den freien Freitag letzte Woche habe ich genutzt, um mich mal wieder in Wismar umzusehen. Mein letzter Besuch liegt schon etwas zurück, wie es dort nach dem Bau der Straßenunterführung ausschaut hatte ich mir bisher nicht angesehen. Auf jeden Fall hat sich so einiges verändert. Im rückwärtigen Bereich ist alles zugewachsen und eingezäunt. Früher kam man bis an die Gleise ran, dass geht nicht mehr. Lange Arme oder ne Leiter sind hier angesagt. Immerhin kommt man immer noch vom BÜ am Philosophenweg bis zum Parkplatz an der Poeler Straße, so dass man dem gesamten Bahnhof umrunden kann.
Mit Holzhafen (vllt. nicht ganz richtig bezeichnet) meine ich im ersten Bild, die Hafenanlagen, die dem Alten Hafen am nächsten liegen. Sie waren vor dem Bau der Unterführung an dem Gleis angeschlossen, wo das Stellwerk W2 stand und heute nur noch die Abstellung ist (siehe Foto). Ja das schöne alte Wärterstellwerk W2 ist leider Geschichte. Ebenso die beiden Schranken im Abstand von vllt. 150m. Denen trauert aber niemand nach. Das am Stellwerk vorbei führende Gleis liegt heute parallel zu den beiden schon früher bestehenden Seehafengleisen.
Nun viel Spass beim gucken. Vllt. gefällts ja jemandem.
Als Ergänzung hier noch meine Bilder vom Wismarer Zubringer, also der Strecke von Bad Kleinen nach Wismar.
Die eingleisige Strecke hat allerhand Verkehr aufzunehmen, ist der Güterumschlag im Seehafen Wismar doch immer noch auf einem aufsteigenden Ast. Immerhin ist Dorf Mecklenburg ein Bahnhof mit 2 Gleisen und nutzbaren Gleislängen um 570m. Da kann sich dann nicht nur der SPNV treffen. Ziemlich genau stündlich treffen sich zwei RE's, im Berufsverkehr kurzzeitig halbstündlich. Dazwischen passen, wie hier gleich gezeigt wird, locker zwei Güterleistungen dazwischen.
Moin Ihr Eisenbahnfans. Ich war nochmal zwischen Wismar und Bad Kleinen unterwegs, um ein bisschen Eisenbahn und etwas Herbst einzufangen.
Jeweils um Halb kreuzt der SPNV mit den Linien RE8 und RB17 in Dorf Mecklenburg. Morgens und Abends gibt es an Werktagen einen Verstärker ca. zur vollen Stunde. Der SPNV belegt die Strecke planmäßig für ca. 20 Minuten, die restliche Zeit steht dem Güterverkehr zur Verfügung. Dieser gestaltet sich nach meinem Erleben am Freitag am umfangreichsten.
Die erste Station liegt bei Dorf Mecklenburg, auf der Ostseite der Strecke. Man hat einen guten Blick zum Bahnhof Dorf Mecklenburg und kann dort auch sehen, ob die Schranken oben sind. Sich aus Bad Kleinen nähernde Fahrten erkennt man daran, dass man das Pfeiffen der Tf an den technisch ungesicherten BÜs in bzw. bei Moidentin hört (Luftlinie 4km).
Beide Bilder sind in Richtung Bahnhof aufgenommen. Die Gegenrichtung ist ebenfalls gut einzusehen aber wegen den Lichtverhältnissen etwas schwierig.
Ein Stück weiter südlich liegt das Tierheim Dorf Mecklenburg. Neben dessen Einfahrt liegt eine Wiese, die manche Jahre als Weide dient und eingezäunt war, aktuell aber nicht. Folgende Fotos sind dort entstanden.
Absolut idyllisch liegt der ehemalige Haltepunkt Petersdorf. Laut Eisenbahn-MV --- Hp Petersdorf wurde 1995 Petersdorf als Privatladestelle für eine Feldbahn nach Groß Stieten errichtet, die bis in die 1960er Jahre existierte, 1928 wurde ein Bedarfshaltepunkt eingerichtet. Ende 2012 wurde der Hp außer Betrieb genommen. Das in dem Link beschriebene gepflegte Äußere findet man auch heute noch vor. Laut dem Besitzer des dortigen ehem. Bahnwärterhäuschens findet man diese Architektur an den Strecken bis Lübeck noch öfter. Moidentin ist schon mal ein Beispiel.
Mich verbinden Kindheitserinnerungen mit der Bahnstrecke. Mein Vater war bei der Bahn und wir fuhren regelmäßig Nach Wismar. Im Sommer sehr häufig zur Weiterfahrt mit dem Bus nach Poel zum Baden oder im Winter zum Fisch zu kaufen. Auf jeden Fall erinnere ich mich, dass der Zug in Petersdorf hielt und ich meine, nicht nur bei Bedarf.
Auf Eisenbahn-MV --- Hp Moidentin findet man auch Infos zur nächsten Station, dem Haltepunkt Moidentin, was früher, laut Besitzer des ehem. EG, ein dreigleisiger Bahnhof war, mit Anschluß in ein Kieswerk. Seit 1995 nur noch Haltepunkt, genießt der Besitzer des ehemaligen Bahnwärterhäuschen nach eigenen Worten die himmlische Ruhe.
Leider dachte ich nicht daran, den Besitzer zu fragen, wer denn nun ’Berechtigte‘ sind. Er selbst muss erstmal beidseitig der Gleise Vorhängeschlösser öffnen und entfernen um dann lange Rohre (siehe Pfeil) aus einer Halterung zu ziehen, so das er anschließend unter entsprechender Vorsicht mit dem Auto das Gleis überqueren kann. Anschließend muss er seine BÜ unverzüglich wieder sichern. Zugreisen und Wanderer werden hier mittels Umlaufsperre ausgebremst.
Letzte Station auf dieser Reise war der Fußgänger-BÜ im Wald, ca. 300m weiter südlich. Gerade jetzt im Herbst ist es da sehr lauschig. Man kann Pilze suchen und finden, die Gedenkstätte Friedhof "Moidentiner Wald" besuchen(200m) oder man plant eine Wanderung von Bad Kleinen nach Dorf Mecklenburg. Oder man guckt und knipst Eisenbahn.
Die letzten Bilder zeigen den gleichen Triebzug - 442 357 - an gleicher Stelle, zu unterschiedlichen Jahreszeiten und guten 8 Jahre Altersunterschied. Laut Webseite Pro Bahn kostet so ein Bombardier Talent 2 mal schlappe 3,5 bis 5,5 Mio Euro. Da frage ich mich, ob bei so einem Preis nicht hochwertigere Lacke möglich sind??? Als das der in 8 Jahren so auswittert???
Wen die Fotopunkte genauer interessieren, der kann sie in meiner Karte nachgucken. Siehe Signatur.