nachfolgend zeige ich Euch ein paar Bilder vom unteren Streckenteil der WCd-Linie. (Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau - Carlsfeld) Der als unterer Teil bezeichnete Abschnitt, meint die Strecke Wilkau-Haßlau - Kirchberg. Nun bin ich ja ein bekennender Freund dieser ehemaligen Bahnlinie und deshalb öfter dort mal in "archäologischer Mission" unterwegs. Der Bf Cunersdorf (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Hst) hat es mir besonders angetan. Die Station ist wohl ein Paradebeispiel für die spartanische Ausstattung eines Bahnhofes. Zwei Gleise, zwei Weichen, Trapeztafeln und eine "F"-Bude, mehr brauchte man nicht. Der Bf lag am Stein km3,5 WCd und diente als Kreuzungsbf. und somit zur Erhöhung der Durchlaßfähigkeit der Strecke. Am 02.06.1973 fuhr der Abschiedszug und die Strecke wurde stillgelegt.
Also nun war ich wiedermal unterwegs und fotografierte fleißig, was an spärlichen Resten der Bahn noch übrig ist. In Cunersdorf habe ich spontan bei einem Anwohner geklingelt und siehe da -BINGO-! Im Gespräch ergab sich, daß wohl noch 3 Negativfilme von den letzten Fahrten vorhanden seien. Bald erreichte mich die frohe Kunde über das Auffinden der besagten Filme und ich konnte sie dem Labor meines Vertrauens übergeben zum Anfertigen von Abzügen. Das Scannen der Negative verlief bisher noch nicht so, wie ich mir das qualitativ vorstelle. Aber da bin ich noch dran. Deshalb zeige ich hier Scans der Papierabzüge. Auf Retuschen habe ich größtenteils verzichtet, da ich a) kein ordentliches Programm, wie Silverfast habe und b) der gewisse Charm der alten Aufnahmen m.M. besser transportiert wird.
Gerade von der Abschiedsfahrt sind viele Bilder dabei, die so oder ähnlich schon publiziert wurden, daher spar ich mir das hier und zeige "meine Highlights". Die Bilder der letzten Fahrt mit der ´61 lassen sich recht einfach auf den 02.06.73 datieren. Beim Rest wird schwieriger, aber wird wohl paar Tage vorher gewesen sein. (der andere lange Zug war wohl eine Sonderfahrt im Mai 1973---danke an Mirko für die Info!)
Um eine gewisse Ordnung in die Bilder zu bringen, zeige ich sie entsprechend der aufsteigenden Kilometrierung. Wir beginnen also in Wilkau-Haßlau.
Da hier Unmengen Bilder von den "Feierlichkeiten" mit Kapelle etc.pp. vorhanden sind, nur mal stellvertretend diese beiden.
Nun folgen Bilder (den Hp Wilkau auslassend) von ehemaligen Hp Culitzsch. Dieser wurde in den 20er Jahren aufgegeben. Nach Aussagen von Zeitzeugen wurde bei der letzten Fahrt hier noch einmal gehalten. Diese Szene zeigt folgendes Bild.
Und das Ganze aus der Gegenrichtung.
Nun folgen Impressionen der nächsten Station, Bf Cunersdorf. Aus der Perspektive der folgenden beiden Bilder habe ich bisher noch eine Veröffentlichung gesehen...
Nun folgt die Durchfahrt des "Hasenloches". Hinter dem Zug war die Strecke künstlich höhergelegt worden, zum Schutz vor Hochwasser. (unmittelbar folgte dann der Anschl. Hirsch)
Weiter gehts mit der Hst Cunersdorf. Besonderheit war hier, daß die Wh auf der anderen Straßenseite stand, man also erstmal diese überqueren mußte, um zum Zug gelangen!
Wer Stelle im Jetzt-Zustand kennt (hinten, wo das weiße Auto fährt), der kommt ins Grübeln, wie da früher die Bahn durchgepaßt hat.
Blickrichtung Kirchberg
Ausfahrt aus Hst Cunersdorf
Bei folgenden Bild bin ich mir nicht zu 100% sicher, ob richtig verortet. Ich denke, es ist hinter Cunersdorf, kurz vor der Stelle wo heutzutage den ortsunkundigen Autofahrer die lustigen Kästen mit der Biltzautomatik grüßen....
Dann folgt die bekannte Umfahrung des Bauerngutes. Davon selber ist kein Bild vorhanden, folgendes entstand vermutlich kurz dahinter. (nach dem markanten Giebel mit der "Laufkatze")
Nun sind wir im Zielbahnhof Kirchberg angekommen.
Zur Ergänzung für den, der die entsprechende Literatur nicht hat, erlaube ich mir mal den Link auf den Beitrag von Ludger K. bei DSO zu setzen.
vielen Dank für die schmalspurigen Eindrücke! Sowas hätte ich gerne miterlebt!
EIne Frage zu Bild 5 habe ich: Rechts der Lok am Telegrafenmast steht, zumindest scheint es so, ein Signal. Kann jemand sagen, welchen Zweck dies erfüllte? Gab es dort Rückfallweichen?
was Du für ein Signal hältst, ist in Wirklichkeit (in Fahrtrichtung links vom Gleis stehend) ein alter sächsischer Neigungsanzeiger aus Gußeisen. In einem der WCd-Hefte ist da auch eine Nahaufnahme drin, sonst hätt ich es sicher auch nicht gewußt.
Sehr schöne hist. Fotos --besonders die Expressgutentladung . . . . . Ein Signal ist es nicht , da es keine betriebliche Anweisung enthält . Es bedeuten : auf 740 Meter Streckenlänge ist eine Neigung von 1:102 zu erwarten . Alle sächsischen Neigungsanzeiger sind inzwischen verschwunden .