dieser Tage sprießen die Rückblicke auf das so gut wie abgelaufene Jahr 2022. Mach ich halt mal wieder mit und zeige rückblickend – hoffentlich abwechslungsreich - einige der Aufnahmen, die in den letzten 365 Tagen entstehen konnten. Es waren ja einige schöne Sachen dabei... Ich habe dazu noch ein paar Bilder rausgesucht, die ich bisher noch nicht gezeigt habe, gemischt mit einigen meiner schon gezeigten Aufnahmen.
Januar
Nach einem viertel Jahr Zurückhaltung von der Eisenbahnbildermacherei, habe ich ich mich Ende Januar doch mal wieder dazu aufgerafft. Die erste und einzige Aufnahme entstand somit am 30. Tag des noch jungen Jahres. Nur ein wenig Planverkehr, nach mehr stand mir fürs Erste der Sinn noch nicht. Daher ist es auch nur die Kreuzung in Zwotental geworden. Letztmalig für jeden Betriebstag begegnen sich die beiden Triebwagen abends halb sechs.
Februar
Das Thema „Planverkehr“ zog sich auch im folgenden Monat weiter durch meine Bilder. Dabei legte ich vermehrt Wert auf die planmäßigen VBG-Doppeltraktionen im Falkensteiner Netz am Wochenende. Eine mir gefällige Aufnahme entstand am kalten Sonntagvormittag des vorletzten Februartages in Zechenbach am Querweg. In den folgenden Wochen und Monaten würde ich noch sehr viel öfters von dort oben herab fotografieren...
März
Mit fortschreitendem Sonnenstand wagte ich mich auch mal wieder ins Nachbarland. Ich wollte mich endlich um die auch im Jahre 2022 nach wie vor von GW Train Regio im Zwodautal eingesetzten Triebwagen der Baureihe 810 kümmern. Neben dieser Aufnahme vom 25. März konnten heuer noch sehr viel mehr entstehen, einige hatte ich in mehreren Beiträgen hier im Forum schon gezeigt. Dennoch schreit es auch fürs Jahr 2023 diesbezüglich nach einer Fortsetzung, ist diese Thematik schließlich noch nicht allumfassend abgearbeitet.
Ein weiterer Schwerpunkt lag für mich im Güterverkehr zwischen Sokolov und Kraslice. Am gleichen Tag konnte ich - dank Meldung – erstmals Güterverkehr auf dieser Strecke erleben. Noch dazu mit 751 173, meine persönliche Bardotka-Premiere in Unter-Graslitz. Auch hiervon sollten im Jahr 2022 weitere Aufnahmen entstehen können, nicht selten durch puren Zufall und mächtig Glück.
April
Am 20. April entstand mein erstes und bisher einziges Bild einer Eurodual am bekannten „MEG-Gips“, ebenso Planverkehr im Vogtland Die morgendliche Leerzugvariante wurde im Blick von Christgrün auf die Strecke nahe Ruppertsgrün hinüber abgehandelt.
Seit April gibt es (wieder) regelmäßig unregelmäßige Güterzüge von und nach Südosteuropa über die Strecke Plauen – Eger (PE) durch das EVU Budamar West mit Sitz in Saalburg. Es handelt sich bekanntlich meist um umleitungsbedingte Sonderleistungen. Die erste Aktion dieser Art fand mit 232 413 am 27. / 28. April statt: Leerzug nach Böhmen, Vollzug in zwei Teilen herüber. So sollte es noch öfters in diesem Jahr stattfinden und meistens stand die Aktion unter keinem guten Stern. Entweder war der Zug aus Deutschland hoffnungslos verspätet, oder der Zug aus Tschechien spurlos verschwunden. Entweder gab es Probleme mit der Fahrplanerstellung auf deutscher oder auf tschechischer Seite. Wenn alle Stränge reißen, wurde die Oberleitung runtergerissen oder die Lokomotiven erlitten wie auch geartete Schäden. Langweilig wurde es jedenfalls nicht...
Mai
Das Thema „Getreide“ sollte auch im Mai für Kurzweil und Unterhaltung sorgen. Neben den Maschinen der Baureihe 232 sorgten auch die ER20, welche sonst blau-weiße Schnellzüge zwischen Regensburg, Pilsen und Hof bespannen, für Traktion der „Müslibomber“. Am sonnigen Sonntagabend des 15. Mai konnte ich das Motiv am Fahrdienstleiterstellwerk B2 in Bad Brambach (mit Diensthund!) zufriedenstellend abhaken.
Daneben gab es auch Dampf im Elstertal (bzw. im vorliegenden Fall hoch darüber, auf dem Viadukt in Mühlhausen): Unter Regie der „IG Schienenverkehr Ostfriesland“ wurde ein Dampfschnellzug Leipzig – Cheb und zurück auf die Schiene gestellt. Diese Fahrt am 26. Mai mit der Glauchauer 35 1097 sollte nach der letzten Auflage des klassischen „Elstertal-Express“ im Oktober 2021 der einzige dampfgeführte Sonderzug zwischen Gera und Eger im Jahr 2022 bleiben.
Juni
Ein bedeutsames Ereignis heuer waren Sonderleistungen auf meiner Hausstrecke Zwotental – Klingenthal (ZK). Dabei sticht natürlich die Verlängerung des „Musikwinkel-Express“ Adorf – Zwotental bis ins tschechische Graslitz unter Federführung des Fördervereines Obervogtländische Eisenbahn (OVEB) e.V. heraus. Dreimal – an je einem Sonntag im Mai, Juni und Juli – wurden zwei Runden Adorf – Graslitz und zurück angeboten. Bedingt durch den Stundentakt im Regionalverkehr sowie die dadurch ausgelastete Infrastruktur ist diese Realisierung beachtlich! Am 12. Juni fuhren statt der sonst eingesetzten Adorfer LVT-Einheit die „Uerdinger“ vom Förderverein Wisentatalbahn e.V. .
Neben diesen Fahrten gab es auf der ZK folgende Sonderleistungen:
- Messzug mit 232 und 159 (!) am 01. Februar - Überführung Anti-Drogen-Zug nach Tschechien durch PRESS-V100 am 24. September - Erzgebirgsrundfahrt mit PRESS-86 1744 und 112 565 am 22. Oktober
A propos Anti-Drogen-Zug, der „Revolution Train“ wurde auch im Juni schon mal nach Böhmen gefahren, allerdings über Bad Brambach. In Raun konnte exakt ein halbes Jahr vor Heiligabend diese Aufnahme mit 203 211 alias „204 010“ entstehen.
Juli
Die Monate Juli und August lockten mich ob der Rückkehr der ehemaligen Vogtlandbahn-RegioSprinter VT45, 46, 47 und 48 vermehrt ins Zwodautal. Während der ferienfahrplanbedingten Abwesenheit der 810er eine willkommene Abwechslung. Oft stand ich dort neben dem Gleis, oft habe ich geschimpft und „gedaamicht“. Allein für dieses Motiv, die Ausfahrt Rotava, bedurfte es fünf Anläufe, bis ich es am 20. Juli endlich zufrieden abhaken konnte. Aber diese grundsätzliche Wiederholbarkeit bei Nicht-Gefallen oder Nicht-Gelingen ist halt für mich das Angenehme am Planverkehr.
Außerdem gab es mal eine Mitfahrt mit den Adorfer Ferkeln von Graslitz nach Adorf und zurück. Denn nur vom fleißigen Bildermachen können die Vereine nicht überleben.
August
Neben dem planmäßigen Reiseverkehr im Zwodautal lag mein Augenmerk natürlich auch - ich erwähnte es bereits – bei den Güterzügen. Neben den Bedarfsleistungen durch die Firma „RabbitRail“ hatte sich mittlerweile auch montags und dienstags eine planmäßige Übergabe von ČD Cargo etabliert. Da diese äußerst verlässlich unterwegs war (und meines Wissens nach auch weiterhin ist), konnten somit auch mehrere Motive mit Altbau- oder Reko-742 umgesetzt werden. Ein klassisches Bahnhofsbild entstand u.a. am 08. August in Sokolov, wo man fotogerecht angehalten hatte.
Ein Highlight im wahrsten Sinne gab es Ende des Monats mit der Bedienung der Ausweichanschlussstelle (Awanst) Auerbach West. Nach zig Jahren Dornröschenschlaf wurde der Rost von den Schienenköpfen im Auerbacher Gewerbegebiet gefahren, um Gerstensaft aus vogtländischer Produktion in norddeutsche Gefilde zu transportieren. Zum Einsatz kam mit 221 145 der Eisenbahngesellschaft Potsdam eine Maschine der Baureihe V200.1 der ehemaligen Deutschen Bundesbahn. Leider lässt sich auch diese Aktion unter „Pleiten, Pech und Pannen“ zusammenfassen. Eine Wiederholung oder gar Regelmäßigkeit war zwar angestrebt, ist aber derzeit nicht zu erkennen... Das Bild zeigt die Sperrfahrt Eich – Awanst Auerbach West am letzten Augusttag beim Passieren der äußerst grünen Awanst Auerbach oberer Bahnhof, derer Weichen sowie das längst gesperrte Nebengleis und damit die gesamte Awanst wenige Wochen später rückgebaut (rausgerissen) wurden. Lediglich der Prellbock Richtung Eich steht noch.
September
Im September wurde dem Publikum so manches geboten, ich beschränke mich aber auf die Erlebnisse im grenznahen Böhmen. Wie ich dereinst schon mutmaßte, sollte 751 036 mit Holzzug vor dem Bahnhofsgebäude Rotava am 02. September mein persönliches „Bild des Jahres“ werden. War aber auch 'ne schöne Aktion...
Und wie der Zufall es so wollte, bin ich der glänzenden Maschine drei Tage später erneut über den Weg gelaufen. Oder sie ist mir über den Weg gefahren. Egal. Für das Motiv im Bahnhof Svatava könnte der Zug durchaus die Länge wie im Bild vorher haben, doch das ist lamentieren auf sehr hohem Niveau.
Oktober
Der nächste Höhepunkt war die weiter oben schon kurz erwähnte Erzgebirgsrunde mit 86 1744 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH. Soweit, so gut, doch führte die Rundfahrt „heimwärts“ eben durchs Klingende Thal. Nach anderthalb Jahrzehnten konnte man auf der ZK wieder einmal Dampflok erleben. Einziger Haken hierbei war die um diese Tages- und Jahreszeit weit fortgeschrittene Dunkelheit. Dank der heutigen Digitaltechnik stellt dies aber nicht so das Problem dar.
Natürlich stand auch der Planverkehr auf der Agenda. Am 30. Oktober sollte mein erstes und einziges Bild in 2022 vom mittäglichen 51716 Nürnberg – Hof – Senftenberg entstehen. An der Spitze arbeitet sich 145 076 die Steigung von der Elstertalbrücke nach Herlasgrün hinauf.
November
Der als ach so grau und trist verrufene und damit meist unbeliebteste vorletzte Monat glänzte heuer manchentags mit Herbstwetter vom feinsten: Sonnig, frisch und Laubfärbung wie aus dem Bilderbuch. So konnte sich auch 232 701 nach der Nachtruhe neben der Keksfabrik in Adorf im Licht des aufgehenden Zentralgestirns am 03. November sonnen. Und, wie sollte es anders sein, die Abfahrt verzögerte sich, weil es Probleme mit DB Netz und dem Fahrplan - also dem nicht vorhandenen – gab. Irgendwann wurde der Motor doch angelassen, ich hätte e bissl mehr Abgaswolke erwartet...
Großdiesel gab es auch noch einmal am 08. November zwischen Sokolov und Kraslice zu erleben. Die letzte war die gleiche wie die erste Bardotka des Jahres, hier beim Halt zur Zuglaufmeldung in Rotava.
Dezember
Die mittlerweile traditionellen „Licht'lfahrten“ konnten heuer wieder uneingeschränkt stattfinden. Passend dazu gab es einige Tage lang völlig normales Winterwetter. Zum dritten Advent fuhr 35 1097 mit gut gefüllten Reisezugwagen zwei Runden ab Falkenstein durchs Vogtland. Hoffentlich waren das in Anbetracht stetig steigender Energiekosten nicht die letzten Sonderfahrten. Das Bild entstand bei leichtem Schneefall am Tannenbaum im Bahnhof Adorf, den einige Kollegen zur Advents- und Weihnachtszeit immer aufstellen.
Von der anderen Seite auf den Baum und einen dazu passend gefahrenen Triebwagen geschaut. Etwas Pausenbeschäftigung am 16. Dezember.