jetzt geb ich auch mal meinen Senf zu Klingenthal dazu. In meinem Archiv habe ich dabei Fotos vom 9. Juli gefunden, als die Bogenbrücke schon drei Jahre dem Betrieb diente. Die Qualität der Fotos ist nicht üppig, da 2003 weder das Wetter, noch die Kamera oder meine Fotoerfahrung so gut waren. Vielleicht sind die Relikte ja dennoch interessant.
Als erstes bin ich über einen Schuppen gestolpert, den ich für den Lokschuppen der Bimmelbahn hielt. Vrmtl. wurde dieser nach seiner "Entweihung" durch irgendeinen VEB fachmännisch mit einer Kranbahn versehen. So sieht es zumindest aus. Kenner werden es sich genauer (u.U. besser) wissen.
Dannach habe ich den Gotha Tw 72 festgehalten, der zusammen mit einem weiteren Bw in der Nähe stand. Ob der jemals wirklich Richtung Sachsenberg fuhr, weiß ich nicht.
Das Empfangsgebäude wurde auch im Bild festgehalten, mittlerweile historisch. Die Größe lässt die einstige Bedeutung der Grenz- und Zollabfertigung erkennen und erinnert an ähnlich dimensionierte Bauwerke in Vojtanov und Vejprty.
Die rote Bogenbrücke wurde auch dokumentiert.
Gegen 14:10 kam dann auch noch der VT 43 aus Richtung Kraslice herübergerollt.
Hallo, der Lokschuppen war der der Buschterader Eisenbahn, die 1886 die (Gesamt-) Strecke Klingenthal-Graslitz einweihte und betrieb. Deren Züge fuhren bis Klingenthal und endeten dort, wo später das heute schon abgerissene EG errichtet wurde. Folglich waren auch Behandlungsanlagen für die Lokomotiven notwendig, u.a. der im Volksmund "Dr Bähmische Lokschuppen" genannte Bau. Der Personenverkehr wurde übrigens schon sehr früh (um die Jahrhundertwende?) mit VT's betrieben. Die sächsischen Züge endeten bzw. begannen weit vorm späteren EG Richtung Zwotental, nämlich dort, wo in diesen Tagen die Reste des Bahnsteigs weggerissen und sich früher auch noch mehrere Stumpfgleise und sogar eine Drehscheibe befanden! Der ET der Straßenbahn (die ja offiziell keine "richtige" Straßenbahn, sondern eine schmalspurige, teilweise niveaugleich mit der Straße verkehrende und im vereinfachten Nebenbahnbetrieb (Zugleitbetrieb?) betriebene Eisenbahn war, manchmal auch als Überlandstraßenbahn bezeichnet) ist bauartgleich mit den Klingenthaler Gothaern, fuhr aber nie auf dieser Strecke (stammt aus Plauen), der Beiwagen meines Wissens nach aber schon. Die Haltetafeln am Bahnsteig sind übrigens seit paar Jahren auch verschwunden;) Hoffe, die Informationen sind hilfreich=) Viele Grüße vom Vochtländer
Also was den alten Lokschuppen angeht, das war früher der Lokschuppen für die Lok,s die aus Böhmen kamen. Ganz in der Nähe gab es sogar eine Drehscheibe. Da sieht man heute noch die Fundamente wenn mann weiß wo. Wer zu DDR Zeiten den Suppen hatte kann ich nicht sagen. Aber als das Bild entstanden ist war ich der Mieter und hatte da einen LKW drinnen stehen. Rechts die Aufsatzbordwände vor dem Tor gehörten mir damals. Im Inneren gab es frühen sogar eine Reperaturgrube die aber längst verfüllt ist.
Zitat von Vochtländer im Beitrag #2Der ET der Straßenbahn (die ja offiziell keine "richtige" Straßenbahn, sondern eine schmalspurige, teilweise niveaugleich mit der Straße verkehrende und im vereinfachten Nebenbahnbetrieb (Zugleitbetrieb?) betriebene Eisenbahn war, manchmal auch als Überlandstraßenbahn bezeichnet) ist bauartgleich mit den Klingenthaler Gothaern, fuhr aber nie auf dieser Strecke (stammt aus Plauen), der Beiwagen meines Wissens nach aber schon.
Andersrum: Der ET ist Original-Klingenthaler und der EB nicht, beide aus Plauen (History @ www.tram-plauen.de/Wagenpark.htm Tw 72 II, Bw 25).
Das sind alles interessante Infos zu Klingenthal. Die elektrifizierte Schmalspurbahn (ich habe sie leider nicht mehr live erlebt) war im Modelleisenbahner 1962, Heft Nr. 3 Gegenstand der Betrachtung. Titelbild von Herrn Spranger:
Beweisscan, Verlag transpress ... Ich könnte mir vorstellen, dass jüngere Bahnfreunde diese Zeitschrift nicht haben. Gruß Ulli