Zwei Straßenbahnen für 4 Mio EUR? Zehn Bahnen dann für rund 20 Mio EUR?
Wäre es da nicht besser, man investiert einen Bruchteil dieser Summe und macht die TATRA-Bahnen nochmal für ein Jahrzehnt fit. Die Geraer Niederflur-Mittelteile sind doch eine gute Idee. Meines Wissens hat Gera die übrigens zum Großteil in Eigenregie bauen lassen, nachdem CKD in Prag pleite war. Hierauf könnte man in Plauen aufbauen.
Wer weiß, wie sich die Stadt Plauen langfristig entwickelt. Wenn man mit offenen Augen durch Plauen läuft, dann stellt man vielerorts fest, daß jedes dritte oder vierte Haus leersteht und verfällt. Die Fahrgastzahlen gehen zurück. Und dem Landkreis sind die Straßenbahn-Kosten ohnehin ein Dorn im Auge. Eine so horrende Ausgabe wie oben genannt könnte daher dazu führen, daß es im Gegenzug zu massiven Linienstreichungen kommt und nur noch ein Kernnetz übrig bleibt. Dann doch lieber kleine Brötchen backen.
Ich hatte mir vor einigen Jahren einen Zeitungsausschnitt ausgeschnitten . Er ist noch nicht gescannt . Darin stand , daß die Fahrgastzahlen seit 1990 um mehr als die Hälfte zurückgegangen war und die Plauener Straßenbahn nur knapp einer Gesamtstillegung vorbeigeschlittert war . - - - Paradox finde ich auch die Werbung an der Straßenbahn . Einerseits wird man aufgefordert : "Der Verkehrslärm wird immer unerträglicher - drum sei nicht dumm und nutz die Bahn ." Im Gegsatz dazu wird an vielen Triebwagen geworben sich Autos zu kaufen " 1000 neue Autos und Eins für Sie !" an Tw 231 . Das passt doch nicht zusammen und wiederspricht sich .
Zitat von EgroNetIch hatte mir vor einigen Jahren einen Zeitungsausschnitt ausgeschnitten . Er ist noch nicht gescannt . Darin stand , daß die Fahrgastzahlen seit 1990 um mehr als die Hälfte zurückgegangen war und die Plauener Straßenbahn nur knapp einer Gesamtstillegung vorbeigeschlittert war . - - - Paradox finde ich auch die Werbung an der Straßenbahn . Einerseits wird man aufgefordert : "Der Verkehrslärm wird immer unerträglicher - drum sei nicht dumm und nutz die Bahn ." Im Gegsatz dazu wird an vielen Triebwagen geworben sich Autos zu kaufen " 1000 neue Autos und Eins für Sie !" an Tw 231 . Das passt doch nicht zusammen und wiederspricht sich .
Hallo und Guten Morgen,
die Werbung an den Bahnen muss man so sehen, dass der Kunde für die Werbung an den Triebfahrzeugen bezahlt. Die Meinung des Unternehmens muss nicht immer mit angebrachten der Werbung in Gleichklang stehen. So ist die Werbung für die Mobilität mit einem PKW im Gegensatz zu Eigen-Werbung der PSB für das Fahren mit der Bahn zu sehen!!!
Zitat von Andreas M.Wäre es da nicht besser, man investiert einen Bruchteil dieser Summe und macht die TATRA-Bahnen nochmal für ein Jahrzehnt fit.
Nein, ist es nicht. Außerdem sind die KT4D-M schon fit für's nächste Jahrzehnt
Zitat von Andreas M.Die Geraer Niederflur-Mittelteile sind doch eine gute Idee. Meines Wissens hat Gera die übrigens zum Großteil in Eigenregie bauen lassen, nachdem CKD in Prag pleite war. Hierauf könnte man in Plauen aufbauen.
Das hat man aus verschiedenen Gründen schon vor etlichen Jahren verworfen: - Antriebkraft der derzeitigen Motoren für die Steigungsstrecken nach Mittelteil-Einbau zu gering bzw. höheren Wartungsaufwand an den Motoren oder neue leistungsstärkere Motoren - Mittelteil-Beschaffungskosten inzwischen so hoch, das es sich der Einsatz für die verbleibende Restnutzungsdauer der Fahrzeuge nicht mehr rentiert - immer größer werdendes Ersatzteil-Beschaffungsproblem KT4D (viele Sonderanfertigungen) - Gesamtkapazität KTNF6/KTNF8 zu groß, würde Taktdehnung bedeuten und Attraktivitätsverlust (was also zu weniger Fahrgästen führt) - weiterhin keine Klimaanlage im Fahrgastraum u.v.a.
Zitat von Andreas M.Wer weiß, wie sich die Stadt Plauen langfristig entwickelt.
Keiner. Deswegen kann man nur anhand der aktuellen Lage Entscheidungen treffen. Und im Moment fahren die Plauener gerne mit Straßenbahn (und Bus), woran sich mit Blick auf die Lage an den Tankstellen (überhaupt gesamte zukünftige Öl-Problematik) auch so schnell nichts ändern wird. Sicher, man sollte auch mal über (weitere) sinnvolle Angebotserweiterungen und -optimierungen nachdenken, um mehr Nachfrage zu generieren, aber das ein anderes Thema... Denn der Anteil ÖPNV am Verkehrsaufkommen der Stadt müsste eigentlich etwas höher sein. (Dass das geht, zeigen viele andere Städte, Vorzeige-Beispiel: Gera).
Zitat von Andreas M.Die Fahrgastzahlen gehen zurück.
Jein. Im Bezug zur Einwohnerzahl ist die Anzahl der Fahrgäste in den letzten Jahren nur minimal gesunken. Und der Einwohnerschwund ist auch nicht mehr so groß wie vor 10 Jahren, wird langsam weniger. Größere Fahrgastverluste waren eigentlich nur der Baustelle Neundorfer Straße geschuldet.
Zitat von Andreas M.Eine so horrende Ausgabe wie oben genannt könnte daher dazu führen,
Darauf hat man jahrelang gespart und hingearbeitet, also darf man das jetzt doch auch mal endlich tun, Neufahrzeuge zu kaufen?!
Zitat von Andreas M.daß es im Gegenzug zu massiven Linienstreichungen kommt und nur noch ein Kernnetz übrig bleibt.
Was möchtest du denn noch streichen? So schlecht ist die Lage nicht, es erfreuen sich alle Strecken guter Gesundheit! (ok, zur Südvorstadt dürften gerne noch ein paar Fahrgäste mehr mitfahren, aber sonst i.O.)
Zitat von Andreas M.Dann doch lieber kleine Brötchen backen.
Nee, wenn schon, dann richtig! (Gründe siehe oben) Man hat sich mit dem Betriebshof-Umbau schon sehr zurückgehalten.
Zitat von Andreas M.Wäre es da nicht besser, man investiert einen Bruchteil dieser Summe und macht die TATRA-Bahnen nochmal für ein Jahrzehnt fit.
Nein, ist es nicht. Außerdem sind die KT4D-M schon fit für's nächste Jahrzehnt
Umso besser.
Zitat von VT 22Das hat man aus verschiedenen Gründen schon vor etlichen Jahren verworfen: - Antriebkraft der derzeitigen Motoren für die Steigungsstrecken nach Mittelteil-Einbau zu gering bzw. höheren Wartungsaufwand an den Motoren oder neue leistungsstärkere Motoren - Mittelteil-Beschaffungskosten inzwischen so hoch, das es sich der Einsatz für die verbleibende Restnutzungsdauer der Fahrzeuge nicht mehr rentiert - immer größer werdendes Ersatzteil-Beschaffungsproblem KT4D (viele Sonderanfertigungen) - Gesamtkapazität KTNF6/KTNF8 zu groß, würde Taktdehnung bedeuten und Attraktivitätsverlust (was also zu weniger Fahrgästen führt)
Das sind natürlich Fakten, die man nicht vom Tisch wischen kann.
Zitat von VT 22- weiterhin keine Klimaanlage im Fahrgastraum
Dafür sehe ich keinen Bedarf bei den meist kurzen Fahrtstrecken.
Zitat von VT 22
Zitat von Andreas M.Wer weiß, wie sich die Stadt Plauen langfristig entwickelt.
Keiner. Deswegen kann man nur anhand der aktuellen Lage Entscheidungen treffen.
Nein, eben nicht. Gerade die Stadtverwaltung sollte schon die Zukunftsaussichten im Blick haben, wenn sie Entscheidungen trifft. Und die sind alles andere als rosig in Plauen.
Zitat von VT 22Jein. Im Bezug zur Einwohnerzahl ist die Anzahl der Fahrgäste in den letzten Jahren nur minimal gesunken. Und der Einwohnerschwund ...
Der Einwohnerschwund ist m.E. nach wie vor das Hauptproblem in Plauen und wird sich durch den Zusammenbruch der Plamag wieder verstärken. Es werden derzeit massiv Fachkräfte von Firmen benachbarter Regionen abgeworben. Plauen selbst hat zu wenig tragfähige Alternativen zu bieten.
Zitat von VT 22Was möchtest du denn noch streichen?
Ich selbst möchte natürlich gar nichts streichen. Aber Plauen ist keine kreisfreie Stadt mehr und damit auch immer von den Entscheidungen des Kreises abhängig. Angesichts der oben von Dir genannten Fakten scheint die Neubeschaffung unausweichlich sein. Also bleibt zu hoffen, daß man das trotz der immer mehr einbrechenden Industriestruktur und dem mangelhaften Arbeitsplatz-Angebot in Plauen stemmen kann und der Landkreis die Plauener Straßenbahn auch langfristig in der heutigen Größe mitträgt und nicht nur als Kostenfaktor sieht.
Zitat von VT 22- weiterhin keine Klimaanlage im Fahrgastraum
Dafür sehe ich keinen Bedarf bei den meist kurzen Fahrtstrecken.
Öhm, nein, da bin ich anderer Meinung. Ich hätte mich zu Zeiten meiner noch regelmäßigen Straßenbahn-Nutzung durchaus über jede noch so kleine Abkühlung beim ÖPNV-Transport im Hochsommer gefreut.
Gegenfragen: - Warum haben neue Stadtbusse immer Klimaanlagen? - Wer schaltet bei sich im Auto (im Sommer) auf verhältnismäßig kurzen Wegen (Arztbesuch, Einkauf u.a.) die Klimaanlage aus?
Zitat von Andreas M.Also bleibt zu hoffen, daß man das trotz der immer mehr einbrechenden Industriestruktur und dem mangelhaften Arbeitsplatz-Angebot in Plauen stemmen kann und der Landkreis die Plauener Straßenbahn auch langfristig in der heutigen Größe mitträgt und nicht nur als Kostenfaktor sieht.
Wie oben bereits angedeutet, ich wäre sehr dafür, dass man sich mal mehr nach einfachen Erweiterungsmöglichkeiten umsieht (Wohngebiete, große Einkaufszentren, Arbeitgeber) oder Parallelverkehr abschafft, um die Straßenbahn zu stärken. Zum Busbahnhof müssen m.E. die wenigsten, die mit den Regionalbussen in Plauen ankommen. Die könnten auch schon eher umsteigen und dann direkter zum Ziel fahren. Ebenso gehören Sachen wie AST Neundorf (Anruf verschwindet nach 20 min von der Warteliste der Taxigenossenschaft) nachgebessert oder ganz ersetzt, aber das ist auch schon mehr eine ideologische Frage und es käme auf einen Versuch an.
Zitat von VT 22- weiterhin keine Klimaanlage im Fahrgastraum
Zitat von Andreas M.Dafür sehe ich keinen Bedarf bei den meist kurzen Fahrtstrecken.
Öhm, nein, da bin ich anderer Meinung.
Naja, es ist halt eine Komfortfunktion, die m.E. auch ein zusätzlicher Kostenfaktor ist und die man in einer StraBa nicht unbedingt braucht, solange man Fenster und Dachluken zum Öffnen hat.
Schlimm vor allem, wenn wie so oft im ÖPNV die Klimaanlage dann - wenn sie funktioniert - die Fahrzeuge gleich in Eisschränke verwandelt (z.B. Desiro der VB, teilweise auch 612er und DoSto von DBRegio), so daß man im Hochsommer extra eine Jacke mitnehmen muß, obwohl draußen 30 Grad sind. Das ist Energieverschwendung und keine Steigerung des Komforts.
Zitat von VT 22Wie oben bereits angedeutet, ich wäre sehr dafür, dass man sich mal mehr nach einfachen Erweiterungsmöglichkeiten umsieht (Wohngebiete, große Einkaufszentren, Arbeitgeber) oder Parallelverkehr abschafft, um die Straßenbahn zu stärken. Zum Busbahnhof müssen m.E. die wenigsten, die mit den Regionalbussen in Plauen ankommen.
Ich habe bzgl. Plauen die Grundmeinung, daß man die Situation nicht schwärzer machen sollte, als sie tatsächlich ist. Das Problem der Bevölkerungsabnahme hat erstmal grundsätzlich der gesamte Osten mit Ausnahme weniger Städte, die das zeitversetzt nachholen werden (z.B. Berlin, Leipzig, Dresden, Jena). Westdeutschland wird ebenfalls nicht verschont bleiben, ein von Wissenschaftlern prognostizierter Rückgang der deutschen Einwohnerzahl von gut 80 auf ca. 55 Millionen in den nächsten 5 Jahrzehnten bleibt nicht auf den Osten beschränkt, dazu hat der gar nicht das Potential. Deshalb können die derzeitigen Generationen aber nicht an dieser unsicheren Prognose in Haftung genommen werden, was die Lebensqualität betrifft. Plauen wird kleiner, hat, das ist oben schon erwähnt worden, die schlimmste Zeit der 90er Jahre aber schon hinter sich. Die Politik könnte jetzt mehr gegensteuern, Landrat und OB machen aber noch zu wenig und das Vogtland insgesamt muß einiger werden, sonst lachen sich die Regionen Zwickau und Hof kaputt. Die derzeitige Diskussion zum Landesentwicklungsplan (z.B. geplanter Beitritt Plauens in die Metropolregion Mitteldeutschland) geht in die richtige Richtung. Die Straßenbahn ist durchschnittlich recht gut ausgelastet bezogen auf die Autodichte, weniger ausgelastete Strecken müssen durch besser befahrene ausgeglichen und daher erhalten werden. Eine Straffung auf ein Kernnetz, wie immer man dessen Größe definiert, vernichtet Fahrgastpotential in weit größerem Umfang, als man mit Streckenstilllegungen eigentlich an Fahrgästen weggenommen hat. Ein Teufelskreis würde beginnen, an dessen Ende die Abschaffung der Bahn stünde. Leider macht man sich in Plauen zu einer gegenläufigen Richtung noch zu wenig Gedanken, d.h. Streckenerweiterungen, um brachliegendes Potential besser zu erreichen (Neundorf, Kauschwitz [Plauen-Park], Haselbrunn-Zentrum, Jößnitz etc.). Die Ausdehnung der Straßenbahn hat durchaus akzeptable Ausmaße, erreicht aber trotzdem nur einen Bruchteil der Einwohner, die teilweise sehr erfolgreiche Einführung der Stadtbuslinien bewies dieses. Nicht unterschätzen darf man in Plauen die außerordentliche Beliebtheit der Straßenbahn unter den Nutzern. Beispielgebend war der enorme Rückgang der Fahrgäste nach Neundorf während des Busverkehrs 2008/09 beim Bau der Neundorfer Straße. Diese Fahrgäste kamen alle zurück nach Rückkehr der Bahn auf diesem Streckenast. Dies war ein Hauptgrund für die recht aufwändige Schaffung des Heck-an-Heck-Verkehrs nach Haselbrunn in diesem Jahr. Die Bahn wollte nicht erneut so viele Fahrgäste verlieren, die gute Auslastung der E7-Züge gibt ihr recht. Keine Stadt mit mittelgroßem bzw. großem Straßenbahnsystem hat beim Kauf neuer Züge in den letzten 20 Jahren sich so zurückhaltend gegeben wie Plauen. Das lag auch u.a. daran, daß die Plauener Bahnen immer in einem sehr guten Zustand gehalten wurden. Nun ist aber ein behutsamer Neukauf an der Zeit und deshalb zu rechtfertigen. Ältere Menschen (ein starker Prozentsatz in Plauen), Behinderte, Eltern mit Kinderwagen, junge Menschen mit Fahrrädern, etc. werden es danken. Zum Abschluß noch ein Hinweis bzgl. der Auslastung: Wissenschaftler haben nachgewiesen, daß Städte mit Straßenbahnen grundsätzlich einen höheren Nahverkehrsauslastungsgrad haben als Städte mit Bussen. Das gilt mit allergrößter Sicherheit auch für Plauen! Tschüss!
Also ich verstehe nicht warum die PSB jetzt für so einen haufen Geld zwei kleine Bahnen kaufen müssen. Für einen Bruchteil des Geldes könnte man doch auch unmotorisierte Hänger kaufen, an jede Bahn einen dieser (Niederflur)- Wagen dran und fertig ist die Sache. Ich denke da jetzt an so wagen wie sie in Leipzig hinter den alten Tatras fahren. Das wäre doch viel günstiger und einfacher, oder?!
Zu deiner Idee: Nein, das geht nicht, schon aus dem einfachen Grund, weil die KT4D technisch nicht für Beiwagen-Betrieb ausgelegt sind. Hinzu kommen noch andere Aspekte, die oben beim Thema Niederflur-Mittelteil schon behandelt wurden (Gesamtmasse, Kapazität, Ersatzteile).
Man sollte vielleicht nicht alles gleich negativ sehen. Viele andere Betriebe haben mit neuen Straßenbahnen negative Erfahrungen gesammelt ( vor allem der Typ "Combino" z.B. in Potsdam). Wenn man jetzt erstmal 2 Stück beschafft, kann man notfalls die Notbremse ziehen und später die für den vollständigen Ersatz der KT4D benötigten Fahrzeuge noch bei einem anderen Herstaller bzw. ein andere Modell ordern.
Seht es doch mal so, man möchte ja den Fahrzeugbestand etwas modernisieren, vielleicht gewinnt die PSB wieder neue Fahrgäste. Gut, in Chemnitz erhalten die ersten Tatras auch noch mal eine HU bis 2015. Man weiß ja nie, ob die wirklich so lange durchhalten die Fahrzeuge. Es sind ja nur in der Optik neu aufgebaute Fahrzeuge, vom Motor ist ja alles gleich geblieben.