Hallo an die etwas "älteren" im Forum. Ich kann mich als Kind dunkel erinnern, das die Brücke über den Bahnhof in den 70er oder 80er Jahren anders aus sah. Ich meine die hatte eine größere Spannweite. Besonders links in Richtung Aue. Hat jemand Bilder von vor und nach dem Umbau die er vielleicht hier zeigen würde?
Guten Abend, Mit die "etwas Älteren" fühle ich mich zwar noch nicht angesprochen, will aber kurz darauf antworten. Ja die alte Brücke hatte eine größere Spannweite besessen. Das Widerlager der neuen Brücke auf der Muldenseite wurde auf dem Bahngelände (Gleise S1 - S3 der Schmalspurbahn) angeordnet. Die neue Brücke ist im Radius angelegt und Richtung Kirchberger Straße verschwenkt. Das alte Widerlager auf Stadtseite ist rechts davon noch vorhanden und gut zu erkennen. Bilder der alten Brücke, über das gesamte ehemals Bahngelände, sind in der Fachliteratur zur WCd-Linie ausführlich bebildert.
Mal noch 2 historische Aufnahmen, welche mir in Abzügen vorliegen, zur Situation der alten Brücke. Schön zu sehen ist auch die zweimalige Unterstützung zur Reduzierung der Spannweite.
Zu den genauen Baudaten der neuen Brücke müsste ich mal in den Archiven nachsehen.
nach dem Blick ins hist. Archiv zu den beiden Brücken, über Mulde und Bahnhof, noch folgende Ergänzungen hierzu:
- als Vorläufer der Überbrückung des Bahngeländes wurde, um die hinderliche niveaugleiche Querung der Gleise zu umgehen, eine Unterführung für die Fußgänger durch die Gleisanlagen der obererzgebirgischen Staatseisenbahn angelegt - die erste Überführung als Gitterträgerbrücke wurde 1895 - 96 angelegt, welche ebenso eine Erhöhung der Muldenbrücke auf Wilkauer Seite erforderte - eine vorbereitete Sprengung der Muldebrücke zum Ende des 2.Weltkrieges konnte verhindert werden - 1974 - 96 wurde die Eisenbahnüberführung erneuert - nach 1990 wurde die Eisenbahnüberführung durch eine neue Stahlbrücke ersetzt (jetziger Zustand) - die erf. Erneuerung der 150-järigen Steinbogenbrücke über die Mulde war in den letzten Jahren auch immer mal wieder das Thema
soweit in Kurzform zum geschichtlichen Hintergrund der Verbindung der beiden Stadtteile
Danke für die Daten des Brückenumbaus. Das Foto vom Bahnhof ist Weltklasse. Da hat der kleine Jens etliche Stunden zugebracht. Mit Oma zum Einkaufen nach Wilkau. Na ja. Aber da gab es ja noch den Bahnhof. Oma Einkaufen und ich ca. 2-3 Stunden schön auf dem Bahnhof die Züge bestaunen und den Güterwagen beim rangieren zusehen. Leute wie schnell da die Zeit vergeht. Das müsste alles so um 1975-1982 gewesen sein. Ich war damals 5-12 Jahre alt. Zeiten die so nie wieder kommen. Leider.
Hallo, mal noch paar Anmerkungen zu Sven's Ausführungen.
Zitat von Bw Adorf im Beitrag #6- 1974 - 96 wurde die Eisenbahnüberführung erneuert
Sicherlich ein Zahlendreher: Müsste doch 1974-76 gewesen sein!?
Zitat von Bw Adorf im Beitrag #6- nach 1990 wurde die Eisenbahnüberführung durch eine neue Stahlbrücke ersetzt (jetziger Zustand)
Wenn nach 1990 erst (was sein kann), dann müsste es bis max. Sommer 1994 passiert sein, denn danach bin ich nahezu tgl. selbst über die Brücke. Vielleicht bekommt man es am Brückenschild raus (grad kein Foto zur Hand), was unten vom P+R ganz gut zu lesen sein müsste. Sven, läuftst du hin? ;-) Hab grad keine Lust ...
Zitat von Bw Adorf im Beitrag #6- die erf. Erneuerung der 150-järigen Steinbogenbrücke über die Mulde war in den letzten Jahren auch immer mal wieder das Thema
Ja, vollkommen richtig. Letztes Jahr (oder war das doch schon wieder 2019?) war nur eine Notinstandsetzung. Eine grundhafte Sanierung solle und müsse innerhalb der nächsten 5 Jahre erfolgen, hieß es damals. Und ich habe so dunkel auf dem Schirm, dass es ursprünglich für 2022 angedacht war.
Interessant und erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang ggf. noch, dass bei den Brückenbauarbeiten zum Ersatzneubau der alten Straßenbrücke über die Gleisanlagen 1975 eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg an der Brücke im Erdreich gefunden wurde, über die bzw. in deren unmittelbarer Nähe zuvor knapp drei Jahrzehnte lang die Schmalspurzüge der WCd-Linie zwischen 1945 und 1973 gefahren waren, ohne dass jemand von der potenziell tödlichen Gefahr etwas geahnt hätte.
Das kann gut möglich sein, im nahen Cainsdorf gab es da schon mehr Einschläge, welche auch in Verdachtsflächen kartiert sind. Das Bahngelände Wilkau-Haßlau weist offiziell keine Belastung aus. Naturlich war der Streukreis der Bomber über Zwickau nicht weit bzw. die Restfracht musste auch irgendwo runter.
Naja, auf (Neu-)Wilkau sind m.W. tatsächlich auch ein paar Bomben gefallen (müsste mind. irgendwo in den Peschke-Chroniken stehen) und das ist dann schon ganz schön nah. Direkt gegenüber vom Planitzer stand bis dazumal ein Haus, wie die anderen bis direkt an den Fußweg - heute ist dort ein größerer Vorgarten. Also nur 200 m von der Brücke weg.