Folgt nun der zweite und auch schon wieder letzte Teil der Retrospektive des diesjährigen Sommerurlaubs auf Rügen.
Sonntag, 08.07.18
Da am Vortag der Versuch scheiterte, ein Sonnenbild der historischen Garnitur zwischen Bergen und Lauterbach in den Kasten zu bekommen, war schon ein Plan für den Tag geschmiedet. Bzw. nur für den Nachmittag, der Vormittag gehörte dem Strandvergnügen. Das lässt schon erahnen, dass die Wetterbedingungen hervorragend waren. Und in der Tat herrschte eitel Sonnenschein, jedenfalls bis wir am Nachmittag die Strecke erreichten. Es wirkte als hätten sich ausschließlich im Bereich zwischen Bergen und Putbus dicke Wolken gebildet. Die erste geplante Fahrt wurde ein Opfer der Wolken, aber es sollten ja noch zwei Pendelfahrten folgen. Unweit des kleinen, wirklich kleinen Ortes Neklade schien die Chance auf Sonne am höchsten, eine Chance auf Auflösung der Wolken bestand ja zusätzlich. Tatsächlich schummelte sich immer mal ein zaghafter Sonnenspot in die Schatten, ein solcher erwischte auch die nächste Fahrt von Bergen nach Lauterbach mit der 86 an der Spitze.
Mit etwas elektronischer Bildbearbeitung könnte man es fast für 100% Sonne halten – der historische Nahverkehr bei Neklade mit der Inselhauptstadt Bergen im Hintergrund
Nun war wieder etwas Warten angesagt, ein kleiner Hochsitz mitten im Feld machte sich gut als Standort für den folgenden Zug mit der V100 an der Spitze. Und die blauen Bereiche am Himmel vergrößerten sich, was mich zu dem beliebten Fehler veranlasste das Foto schon als Sonnenfoto abzuhaken. Selbstverständlich hielt sich die eine Wolke länger vor der Sonne als erwartet und wurde dann auch noch größer, während alle anderen sich auflösten, Ostwald-Reifung . Dass der danach in den Umlauf einschwenkende RegioShuttle bei bestem Licht klappte, ist wahrscheinlich keine weitere Erwähnung wert.
Die eine große Wolke, am oberen Bildrand noch zu erkennen, und sonst viel blau als der Sonderzug ein letztes Mal am Wochenende nach Bergen fährt
Der kleine Frust über den nicht geglückten Ausflug musste dann erstmal in einer örtlichen Kneipe weggegessen werden. Montag, 09.07.18 – Donnerstag 12.07.18
Nun war mal ein wenig eisenbahnfreie Zeit. Die Wettervorhersage trug dazu auch ihren Teil bei. Zumeist war es so lala gemeldet, nie wirklich schlecht, immer etwas Sonne und kein Regen. Auf der To-Do-Liste für den Urlaub stand bspw. noch eine Radtour zum Kap Arkona und nach Vitt, einem urtümlichen Fischerdorf, was sich bis auf den heftigen Gegenwind bei der Heimfahrt als eine prima Entscheidung herausstellte.Dabei fehlte auch nicht der obligatorische Stopp in „Woody’slittleBritain“, einem etwas skurrilen englischen Laden mit angeschlossenen Café, dessen Kuchenauswahl besonders wohlschmeckend ist.
Eine Radtour nach Arkona, in der Ferne der Leuchtturm
Das Kap vom Fischerdorf Vitt aus gesehen
Ebenfalls stürmisch gestaltete sich ein paar Tage später eine Schiffstour entlang der Kreideküste, wo sich auch die Formation „Krokodil“ finden lässt
Freitag, 13.07.18
Es war Freitag der Dreizehnte, aber der Aberglaube hielt mich nicht davon ab heute nochmal eine etwas größere Fotoaktion zu starten. Obwohl wir seit vielen Jahren regelmäßig auf Rügen Urlaub verbringen, gelang es mir bis jetzt noch nicht ein vernünftiges Foto des wohl markantesten Bahnbauwerk anzufertigen, der Überquerung des Strelasundes auf dem Rügendamm. Dabei wird über zwei Brücken und einen Damm der Strelasund und die in ihm liegende Insel Dänholm passiert. Einen guten Blick auf die 540 Meter lange Strelasundbrückeund die „Skyline“ von Stralsund erhält man vom Hochufer nahe Altefähr, wobei aber aufgrund des Breitbildformates des Motivs eine mehr oder minder ausgeprägte Bewölkung am Himmel nicht unnütz ist.Daran änderte die auch seit 2007 das Motiv bereichernde neue Strelasundbrücke nichts.
Zur lichttechnisch besten Zeitexistieren neben den normalen RE-Zügen mehrere Fernverkehrszüge aus beiden Richtungen. Der erste unter der Woche vom Festland kommende Intercity ist der am Morgen in Hamburg gestartete IC 2184 und verkehrte als ich ihn das letzte Mal sah mit Lok voraus gen Binz. Nun war also alles bereitet die Lücke im privaten Rügenordner zu schließen, denn es herrschte auch eine bildbereichernde Bewölkung vor, die zwar ab und zu mal für einen vorbeifliegenden Schatten sorgte, aber schlussendlich nie wirklich Unruhe hervorrief.
Dank IC 2184 wanderte wieder ein Foto eines IC-Steuerwagens ins Archiv
Ist die Lücke nun als geschlossen zu betrachten? Schwierig zu beantworten, einerseits stimmt mich der Gesamteindruck des Bildes zufrieden (selbstverständlich könnte man sich jetzt auch noch über den Lkw am rechten Bildrand ärgern) und ob die IC-Steuerwagen eine lange Zukunft vor sich haben weiß auch keiner so recht sagen. Andererseits jedoch ist es halt „nur“ Steuerwagen voraus. In jedem Fall lässt es sich am Fotostandort aufgrund einer kleinen Bank mit Tisch gut aushalten, allein dafür könnte man bei einem zukünftigen Rügenbesuch wiederkommen und vielleicht scheint ja die Sonne und es kommt ein Fernzug mit einer Lokomotive an der Spitze.
Für so viele Überlegungen war vor Ort freilich keine Zeit, denn von Bergen drückte schon wieder der nächste Fernverkehrszug, ICE 1713 der täglich Binz mit München verbindet. Die Entscheidung fiel zwischen einem seitlichen Nachschuss auf dem Rügendamm und dem bereits im ersten Teil gezeigten Motiv mit dem alten Silo kurz vor Altefähr. Letztendlich wählte ich Letzteres, da mir dieses doch sehr zusagte und es beim letzten Mal ja auch „nur“ mit Steuerwagen voraus im Hochlicht klappte. Hatte ich eben noch gedacht, die vom Festland ausgehende Bewölkung wäre ausschließlich bildbereichernd und nicht beunruhigend, so zogen jetzt doch mehr und mehr Wolken vor die Sonne und verschatteten das Motiv, während der Himmel strahlend blau blieb. Der ICE wurde leider ein Opfer eines solchen Hell-Dunkel-Spiels.
Vorne dunkel, hinten hell – ICE 1713 bei Altefähr
Im Prinzip bestand eine knappe Viertelstunde später eine Chance auf Wiederholung, denn IC 2213 nach Stuttgart fährt dem ICE quasi hinterher. Aber die vom Festland hereinziehenden Wolken wurden nun größer und größer. Nur wenig weiter nördlich sah das Ganze schon viel besser aus, aber gibt es da auch ein Motiv? Nicht wirklich, während ich noch herumsuchte kam auch schon der Zug. Diesmal hing die 101 an der Spitze vor einem offensichtlich defekten Steuerwagen.
Der nächste IC käme nun erst wieder in einer Stunde, aber wo würde die Lok diesmal stehen. Nicht weit vom „Silomotiv“ entfernt ließ es sich aber ganz gut im Schatten einiger Bäume am Feldrand aushalten. Zudem konnte man hier aufgrund der seitlichen Position auch mit Steuerwagen leben, der dann natürlich auch erschien.
Wie in den vergangenen Jahren auch schwamm immer mindestens ein Hamster in den Flirt-Umläufen mit
Durch hochsommerliches Ambiente rauscht IC 2325 nach Köln
Was auf die Insel fährt, muss irgendwann auch mal wieder zurückkehren. So spekulierte ich darauf, dass der nächste IC aus der am Vormittag am Rügendamm fotografierten Garnitur mit Lok am Südende besteht und hängte noch eine Stunde Wartezeit ran und wurde nicht enttäuscht. Mit IC 2527 klappte nun das Silomotiv bestens, wenn man mal vom Hochlicht absieht.Jetzt war endgültig Abkühlung angesagt, aber Freitag ist ja bekanntlich Kreidezugzeit und so ging es für den ersten Zugteil nochmal nach Borchtitz an den Straßenrand der B96.
Ein Zug nach dem man die Uhr stellen kann, zumindest Montag, Mittwoch und Freitag
Ein Vorhaben sollte noch abgehakt werden, schließlich war das heute auch schon wieder der vorletzte Urlaubstag. Dies waren die Formsignale in Sassnitz, die demnächst aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls wie ihre Kollegen in Lancken Opfer der ESTW-Errichtung werden. Sowohl das ESig als auch die Formsignale im Bahnhof lassen sich recht gut umsetzen, es stand jedoch heute nur noch ein Zug zur Verfügung, da wir traditionell am letzten Urlaubstag nochmal groß Essen gehen. Und die kurze Wendezeit in Sassnitz von nur wenigen Minuten reicht nicht um nach dem Bahnhofsfoto wieder an die Strecke zu gelangen. So entschied ich mich für den Bahnhof Sassnitz, wo das Licht zwar noch etwas spitz aber für meine Zwecke ausreichend war. Ursprünglich war neben dem Foto an der Halteposition noch ein Foto des ausfahrenden Zuges mit Stellwerk angedacht, aber da ich mich an das Dogma Spitzenlicht hielt und wartete bis die Beleuchtung umgestellt war schaffte ich es nicht mehr rechtzeitig zum zweiten Standort.
Noch herrscht Formsignalherrlichkeit in Sassnitz als RE 13174 zur Abfahrt nach Lietzow bereitsteht Sonntag, 14.07.18
Der letzte Urlaubstag war angebrochen, aber das muss ja nicht heißen, dass man auch gleich nach Hause fährt. Nach dem Auschecken verblieben wir noch etwas an der Küste. Samstag ist Bettenwechsel und eine spätere Abreise versprach deutlich weniger Straßenverkehr. Am späten Nachmittag verabschiedeten sich sogar die Wolken und schon auf Heimfahrt konnte in Sassnitz doch noch das ESig verewigt werden.
Auch bald Geschichte, das Einfahrsignal von Sassnitz
Tschüss Rügen, wir kommen gerne und sicher wieder.
Danke für die Aufmerksamkeit und viele Grüße björn
ich war im Sommer auf der Durchreise ebenfalls auch je einen Tag auf Rügen und häng mich da einfach mal ran ;) Los geht`s am 24.7. mit einem Flirt als RE 13014 nach Lietzow, der kurz vor dem erwarteten...
... Kreidezug durch kam.
Die Rückfahrt der 151 007 aus Bergen zum 2ten Zugteil erfolgte etwas vor Plan und wurde vor Borchtitz erwartet.
Da man hier den entgegenkommenden RE passieren lassen musste, war auch noch ein Bild zwischen Borchtitz und dem nächsten BÜ drin.
An diesem BÜ wurde nun ein Hamster-RE in Form von 442 340 nach Sassnitz...
... und zurück erwartet. Ein zweites "betreten verboten" Schild hab ich versucht zu verstecken, wers findet kanns behalten
Zur Planzeit tauchte auch der zweite Teil des Kreidezuges auf. Bei mir war das Feld dann leider schon abgeerntet.
Am Tag darauf ging es mit der Fähre auf Bornholm, dabei entstand unter anderem dieses Bild vom SSM Mukran.
Auch auf der Rückreise gab es einen Zwischenstop mit 5 Fotostunden auf Rügen. Dabei sollte es zum Rasenden Roland gehen. Dumm nur, dass es einen Bahndammbrand in Sellin gab und der Verkehr damit leicht eingeschränkt war. Aber da steckt man nun mal nicht drin und es wurde das Beste draus gemacht.
So entstanden Bilder in Baabe...
... und in Sellin, wo der eben gesehene Zug auf Grund der Sperrung zurück nach Göhren startete.
Nach einer Stunde Warterei in Garftitz rollte es wieder. 99 1782 war wieder am Start.
Nur leider gleich doppelt, den "Panzer" hätte ich gern besser erwischt.
Ein letztes Bild gab's von der Rückfahrt (wieder des gleichen Zuges)
Danach sollte wollte ich eigentlich noch den Röhrenzug in Borchtitz erwarten, doch der kam nicht. Und da wir noch zu Käpt'n Klaus wollten bin ich dann fort.