durch DSO-Strab bin ich drauf gekommen, ich selbst hätte es verschlafen:
Heute vor 25 Jahren, am 6.November 1988 wurde mit Linie 3 (Rottluff - Zentralhaltestelle) die letzte schmalspurige Straßenbahnlinie eingestellt. Einen Tag später übernahm die Buslinie 23 (seit 2008: 32) den Betrieb. Der Großteil der noch vorhandenen Triebwagen wurde daraufhin im Betriebshof Altendorf zerlegt. Bis 1995 blieben die Museumwagen dort heimisch, ehe sie nach Kappel umziehen mussten. Eine letzte Runde drehten die Museumsfahrzeuge auf dem Innenstadtring anlässlich 110 Jahre Chemnitzer Straßenbahn im Jahr 1990. Da ich auf die Schnelle kein Bild von damals organisieren kann, stellvertretend eine aktuelle Aufnahme aus dem Museum in Kappel, leider habe ich die Schmalspur nicht mehr bewusst erlebt.
Wagen 251 in Kappel, 16.09.2012.
Vielleicht hat noch jemand Aufnahmen aus der Betriebszeit, bei Gelegenheit reiche ich ein paar Aufnahmen vom Vater nach.
mein Vater hat auch noch paar Bilder damals gemacht. Ich selbst kann mich noch an die Bahn erinnern, bin damals als Kindergartenkind oft die Limbacher Straße damit entlang gefahren. Weiß noch, wie alles mit schönen dunklen hochglanzlackiertem Holz ausgekleidet war. Am Heckplateau befand sich ein Handrad für die Feststellbremse, das war aber irgendwie deaktiviert, denn man konnte nach Lust und Laune daran herumleiern. Ich kann mich auch noch erinnern, dass wir mit der Kindergartengruppe vom Küchwaldring 8 (den es heute nicht mehr gibt, da sind jetzt Anwälte drin) mal einen Ausflug gemacht haben und da mit der Straßenbahn die steile Kaßbergauffahrt hoch gefahren sind.
Zitat von TOC im Beitrag #2 Ich kann mich auch noch erinnern, dass wir mit der Kindergartengruppe vom Küchwaldring 8 (den es heute nicht mehr gibt, da sind jetzt Anwälte drin) mal einen Ausflug gemacht haben ...
Soso, da war ich sogar auch mal "inhaftiert", allerdings ein paar Jahre später ;-)
Einfach vergessen. dabei kommt es mir wie gestern vor, das an der Zenti die alten Wagen zu sehen waren. Da merkt man auch, daß man älter geworden ist. P* Fotos leider nur sw , mehr Infos nach anfrage
Peter Kalbe
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen und (falls vorhanden) Vorschau-Grafiken der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Hallo, durch den Neubau des Stadion an der Gellertstrasse wird aktuell auch das ehemalige Depot der Schmalspurstraßenbahn (zu letzt: Fanhalle/Go Kart Bahn) abgerissen. Auch hier dürften verbliebenen Reste der Gleisanlagen bald komplett verschwunden sein.
War jemand dort und hat Fotos vom Abriss angefertigt ? Das wäre sicherlich sehr interessant . Etwa 600 m in südl. Richtung könnte (??) noch ein Triebwagen stehen in einer Gartenanlage als Kiosk . Ob der noch da ist oder schon als Brennholz im Ofen ? --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Foto zeigt den Straßenbahnhof Leninstraße im Jahr 1987 . ------
Der Betriebshof Planitzstraße (später Leninstraße, heutige Heinrich-Schütz-Straße) war zu Schmalspurzeiten und bis zum Bau des Bh Adelsberg 1995 das größte Straßenbahndepot in Chemnitz. Es war nach Kappel, Altendorf und Altchemnitz das IV. Depot und bot in Spitzenzeiten Abstellfläche für 230 Fahrzeuge. Das stattliche Gebäude entstand in mehreren Etappen: 1906 wurde im Osten ein Hallenschiff mit vier Gleisen erbaut, bis 1912 wurde dieses um zwei weitere baugleiche Hallenschiffe erweitert, diese waren alle über die Planitzstraße ans Gleisnetz angebunden. 1925/26 wurde westlich davon eine etwa gleich große dreischiffige Halle angebaut. Dieser neue Depotteil wurde über die Gellertstraße angebunden. Die drei westlichsten Gleise der älteren Halle waren nun "Durchgangsgleise", konnten also von Gellert- und Planitzstraße aus angefahren werden. Nachdem der Komplex ab 1976 nicht mehr ans Gleisnetz angebunden war, diente er der NVK (ab 1990: CVAG) noch bis 1995 als Bushaupt- und Betriebswerkstatt. Das südliche Gleisvorfeld blieb bis heute erhalten. Seit einer reichlichen Woche werden die ehrwürdigen Hallen nun für den Um- und Ausbau des Fußballstadions an der Gellertstraße abgerissen. (Ein Verein der aktuell am unteren Tabellenrand der 3. Liga rumdümpelt hat natürlich nur das Beste verdient ;-)
Das Depot wird von Süden her abgerissen, dort ist alles mit Bauzaun hermetisch abgeriegelt. Am Montag (20.01.) war morgens das Tor an der noch unversehrten Nordseite offen und so konnte ich durch das beschädigte Rolltor hindurch noch eine Innenaufnahme anfertigen. Hier sehen wir die 1925/26 errichteten Hallen. Blick in Richtung Planitz- bzw. Heinrich-Schütz-Straße.
Ein Teil der Nordausfahrten, man kann noch die Dimension der Originaltore erahnen. Im Hintergrund ist die östliche Halle zu sehen, sie war ebenfalls 1925/26 verlängert worden.
Auf der Südseite wird zunächst die Rückwand des westlichen Depots abgerissen. In Höhe der Tafel stand bis ca. 2011 das Doppelwohnhaus für Straßenbahnerfamilien (22.01.2014).
Hier sehen wir die ehemals 12 Gleise (und rechts ein Außengleis) fassende Osthälfte. Rechts blieben die Tore aus Bahnzeiten bis zuletzt erhalten.
Der Abriss wird sich wohl noch ein paar Wochen hinziehen. Meine Großmutter mütterlicherseits hat hier übrigens als Schaffnerin immer ihren Dienst angetreten.