Im Mai ging es erstmals nach Slowenien in den Urlaub. Bis dahin wurde das Land immer nur auf der Durchreise passiert. Neben grandioser Natur zwischen Höhlen, Bergen und dem Meer entstanden auch einige Bahnbilder. Unsere Ferienwohnung lag in der Nähe von Postojna und so wurde dem örtlichen Bahnhof regelmäßig ein Kurzbesuch abgestattet.
FS 740.121 am Bahnhof in Postojna. Die Lokomotive wurde 1914 in Italien mit der Seriennummer 563 gebaut. Insgesamt wurden 470 Maschinen dieser Serie hergestellt. Zwischen den beiden Weltkriegen (als Westslowenien zu Italien gehörte) wurden diese Lokomotiven auf Abschnitten zwischen Triest, Postojna und Rijeka sowie in Istrien eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine der Lokomotiven (nicht diese) in den Fuhrpark der jugoslawischen Eisenbahnen aufgenommen und erhielt die Nummer JŽ 25-035. Diese Lokomotive wurde 1982 von Italien erworben und am Bahnhof von Postojna aufgestellt. Sie erhielt die nie vergebene jugoslawische Nummer JŽ 740.121.
Der Ort liegt an der Bahnstrecke Spielfeld-Straß–Triest. Sie gehört zur historischen österreichischen Südbahn (Wien–Triest), welche von der k.k. Südlichen Staatsbahn erbaut und jahrzehntelang von der Südbahngesellschaft betrieben wurde. Die Bahnlinie ist für Österreich der kürzeste Zugang zum Mittelmeer mit den Häfen Koper und Triest. ÖBB 1293 075 wartete am 18.Mai in Postojna mit ihrem Holzzug auf die Weiterfahrt Richtung Süden.
ÖBB 1293 055 hingegen war am 20.Mai mit ihrem Container Zug in nördlicher Richtung unterwegs.
Der im Blockabstand fogende Container Zug wurde zu meiner Freude mit 363 003 der SZ bespannt. Die Lokomotiven sind eng mit den CC 6500 der französischen Staatsbahn verwandt. Die SŽ-Baureihe 363 der slowenischen Staatsbahn sind elektrische Lokomotiven für den Betrieb unter 3 kV Gleichspannung, die mit derselben Reihenbezeichnung an die jugoslawischen Staatsbahnen geliefert wurden.
Auch am 22.Mai konnte ich eine dieser schönen Maschinen ablichten. 363 011 wartete in Postojna, um nach mehreren Überholungen endlich weiter Richtung Norden zu fahren. Die Maschinen wurden alle zwischen 1975 und 77 gebaut. Von den 39 gebauten sind noch immer 38 im Dienst der slowenischen Staatsbahn.
Als letztes noch ein Nachschuss auf die Ausfahrende 363 011 in Richtung Ljubljana.
Nun noch paar Impessionen abseits der Eisenbahn. Höhlenburg Predjama (Predjamski Grad).
Höhlen von Postojna (Postojnska jama). Zweitgrößte bekannte für Touristen erschlossene Tropfsteinhöhle der Welt. Das gesamte Höhlensystem ist 24 Kilometer lang. Der erschlossene und ganzjährig für den Tourismus geöffnete Teil umfasst 5 km, wovon die Besucher 3,5 km mit einem Zug zurücklegen.
Blick auf Štanjel (St. Daniel im Karst) mit Burg und Kirche. Štanjel ist eine Ortschaft in der Gemeinde Komen im Westen von Slowenien.
Blick von Štanjel aus in Richtung Norden mit der impossanten Bergwelt des Karst.
Wenige Kilometer weiter südlich das Mittelmeer. Izola an der adriatischen Küste Sloweniens.
Als Abschluss die tiefsehende Sonne über der Adria in Piran.