Servus,

nix " "Heute vor..." Da war mehr als nur ein Bild.

Zum dritten Ritt an die Egertalstrecke, welcher den 20.April 1996 stattfand, war Kollege PMR dabei. An weitere Mitfahrer oder dort tagsüber angetroffene kann ich mich
nicht mehr erinnern. Gut möglich das man in Vojkovice am frühen Nachmittag zu fünft stromerte.


Nanu, Beginn des Tageseinsatzes am EG Ostrov?
Wir kamen rechtzeitig auf der Bahnhofsbrücke Hajek an. Nur beim Einschwenken per PKW am Warteplatz sah ich noch weit in der Ferne Richtung Bahnübergang einen
Zugschluß davon rollen gen Ostrov. Was bewegte diesen vorne dran? Ein Sergej? Nix wie hinterher, winkte doch ein zeitiges Bildchen für Ostrov. Nach erfolgter Dschäserei
ins Tal runter war es „nur“ der Mn um 07:25 Uhr. Dieser jedoch mit heutzutage nicht mehr zu erlebender und modellbahngerechter Komposition.
Bei diesem Dia hatte ich wieder meine Zweifel in der Farbbearbeitung. Aber es bleibt einfach rostig-braun bei rötlichem Morgenlicht.

Also wieder rauf nach Hajek und dort mit Warten anfangen. Wir entschieden uns für den Bahnübergang.


Der Anfang im Reigen gepflegter Brillen war R870 mit 754 050. Im Zugverband blaue Klassen. Sehnsüchte nach Schlaf-/Liege- und Speisewagen werden geweckt.
Und mit wenigstens neun Waggon hatte die Brille ordentlich was tun.


Nahezu im Block dahinter mit 08:50 Uhr grollte das Doppel 753 248+274 heran. Der Zugverband sieht für heutige Fan-Augen wieder museal aus.


Zum Os 7006 mit 754 048 war der Zugverband weitgehend farblich „modern“ im grau-grün.

Lv jagte 781 335 aus Richtung Karlovy Vary heran. Um 9:40 Uhr gen Chomutov könnte sie einen ausgefallenen Zug dargestellt haben.


Um 09:45 Uhr für Karlovy Vary/Cidice/Cheb 781 516. Endlich ein Sergej im Licht. Sollte es der NEX sein? Maschine 516 war die meiste Zeit nur vor dieser Leistung.


Um 10:00 Uhr schon wieder ein Zug von „hinten“ und damit uns nicht ins Fotokonzept passend eine Kohle mit 2x781!
Also hurtig mit dem Auto ins Tal gedonnert. Abermals gelang Ostrov.
Und nochmal hatte ich am Adobe in Behandlung der Datei meine Zweifel in den Farben.


Da sich in Ostrov der R258 per Bahnsteigdurchsage ankündigte war nochmal Rückfahrt auf Hajek beschlossen worden. Zwar im Kasten,
und schön alles, aber wo blieben die Sergej? Für um nach 10:00 Uhr bliesen wir die Aktion eher enttäuscht ab. Da war aus der Nacht
von Chomutov nach Sokolov zurück kaum mehr was zu erwarten. Wir trollten uns nach Vojkovice davon.


Am Bahnübergang fetzte es mit dem „Roten Baron“ 754 066 vor R690.

Im Bahnhofsgebäude hatte Heinz Briknr Dienst. Dort war kleine private Unterhaltung, und das dienstliche nebenbei in Erfahrung zu bringen.
„Dou kimmt etza aaner rei vo Koarlsboud! Miisds asse fir a Büldl!“ Ja, da hupften wir aber hektisch los. Nur wohin in welch Motiv?
An den Formsignalen der Ostseite des Bahnhofes war es schon nicht mehr fürs Frontlicht. Der eine blieb und ich rannte ab dem östlichen Stellwerk
den Bahndamm raus.


Mit im Sucher der Kamera den Bildausschnitt wählen war nichts mehr. Die Wanze von 781 581 mit dem Kesselzug für 11:20 Uhr hatte einen fast geschafft, aber das Bild geriet.

Im Anschluß sind wir wieder den vypravci belagern gegangen. Und hier kündigte sich „a older Motorwoong“ an.


Fuchsfeuerrot ein M131 1513. Ein nie zuvor gesehenes Uraltgefährt was mit äußerst rustikalen Klängen am Gleis in die Kerben der Schienenstöße schlug.
Heinz verriet uns der Triebwagen mit Kindern unterwegs ist. „Da Kindergoardn vo Ostrau machd an Ausflug. Der kimmt dann und heid Amd noo amoll!“
Naja, uns wars recht. Abwechslung im beinahen Brilleneinerlei. Schauen, wie es uns später in den fotografischen Kram um die 781 passt.

Es tat sich nichts mehr in Vojkovice. Heinz war dienstlich in seinem Ohrsessel im dopravci kancelar versunken. Wir lauschten gespannt bei den Wechselgesprächen mit.
Und so es ging gab Heinz uns dabei seinen Senf im „Eecherländer Dialekt“ dazu. Da wußten wir wo wir dran waren. Und der rote Triebwagen kündigte sich erneut an.
Wir stieben ostwärts von dannen. Aber da waren wir allesamt bis dato noch nicht gewesen. Neuland also was hinter Vojkovice betreten wurde,
und die mitgeführte Straßenkarte riet zum Besuch von Perstejn.


Wieder gab es etliche Formsignale. Alles wäre schön im Licht und gäbe wohl zehn verschiedene Einstellungen ab, wenn da nicht erneut Schadwagen abgestellt wären.
Es blieb nur auf diese zu kraxeln. Und der M131 1513 hatte plötzlich Zuwachs durch einen Beiwagen und den M131 1266. Und drin vollgestopft mit der Kinderschar.
Wir blieben noch in der Hoffnung auf eine Sergej-Leistung dahinter, aber Ruhe herrschte. Dann wars Licht langsam auf 90° gewandert und wir zogen nach Straz um.


Schadwagen links, oder nur zwischengeparkt? 754 047 mit R692 nach Karlovy Vary/Cheb. Und vorne zur Holzbeladung Platten, ein Eao für vielleicht Schrott.
Und dahinter vierachsige Schottertüten die hier im Bahnhof zu jenen Tagen vollgemacht wurden. Das Empfangsgebäude sah lange Zeit so aus. Zwar „verputzt“,
was ein solcher Pfusch war…, und lange nie farblich dem Giebel angeglichen.
Kein Rad rollte und es zog uns somit zur Informationsquelle in den Bahnhof Vojkovice zurück.


Heinz emsig im Geschäft und keine Zeit uns Auskunft zu geben. Der Mn wartete auf Weiterfahrt für Ostrov hoch zu. Oder war er zur Bedienung vor Ort?
Und 753 197 als Lv gen Ost pausierte kurz zur Aufnahme des handschriftlichen Fahrplanes bzw. Befehles von Heinz.


Es muß kufrn! Damals eher nervender Beifang der 7020. 810 675 in hellem rot mit gelber Bauchbinde.


Der Nachmittag verstrich recht ruhig und die Ruhe im Ort wurde um 14:50 Uhr von aus Richtung Sokolov daher räuchernder 781 471 gestört.


Blitzbrille 754 086 mit Zug gen Karlovy Vary. Besser ging es nicht.


Am Wasserhaus kauerten wir im Schatten der abgestellten Schadwagen. Jetzt der R240 mit 754 039.


Nochmals Brille, 754 050 als Zuglok zum 7012.


Erlösung für uns um 16:05 Uhr: 781 430 + 580.

Im Grunde war klar, das um diese Zeit nicht mehr so viel mit Taigatrommeln zu erwarten wäre. Der Tag somit eher nüchtern für uns verlaufen.

Heinz hieß uns an nach Ostrov zu fahren. Dort käme bald der Hurvinek daher und jener würde das Anschlußgleis befahren.
Was für ein Gleis?
Wir hatten ja von weder noch die Ahnung. Also Warten im und am Motiv auf dem Affenfelsen zu Ostrov.

Um 16:45 Uhr nicht mehr fotografisch umsetzbar 781 545 gen Ost.


Um 17:20 Uhr schon wieder 753 197, wohl mit Postwagen von Karlovy Vary. Seltsam die eine Platte mit dem Container drauf.
Und am Schluß eine „Entführung“ aus Karlovy Vary dolni n? Ich notierte 820 046. Hatte er hier mit dieser Fahrt seine Heimat verlassen?
Da dürfte ja um Krazny Jez und Horni Slavkov im April 1996 nichts mehr gefahren sein.


Zu tun hatten wir vom Steg genug. Der 7014 kam mit 754 066 daher. Heute liegt da hinten kein Krümel Holz mehr.
Sind sie Pleite gegangen oder nur andernorts modernisierter weiterhin aktiv mit ihrem Sägewerk?


Nachschuß um 17:40 Uhr auf 781 556. Vorne zogen zwei 753er. Und es lag augenblicklich DER Duft über dem Gelände: Schwefliger Braunkohlengeruch.


754 064 als R830.


Nur als Lv unterwegs die Loks 781 471 und 545 um 18:25 Uhr. Damit ein wenn nicht gar zwei ausgefallene Güterzüge für diesen Tag.
Was sollte also mit 781 noch an diesem Tag passieren? Das war halt mal so einer der enttäuschenden Tage.

Für 18:30 Uhr rumorte es erneut: 731 019 kam mit Ofenklasse von Karlovy Vary daher und rollerte durch den Bahnhof nach Vojkovice.


Und daran glaubten wir schon fast nicht mehr. Endlich kam der Kindergartenausflug. Aber was ging da jetzt ab?
Wir dachten an Abfahrt nach Karlovy Vary. Nur wars hier ein Vorziehen über die Weiche.


Dann rein ins Licht für uns, und auf den Hausbahnsteig zurück gedrückt.

Und die ganze Zeit trieben wir uns auf der Fußgängerbrücke umher und beachteten da ein Gleis in unmittelbarer Nähe überhaupt nicht.


Dort kam er just alsbald angekrochen, unterwegs auf einer alten Strecke?


Bis wir uns erneut gesammelt hatten, der eine wollte heim ob sinkenden Sonnenlichtes. Der andere wollte den Triebtäter suchen, war bei PKW-Verfolgung erst mal nichts mehr zu sehen.
Bis wir da Orientierung hatten, kam er uns schon wieder entgegen. Tja, und da hatten wir damals wahrscheinlich die Fahrt bis rauf kurz vor Jachymov zum Werk der
Trolley-Busfabrik verpasst! Aber wenn man nix weiß, was soll man Vermuten und suchen.
Noch dazu hier am Bild: wo führte rechts der Abzweig hin?


Unser Glück noch: allerletzte Kindlein verließen zu ihren bereits wartenden Eltern den Ausflugszug im Ortsbereich von Ostrov nad Ohri. Platte mit Holzmast.
Man müßte es nach Corona mal eruieren wie es gesamtheitlich dort heute aussieht?

Mit nach viertel Acht konnten wir uns endlich auf den Nachhauseweg machen. Rückblickend betrachtet wieder ein sehr ergiebiger Ausflug.

Gruß,
malo

Klasse Beitrag. Verglichen mit heutigen Bildern, aktuell Januar 2020, hat sich schon bissel was verändert. Vorallem an den anzutreffenden Güterströmen. Ganz zu schweigen von der vorhandenen klassischen Infrastruktur.

Hallo malo,

wieder einmal ein sehr schöner Bericht von einer längst vergangenen Eisenbahn. Ich bin gerne in Gedanken mitgefahren.

Und nochmal mein Vorschlag, wären deine Fotos und Geschichten dazu nicht ein Projekt für ein Büchlein, vielleicht mit dem Titel "Damals ... Im Egertal oder In Böhmen" ?

Ich weiß, so ein Projekt bedeutet viel Arbeit, aber vielleicht würde es ja dafür auch einen Markt geben, genau wie für die aktuelle Reihe zu sächsischen und thüringer Strecken.

Viele Grüße Sandro