heute, am 21 März 1992 vor 25 Jahren, gab es einen kleinen Plandampf mit der 38 1182 des Bw Gera auf der Reststrecke Krossen-Eisenberg/Thür. Seit gut einem Jahr gibt es schon Plandampf auf allen möglichen Strecken in Thüringen und Sachsen. Leider wollte sich keiner von den damaligen Organisatoren dieser kleinen 8 km langen Reststrecke, der einst von Krossen nach Porstendorf durchgehenden Verbindungsstrecke zwischen dem Saale und dem Elstertal, mit Plandampf annehmen. Strecke zu kurz, zu wenig Züge (3 Zugpaare) waren oft die Argumente. Somit hatte ich die Idee, diesen Plandampf in Kooperation mit 2 weiteren Eisenbahnfreunden selber zu organisieren und durchzuführen. In der damaligen Zeit war die Organisation noch sehr einfach, bestellt wurde der Plantag der BR 112 mit der 38 1182 vom Bw Gera. Alles andere konnte vor Ort gegen einige Kästen Bier geregelt werden. So gab es Güterwagen vor Ort nach Sichtung und auch 2 zusätzliche Zugpaare konnten mit eingelegt werden. Der Höhepunkt war der mit Fotolast auf Grenzlast ausgelegte Plangüterzug, der noch im Fahrplan stand, aber praktisch nicht mehr verkehrte, da der Bedarf schon fehlte. Der einzige planmäßige Kohlewagen, wurde am 8 Uhr P-Zug als GmP mitgegeben. Der Güterzug wurde in den Fahrzeiten und 5 Fotohalten auf 1 Stunde Fahrzeit verlängert. Mit dem Lokpersonal wurde das im Vorfeld genau abgesprochen, wo die Teilnehmer stehen und wo der Zug halten mußte. Als das Programm stand mußte die Veranstaltung beworben werden, denn 30 zahlungswillige Teilnehmer wurden für den Tag benötigt. Das erledigten wir auf den vorher stattfindenden Plandämpfen in Mundpropaganda. Damals gab es noch keine Geheimveranstaltungen mit persönlichen Einladungen wie heute. Mit aller Mühe gelang es, die Mindestteilnehmer zusammenzubekommen, die verlangten 50 DM pro Person war den meisten Teilnehmern zu viel, für das prognostizierte Plandampfprogramm mit 3 Zugpaaren und der nur 8 km langen Strecke. Zudem war dieser Plandampf der erste Einsatz mit EDV Nr, der sonst immer nur mit Messing Nummer verkehrenden 38 1182. Wenn man sieht, was heute für Fotozüge bezahlt wird, bei kaum vergleichbarer Infrastruktur, war die Bettelei um die 50 DM damals schon ein Witz. Die Chance war damals einmahlig, es gab nie wieder eine Wiederholung. 1998 wurde die Strecke stillgelegt und abgebaut, heute erinnert nur noch der asphaltierte Radweg an die Raudatalbahn. Hier nun der kleine Rückblick auf diesen kleinen, kaum bekannten Plandampf.
Frühmorgends gegen 6 Uhr wartet die 38 1182 im Vorfeld des Bahnhof Krossen auf ihren Auftritt. Mit meinem Trabant erzeugte ich diesen Glanz von schräg hinten
Der Personenzug wurde in Krossen bereit gestellt, die frei gewordene Planlok BR 112 fuhr Lz hinterher
Der Bahnhof Krossen an der Elster strahlt noch den Charme der alten Reichsbahn aus
Die Top Fotostelle mit dem GmP bei Eisenberg Ost. Der beladene Kies und Zementwagen wurden von mir als Fotolast in Krossen vor Ort ausgesucht. Über das Gewicht der beiden Wagen machte ich mir keine Gedanken.
Die lange Zugpause zwischen 9 und 13 Uhr wurde mit der planmäßig im Fahrplan stehenden Übergabe nach Krossen aufgefüllt, hier geht es mit unserem Fotogüterzug talwärts an der Stadtkulisse Eisenberg vorbei
Bei Hartmannsdorf hat die Reise des Fotogüterzug gerade begonnen
Da der Zug mehrere Halte hatte, gab es vor Rauda den nächsten Schuss. Da wir mittlerweile 3 Sätze EDV Lokschilder hatten, gab es hier eine Fahrt mit den Spitzzahlenschildern
Hier passiert der Zug den Hp Rauda mit dem gleichnamigen Ort im Hintergrund, welcher dem Tal auch seinen Namen gibt.
Der grenzlastnahe Zug verlangte von der 38 alles ab, ging es doch stets bergauf, hier in der Mühltalkurve kotzte die Lok dann extrem
Kurz vorm Eisenberger Bahnhof nimmt der Zug die letzte Steigung in Angriff. Rechts der alte Abzweig zum früheren Bahnhof Eisenberg
Der planmäßige Mittagszug mit einem planmäßigen E-Wagen und der Fotolast auf Talfahrt bei Rauda
Ein zusätzlicher Zug der nicht im Fahrplan steht, überbrückt wieder ein Zeitfenster von 2 Stunden. Dem Dispatcher wurde diese Zugfahrt zum Wassernehmen in Eisenberg erklärt, hier vor der Mühltalkurve
Nach dem Wassernehmen ging es als Lr wieder talwärts nach Krossen
Um 15 Uhr gab es dann wieder eine planmäßige Zugfahrt, hier am Hp Eisenberg Ost
Mit dem letzten Zug fuhr die 112 dann wieder nach Krossen, so blieb die 38 nach Ankunft in Eisenberg einfach am Zug und konnte für Nachtaufnahmen genutzt werden.
In Krossen zog die 112 die beiden Wagen ab in die Abstellung und die 38 ging Lz wieder nach Gera, hier das letzte Bild
Ich hoffe der kleine Streifzug durch diesen kleinen Plandampf hat gefallen und vielleicht erinnert sich noch jemand an diesen schönen Tag. Heute ist alles Vergangenheit, keine 38 1182 mehr betriebsfähig, die Strecke ein Radweg, die DR Geschichte.
In jeglicher Hinsicht auch kein Vergleich mit heutigen Veranstaltungen. Ganz zu schweigen von den Geheimnisträgern die den Gruppenvirus per Smartphone Untertan sind.
Ich schließe mich den positiven Kommentaren bei DSO an.