stunde auf die nächste City-Bahn warten.
Nach 1131 Kilometern waren wir wieder zurück in Chemnitz. Es war wieder eine sehr schöne Rundreise geworden und meine Tochter hat bereits einen Wunsch für nächstes Jahr geäußert. Sie möchte in die Slowakei. Wir werden sehen, was nächstes Jahr möglich ist und wo es uns hintreibt.
Ich hoffe, der Reisebericht hat gefallen. Auf meiner Homepage habe ich die Bildergalerie durch weitere Fahrzeugbilder meiner beiden Rundfahrten mit meinem Vater und meiner Tochter im Juli 2020 ergänzt. www.bahnsachse.de