Der dritte Teil startet in Mogilev, der mit rund 370.000 Einwohnern drittgrößten weißrussischen Stadt. Die Schreibweise ist wie bei fast allen Ortsnamen im Land weder kyrillisch, noch in der deutschen Transkription nicht einheitlich.
Die Stadt liegt am Dnepr. Ein beeindruckender Damm und eine Brücke dienen seiner Querung.
Ein Personenzug aus Richtung Orscha hat den Bahnhof von Mogilev erreicht. Die ersten Fahrgäste waren schon ausgestiegen, als ich vom Empfangsgebäude rechts entgegen dem Strom der aussteigenden Fahrgäste zum Bahnsteig und hoch auf die Brücke gelaufen bin. Noch immer ist der Bahnsteig mit aussteigenden Fahrgästen gefüllt.
Ein geschobener Wendezug verläßt den Bahnhof in nördlicher Richtung nach Orscha.
Ein Nachschuss auf die A-Sektion der 2M62U312
Diese CME3 rangiert mit Reisezugwagen.
Ein Kesselzug ereicht den Bahnhof - die Sonne hat sich gerade hinter eine Wolke verzogen.
Sie scheint wieder, als die Maschine vom Güterbahnhof zum Depot zurückkehrt.
Nördlich von Mogilev findet sich der Bahnhof Latwa.
Hier treffen wir zunächst eine der weißrussischen TEP70BS. Murmansk im hohen russischen Norden ist das Ziel des Zuges.
Ihr folgt ein Regionalzug, traktioniert von der A-Sektion der 2M62U-0315.
Nach den Reisezügen tobt der Güterverkehr. 2TE10UK 0065 rollt nordwärts.
Noch einmal eine Kreuzung. Aber kein Güterzug - ein Kleinwagen erscheint.
Der nächste Personenzug. Der B-Teil der 2M62U-0312 rollt in den Bahnhof. Der Bauer hat links gerade passend sein Pferd ins Bild gestellt.
Eigentlich war der Plan, nun in südlich von Mogilev zu schauen. Doch die M62 1527 mit einem Sammler nach Norden unterwegs überzeugte zur Programmänderung.
Nordwärts ging es bis Schklow, dem nächsten größeren Ort. Wir staunten natürlich nicht schlecht, hier einen zweiten Sammler auf der Strecke zu treffen.
Während des Rangiergeschäfts donnert 2TE10M 3109 mit einem Kesselzug durch den Bahnhof.
Die Wumme entschwand sogleich und rollte zum nächsten Bahnhof weiter. Rischkavici - mitten im Wald, aber doch mit erstaunlichem Güterverkehrsaufkommen und auch im Reiseverkehr herrscht Nachfrage. Einige Impressionen:
Der nächste Stopp nahe einer Siedlung quasi mitten im Wald.
Der A-Teil der 2M62U-0264 verlässt Mogilev in südlicher Richtung.
In der Gegenrichtung erscheint kurz darauf TEP60-0436 mit Schnellzug Minsk - Mogilev.
Rund 100 Kilometer südlich von Mogilev liegt Schlobin.
Der A-Teil der 2M62U-0315 steht zur Abfahrt nach Mogilev bereit.
In einem Vorstadtbahnhof passen wir den Zug noch einmal ab.
In Rogacev treffen wir noch einen Schnellzug.
Damit schließt die kleine Tour durch den Osten Weißrusslands zunächst. Ganz zum Schluss noch einen Blick auf die in Mogilev gesehene Nachnutzung eines Reisezugwagens.
Weißrussland zeigte sich als touristisch schwieriges Land, weil durch die Notwendigkeit der Visum-Beschaffung eine Hürde vor dem Besuch steht. Diese erweist sich aber als nicht unüberwindbar. Hotels und gute Wirtshäuser sind rar. Der gewohnte Service fehlt zuweilen. Eine Reise wert ist das Land nicht nur der Eisenbahn wegen allemal!
Danke für die wunderbaren Eindrücke! Beim zweiten Bild hab ich meine Frau hergeholt: "Guck mal, was in anderen Ländern einfach geht"! Ich hau mich weg - Eisenbahn kann so einfach praktisch ein!
Danke für die wunderbaren Eindrücke! Beim zweiten Bild hab ich meine Frau hergeholt: "Guck mal, was in anderen Ländern einfach geht"! Ich hau mich weg - Eisenbahn kann so einfach praktisch ein!
Grüße Bimdzf
Hallo Bimdzf,
danke für Dein feedback und für Dein Interesse. Ja, ich war auch angetan über die Menge an Fahrgästen in den Zügen. Haltepunkte mitten im Wald waren bei Ankunft des Zuges voller Menschen.
Man muss aber auch sehen, dass die Rahmenbedingungen vor Ort andere sind als hier bei uns. Der Lebensstandard der Menschen auf dem Lande dort ist weit von unserem entfernt. Die "Städter" wohnen vielfach in Plattenbauten mit Strom und Wasser. Auf dem Lande wohnt man in Holzhütten, hier ein Wohnbeispiel:
Strom dürften die meisten Hütten haben, es gibt Freileitungen, an einigen wenigen Hütten hängen Satellitenschüsseln.
Wasserleitungen dagegen sind weithin unbekannt. Entweder hat man einen Brunnen oder eine Pumpe am Haus, oder man fährt per Fahrrad zum nächsten Brunnen.
Dieser Brunnen an einem Bahnhof war gut frequentiert.
Einen Pkw sah man vor kaum einer Hütte. Viele Dörfer sind nicht auf befestigten Straßen zu erreichen.
Wenn also im Land der Lebenstandard einmal steigen und sich der Pkw verbreiten sollte, wird auch hier die Nachfrage nach den Regionalzügen sinken.
Wir haben das selbst hier in Deutschland erlebt, wir haben das in Polen gesehen, vergleicht man die Frequentierung der Züge dort Mitte der 90er und heute.
Insoweit ist die erlebte und gezeigte Eisenbahn eher ein lebendiges Museum. Man sollte sich beeilen, dieses noch einmal zu besuchen!
Danke Steffen für diesen einmaligen und höchst interessanten Bilderbogen! M 62- Wummen...ein Traum!. Bei den Bildern mit den einfachen Holzhütten geht mir das Herz auf...da gibt es sicher in einer mehr Gastfreundschaft als in einem deutschen Plattenbau und als Motiv bei uns nicht vorstellbar. Ja,wie du schon sagtest, solch regen Personen-und Güterverkehr hatten wir auch mal... und die "Weiterentwicklung" bekommen diese Strecken auch noch zu sehen,wenn auch noch ganz viel später?!