Es wird ernst, ab 05.10.2020 fahren die Züge 2270-2275 Dresden - Warnemünde und zurück über Berlin BER mit Richtungswechsel (vorher über Schönefeld ebenfalls mit Richtungswechsel). Schaun mer mal!
Heute wird die "neue" Bahnverbindung Dresden - Warnemünde und zurück in der Sächsischen Zeitung ganz groß gefeiert, aber auch die Bahnprobleme werden nicht ausgespart. Es wird mit von der DB aufgehübschten für geschätzte 300 Mill. Euro von der Österreichischen Westbahn gekauften abgelegten Doppelstockvorortzügen gefahren. Besser als nichts und für die Belebung der im Osten blühenden Landschaften geht's immer noch.
Nicht ganz so deutlich werden die strategischen (Spar-) Fehler des Netzausbaus der Bahn deutlich. Großenhain kann nicht mehr angefahren werden, weil die Bahnhöfe auf der Berliner Bahn abgebaut wurden, der Nahverkehr wird auf der Leipziger bzw. Cottbuser Bahn abgewickelt. Und in Berlin ist der Flughafen nur über ein Stichbahn mit Richtungswechsel möglich, auch dann wenn die Dresdner Bahn in Berlin wieder aktiviert werden wird (seit diesen Jahr wird gebaut). Der neue BER ist an der falschen Stelle, in Sperenberg wäre der Bahnanschluss für den Fernverkehr nach Süden wesentlich besser zu organisieren gewesen. Vertane Möglichkeiten, weil sich Berlin und Brandenburg nicht einigen konnten (und vielleicht wollte auch Halle/Leipzig keine Konkurrenz in der Nähe).
also als Vorortzüge kann man die Westbahn-DoStos nun wirklich nicht bezeichnen, meinem persönlichen Eindruck nach deutlich komfortabler als vieles, was sich hierzulande im Fernverkehr bewegt.
Na ja, wollte es eigentlich so stehen lassen, aber am Wochenende gabs dazu eine Leserzuschrift in der Sächsischen Zeitung: Laut, offen, wenig Kopffreiheit, Ablage für Gepäck nicht in Sichtweite usw. Aber immer noch komfortabler als manches andere, das stimmt.
Und KISS soll heißen "Komfortabler Innovativer Spurtstarker S-Bahn-Zug", warum wohl???