im September 1852 erhielt Chemnitz seinen ersten Bahnanschluss von Riesa her, im November 1858 folgte die Verbindung von Zwickau. Die Chemnitzer Bahnstation, aus der später der Hauptbahnhof hervorging, wuchs mit jeder neuen Strecke rasch weiter. Mit der dritten Strecke, nach Annaberg, die im Februar 1866 in Betrieb ging, entstand der "Productenbahnhof" in seiner Ausdehnung östlich der Hauptgleise, entlang der Dresdner Straße bis hin zur heutigen August-Bebel-Straße. Es handelte sich um einen Güterbahnhof mit je einem langen Güterschuppen für ankommende und abgehende Güter und drei Ladestraßen. Der Produktenbahnhof wurde bis in die zweite Hälfte der 1990er-Jahre zum ursprünglichen Zweck genutzt. Rund zehn Jahre später erfolgte der Gleisrückbau. 2009 brach man einen Teil der Güteranlagen ab, um einen VMS-Betriebshof zu errichten. Dessen Bau lief dann erst Ende 2015 an. 2021 gab der Stadtrat die übrige Fläche des Produktenbahnhofs für den Bau eines zweiten Betriebshofs für die Überlandstraßenbahnen des Chemnitzer Modells frei. Bis dahin war geplant, einen Gewerbepark - selbstverständlich ohne Gleisanschluss - auf dem Gelände zu errichten. Ende März 2023 begann nun der Abbruch der restlichen Gebäude, die Dächer der Güterschuppen waren teils schon vor Jahren von selbst eingefallen.
Der Blick vom Zugang an der August-Bebel-Straße (gegenüber vom Schlachthof, seit 1997 Shoppingcenter "Sachsen-Allee"). Im April 1999 stand überraschend nochmals eine ansehnliche Auswahl an Güterwagen an den Stumpfgleisen abgestellt.
Der Blick von der Dresdner Straße in Richtung "Sachsen-Allee" im April 2003.
Die Gebäude im Abbruch, 28. März 2023.
Nochmals der Blick nach Süden, zwischen den ehemaligen Güterschuppen hin zum 2016 errichteten Betriebshof für die BR 1440.
Sollte noch jemand Fotos aus Betriebszeiten dieses Bahnhofsteils haben, bitte gern zeigen! Die unermüdlich hobelnde V 60 war den meisten Fotoapparatisten zu alltäglich, von triebfahrzeuglosen Aufnahmen ganz zu schweigen.