die sogenannte Karwoche wurde in diesem Jahr am Gardasee verbracht, die Fahrt dorthin war gewissermaßen ein Sprung in den Frühling. Während in der Heimat der Winter nochmals zuschlug und die Temperaturen sich um die 0° bewegten, stieg das Thermometer innerhalb weniger Tage am Gardasee bis fast an die 20° Celsius. Die Eisenbahn spielte diesmal eine eher untergeordnete Rolle, nur ein Tagesausflug in das Etschtal bei Avio stand auf dem Programm, ein paar weitere Bilder entstanden nach einer Zwischenübernachtung im Zillertal und während eines Ausfluges nach Peschiera del Garda. Aber der Reihe nach...
Um den Spätwinterwetter daheim zu entfliehen wurden die Koffer einen Tag früher gepackt und ein Zwischenstopp in Strass im Zillertal eingelegt, das Hotel war gleich vis-à-vis gegenüber dem Bahnhof, da bot sich am nächsten Morgen ein kleiner Spaziergang mit der Kamera an.
Samstag, 24.3. Die Sonne hat es gerade über die Berge geschafft als eine Triebwagengarnitur aus Mayrhofen kommend, gleich den Bahnhof Strass im Zillertal erreicht.
In Richtung Mayrhofen ist D 14 unterwegs, hier ebenfalls kurz vor dem Bahnhof Strass i. Z., die Berge waren noch von Wolken verhüllt. Danach ging es frühstücken und anschließend weiter an den Gardasee.
Montag, 26.3. Einen freien Tag für das Hobby hatte ich mit dem Rest der Familie vereinbart, da die Wetterprognosen für den Montag gut aussahen ging es in aller Frühe in das Etschtal. Bei Avio fand ich eine passende Stelle, nun hieß es warten. Vormittags ist der Verkehr vom bzw. zum Brenner allerdings recht spärlich, das war mir schon im vergangenen Herbst bei Mezzocorona aufgefallen. Zwischen 9.30 bis 11.30 Uhr kamen nur 2 EC nach München bzw. ein ETR nach Bozen vorbei und nicht ein einziger Güterzug! Ein unerkannt gebliebener ETR 600, ein italienischer Pendolino, als „Frecciargento“ (Silberpfeil) 8504, Rom – Bozen, bei Avio, rechts im Hintergrund das Castello di Sabbionara.
Und auch 1216 008 der ÖBB mit dem EC 80, Verona – München, kam hier noch auf den Chip. Danach gab es einen Positionswechsel, etwas weiter südlich bei Masi di Avio fand sich eine Stelle für Züge in Richtung Süden, sogar mit ersten Anzeichen der beginnenden Baumblüte. Nach einer erneuten Flaute begeneten sich natürlich genau bei mir zwei Züge und der hier geplante EC konnte nicht realisiert werden.
Dafür überraschte mich kurz danach ein Sonderzug bestehend aus Wagen vom „Bahn-Touristik-Express“ und der Zuglok 402 B 137. Dank einiger netter Hobbykollegen hier erfuhr ich dass das der „Treno della Memoria“ (Zug der Erinnerung), der auf dem Rückweg von Krakau (PL) nach Mailand war, in Polen waren Stätten der NS-Verbrechen besucht worden. Nun kamen die Züge hier kurz hintereinander, stellvertretend noch zwei Bilder:
1216 032 mit einem Kesselwagenzug....
...und 193 552 + 193 551 (beide TX Logistik „Alpha Trains“) mit einem Containerzug.
Nach abermaligem Stellungswechsel weiter südlich nach Dolcé fuhr mir E 464 036 „Monocabina“ mit einem Regionalzug von Bozen nach Verona vor die Linse. Diese Lokomotiven haben nur einen Führestand, sind also ausschließlich vor Wendezügen einsetzbar. Für den Nachmittag war auf dem Rückweg ein weiterer, bei Avio gelegener, Fotostandpunkt angedacht, die rasch zunehmende Bewölkung veranlasste mich aber dann zu einer etwas früheren Rückkehr ins Hotel nach Limone sul Garda.
Am Gardasee gibt es natürlich auch viel interessantes zu sehen, bei einer Schiffsfahrt nach Malcesine entstand dieses Bild von der Altstadt mit dem Castello Scaligero.
Ein weiterer Ausflug ein paar Tage später führte an das Südufer des Gardasees, auf dem Weg dorthin wurde auch Sirmione ein Besuch abgestattet. Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel mit einem gut erhaltenen Kastell, bemerkenswert wie viele Burgen sich in Italien ihr mitelalterliches Aussehen weitgehend bewahrt haben.
Der Burgeingang mit Zugbrücke.
Und ein Blick auf Burg und Eingang zur Altstadt.
Hauptziel der Fahrt war aber Peschiera del Garda, dessen Altstadt inmitten einer gut erhaltenen Festung liegt, die im 16. Jahrhundert von den Venezianern erbaut wurde. Blick auf das südliche Tor zur Festung.
Ein Plan der Festung auf dem auch rechts die Eisenbahnbrücke zu sehen ist an die ich mich für 2 Stunden vom Familienausflug absetzte... Über ihr führt die Bahnstrecke Mailand – Venedig, eine der wichtigsten Hauptbahnen Italiens. Der Verkehr auf dieser war allerdings überschaubar, in den 2 Stunden kamen nur 2 Güterzüge aus der falschen Richtung daher, öfter aber Vertreter der italienischen Hochgeschwindigkeitszüge.
Zunächst ein unerkannt gebliebener ETR 500 P, als „Frecciarossa“ (Roter Pfeil) 9724, Venedig – Mailand.
Auch ein Vertreter der neusten Generation – ETR 400 „Frecciarossa 1000“ überquerte als 8510, Rom – Bergamo, die Brücke. Als ich mich dann auf dem Rückweg in die Stadt begab kam natürlich das worauf ich 2 Stunden vergeblich gewartet hatte, ein Güterzug!
Glücklicherweise hatte ich die Kamera noch nicht eingepackt, so dass ein Bild noch möglich war - eine leider mit Graffiti verunzierte 633er kam dann als letztes Eisenbahnbild auf den Chip.