"Was macht ihr hier?", war die Frage unseres Herbergsvaters Daniel nachdem er uns mit einem Umtrunk in seiner Pesion herzlich willkommen hieß.Wahrheitsgemäß antworteten wir, daß wir zum Loks/Züge gucken und fotografieren hier wären. Der hat echt gedacht wir verarschen ihn und ließ sich nur sehr zögerlich von der Richtigkeit unserer Auskunft überzeugen. Ab dem Zeitpunkt als er es endlich einsah, daß wir das tatsächlich ernst meinen, waren wir die besten Freunde. Wer also eine Unterkunft auf halber Strecke zwischen Nováky und Prievidza sucht, dem sei die Penzión Kozák wärmstens ans Herz gelegt (http://www.penzionkozak.sk), der Daniel freut sich über jeden Fuzzy. Damit stand dann auch das tägliche Programm fest: 1. Nováky ansteuern und schauen, was die Rangiermeister als Tagesaufgabe zusammenstellten um anschließend die Motivsuche an der Strecke nach Horná Štubňa in Angriff zu nehmen. Dieser recht kurze Schienenstrang bietet eine Fülle an Fotostellen, die man schön in Ruhe abarbeiten kann.
Am Montag, den 27.4 sind gerade die beiden Bertas 751 192 und 124 in Nováky angekommen und werden in Kürze den von 742 020 zusammengehobelten Zug übernehmen und gen Horná Štubňa aufbrechen.
kurz vor Chrenovec-Brusno wurde die Fuhre dann erwartet.
Für die Rückfahrt wurde sich in Handlová auf die Lauer gelegt. Der Zug war schon schon deutlich zu hören, als sich langsam aber sicher die Fotowolke zum Dienst meldete. Am Ende reichte es nur noch für ein Spotlight auf der ersten Lok.
Anschließend statteten wir dem Hofhund von Prievidza noch einen Besuch ab. 751 128 wartet mit ihrer 1-Wagen-Übergabe darauf nach Nováky aufzubrechen.
Am nächsten Tag stand die Übergabe nach Topoľčany auf dem Plan. Normalerweise wird diese von der 742 002 ! pilotiert, aber zu meiner Freude wurde 751 208 mit dieser Aufgabe betraut. Die Aufnahmen entstanden in Zemianske Kostoľany, wo noch 2 TSS-Brillen auf ihrer Kohlezug nach Nové Zámky warteten, sowie kurz vor als auch in Veľké Uherce.
Danach brach allerdings das Wetter zusammen, wir sind schließlich in der Slowakei, und es wurde von weiteren fotographischen Aktivitäten Abstand genommen. Ein Versuch künstlerisch kreativ zu sein, wurde allerdings dann doch noch in Nováky gestartet.
Am nächsten Tag herrschte Petrus sei Dank wieder eitel Sonnenschein. Ein Wunschmotiv stand zur Umsetzung an - die Kohlegrube in Handlová. Das bereits bekannte Pärchen bestehend aus 751 124 + 192 durcheilt den Bahnhof.
Für die Rückfahrt sollte es nochmals das Viadukt sein - es kam jedoch zu unserer Überraschung zuerst der Kohlependel nach Zemianske Kostoľany mit 770 613 und einem Werkstransistor im Schlepp.
Der Güterzug wurde anschließend zwischen Roztocno und Chrenovec-Brusno erlegt.
Tags darauf gab es ein großes Familientreffen in Nováky. 2/3 des aktiven Fahrzeugbestandes haben sich zum geselligen Beisammensein eingefunden.
2 Motive standen noch ganz oben auf der to-do-Liste; der Kirchenblick und die Fotokurve in Chrenovec-Brusno. Allerdings kam wiederum zuerst der Kohlezug und hinterher der Sammler, der zusätzlich zu den üblichen Verdächtigen 124 + 192 noch von der 035, die vermutlich aus der Werkstatt kam, angeführt wurde. Umgekehrt wäre es mir lieber gewesen, aber wir sind hier schließlich nicht bei `Wünsch Dir was`.
Nun war es Zeit für unseren Star. Dem Güterzug nach Horná Štubňa vorgespannt, konnte 751 131 am 30.04. bei bestem Frühlingswetter zusammmen mit dem Flüsschen Handlovka auf den Chip gebannt werden. Leider sollte es für die nächsten 2 Tage das einzige Sonnenbild bleiben.
Stellvertetend für die herrliche Strecke durch das Slowakische Paradies und das grottenschlechte Wetter sollen folgende Bilder, die bei den Viadukten kurz nach dem Kehrtunnel in Telgárt entstanden sind, gezeigt werden - so schön traurig.
Vielleicht lag´s aber auch daran, daß Petrus all seine Kraft auf die Prievidzaer Region gelenkt hat, denn kaum waren wir am Sonnabend wieder vor Ort konnte dann doch noch ein versöhnlicher Abschluß erzielt werden. Bei der Durchfahrt durch Nováky und kurz hinter Veľké Uherce paßte einfach alles.
Das sind die Momente in denen sich der ganze Aufriß lohnt und man mit einem seeligen Grinsen die ganze Welt umarmen möchte.