Immer dienstags in der Früh so alle 2 bis 3 Wochen schrieb mir meine Mutter einen Brief und siehe da, den habe ich am gleichen Tag noch vor 6 Uhr abends erhalten, umgekehrt dauerte es damals schon 1 Woche, Wie war das möglich? Von einem Bahnpostler bekam sie einen Tipp,wenn sie sich eine Bahnsteigkarte kauft und 1/4 12 Uhr den Brief in den Kasten des Bahn- postwagen des Interzonenzugs wirft kommt dieser "ungeschoren " über die Grenze. So schritt sie viele Male zur Tat. Damals gab es noch die Bahnsteigsperren und die war am Plob direkt oben neben der Fahrkartenausgabe und mit der Bahnsteigkarte konnte man in Plob alle Bahnsteige betreten. Am Post- und Packwagen war damals viel geschäftiger Ent- und Ladeverkehr und es fiel nicht unbedingt auf wenn man einen Brief in den Briefkasten nach Hof einwarf . Den weiteren Weg kann ich nicht nachvollziehen. Der Gerhard in einem kleinen Ort als Handwerker doch schnell bekannt musste abends auf dem Heimweg an der Poststelle vorbeifahren und da war der Brief dort schon von der " Post Anna" eine nette ältere Postangestellte, ins Fenster geklemmt und ich brauchte in nur entnehmen. Perfekt das Vitamin "B" ausgenutzt. Die Bahnsteigkarte kostete damals glauge ich 20 Pfennige, Eine sich lohnende Sonderbriefmarke . Ach die Strassenbahnfahrscheine waren auch ein Kostenfaktor 2 Fahrten je 16 Pfennige mit der 7er Karte
Ja so wars damals es grüsst euch der Kramerladen Gerhard
Hallo Kramerladen, ja die Bahnsteigkarte kostete unverändert seit ewigen Zeiten 20 Pfennig zum Einheitspreis in Ost und West bis sie abgeschafft wurde. Habe während meiner Ausbildung in Dresden Hbf noch im Bahnsteigsperrenhäuschen gesessen und die Bahnsteigkarten kontrolliert und abgeknipst. Apropo, Lenin soll gesagt haben, dass die Deutschen keine Revolution zustande bringen, weil sie vor Erstürmung des Zuges eine Bahnsteigkarte kaufen. Und deutsche Gründlichkeit erforderte natürlich, dass der Bahnpostbrief ausreichend frankiert war, was der Bahnostschaffner kontrollierte und abstempelte. Wir haben unsere eilige Post auch immer abends in Dresden in den Bahnpostschlitz des Zuges nach Plauen eingeworfen, damit der Brief am nächsten Tag im Vogtland ankam. Auf der Abfahrtstafel von Dresden Hbf waren die Züge mit Bahnpostbeförderung mit einem Posthorn gekennzeichnet. - Heute alles nicht mehr vorstellbar. Gruss vom Bärenteich