Eine kurze Bemerkung zum Wetter. Die ersten zwei Tage waren sehr heiß. Dann türmten sich Wolken auf und ein kräftiges Gewitter leitete die ersehnte Wetterumstellung ein. Bei Tagestemperaturen zwischen 23 und 28 °C war es in der ganze Zeit sehr angenehm. Ein ladestypischer kühler Wind, genannt Bora, wehte nun regelmässig vom Land zum Meer und brachte trockene, klare Luft. Insbesonder morgens und abends war das Fotolicht bestens.
15.06., 16.10 Uhr. Ein schöner Spazierweg führt von Kastel Stari aus entlang der Bahnstrecke aufwärts und dann weiter in die Berge. Von hier aus eröffnen sich immer wieder wechselnde Ausblicke auf die Stadt, das Meer und im im Vordergrund die Bahn. Markantes Wahrzeichen bleibt der Kirchturm von Kastel Stari. Hier plagt sich 2062-116 mit 10 leeren Tadds, 5 beladenen "Zementeiern" (hinten gerade noch sichtbar) und einem Eaos mit Eisenschrott.
16.06., 6.35 Uhr. Meine morgenliche Wanderung zwischen 6 und 7 Uhr in aller Ruhe hinauf an die Gleise wurde bald zur schönen Tradition. B1823 nach Split ist hier kurz vor Kastel Stari zu sehen. Heute kam er aber fast überpünktlich, sodass er schon in der Ferne zu hören war, als sich die Morgensonne noch hinter den Bergen versteckte und Schatten warf an die ausgewählte Stelle. Aber die Sonne steigt sehr schnell in dieser Breite und gerade noch rechtzeitig hat es geklappt wie man sieht - aber es ging tatsächlich knapp zu.
16.06., 16.10 Uhr. 2062-105 & 2062-109 bremsen oberhalb von Sadine einen Getreidezug ins Tal. Meist ist Soja oder Mais geladen.
18.06., 15.35 Uhr. Der normalerweise als lokbespannter Personenzug fahrende 5506 ging zur Zeit mit Triebwagen von Split bis Kastel Stari und von dort als Schienenersatzverkehr mit Bus bis Perkovic - schade. Hier haben wir einen Blick in das Industriegebiet um Solin.
19.06., 6.52 Uhr. Unterhalb von Sadine fährt der morgenliche Schnellzug aus Zagreb gerade vor einer Olivenplantage. Man kennt in dieser Region allein 12 einheimische Olivensorten, so die Dokumentation aus dem naheliegenden Botanischen Garten.
19.06., 12.50 Uhr. Der Mittags-Pendel von Kastel Stari nach Split hat gerade Kartel Sucurac verlassen. Wir haben von hier aus Blick auf einen Teil des Ortes. Das Gleis im Vordergrund ist das Anschlussgleis in eine Fabrik. Die Strecke ist bis auf die innerstädtische Verbindung in Split eingleisig.
Und ein Nachschuss ...
19.06., 15.45 Uhr. Die Hänge sind heute wieder weitreichend mit Macchie bewachsen, einem für den Mittelmeerraum charakteristischem immergrünem niedrigem Gehölz, das übrigens sehr schwer zu durchdringen ist. Noch vor 50 Jahren gab es an den Hängen intensive landwirtschaftliche Nutzung als Wein- und Olivenanbau. In Titos Zeiten wurde rund um Solin eine überdimensionierte Industrieregion aus dem Boden gestampft, von der heute nur noch ein Bruchteil übrig geblieben ist. Bessere Einkommensverhältnisse in den Fabriken führte zu Landflucht und liess die alten Kulturlandschaften von der Natur zurück erobern
19.06., 15.55 Uhr. 2062 038 hat mit seinem Güterzug gerade den letzten Anstieg vor Kastel Stari geschafft.
20.06., 19.20 Uhr. Der ADRIA fährt auf seiner Rückfahrt nach Budapest der Nacht entgegen.
21.06., 6.45 Uhr. Wenn auch die Fahrzeit bis zum Zielbahnhof in Split noch reichlich 20 Minuten beträgt ...
... so haben die Fahrgäste im Zug die blaue Adria an dieser Stelle sicherlich schon längst entdeckt.
Ausnahmsweise hängt eine zweite Lok hintendran.Hier der kurze Halt in Kastel Stari.
21.06., 12.48 Uhr. Eine Wanderung führte uns an einen Aussichtspunkt mit Blick auf eine halb verfallene Befestigung und die Bahnstrecke daneben. Gerade als wir ankamen, rumorte ein Güterzug in der Ferne und ich hatte gerade noch knappe Zeit, um einer aufgescheuchten Schlange auszuweichen und einen geeigneten Fotostandort für die Aufnahme zu finden. Abseits der Wege sollte man auf kräftige Bergstiefel und lange Hosen achten, denn es gibt giftiges Getier im Gelände.
21.06., 13.25 Uhr. ICN 521 von Zagreb nach Split.
Wir hatten mehrfach Kontakte mit Einheimischen, die sehr gut Deutsch sprachen weil sie einst in Deutschland gearbeitet hatten. Auf Nachfrage konnte mir allerdings keiner von denen die näheren Umstände oder die zeitliche Einordnung zu dieser Befestigung nennen weil sie niemals an dieser Stelle waren und auch noch nie davon gehört hatten.