Von dieser habe ich die wenigsten Aufnahmen in Archiv. Es wäre spekulativ zu sagen, die war öfters kaputt und stand herum. Es war einfach Pech mit dem Erscheinen vor meiner Linse. Nach heutiger Maßgabe würde man sich gezielt dahinter klemmen, um da mehr von einer bestimmten Nummer „lichtbildnern“ zu können.
#01 Man hätte es digital auf das reine Lokporträt zuschneiden können. Aber hier ist es die Situation links am Bahnsteig. Der E3767 ist gerade eingefahren, die Lok zieht bereits raus über die Weiche ins Lokgleis. Danach drückt von 2Nord die Wagengruppe mit der 132 des Bw Reichenbach/V und den Wagen des D467 drauf. Am Bahnsteig „Grenzer“ oder Zöllner. Und auch ein „Rentner“ ist mit dem Kofferkulli auszumachen. Für mich als Bewohner des Hauptbahnhofes steter Alltag bis in der Herbst 89. Bildlich festgehalten hat man die Szenen zu den „Interzonen-Zügen“ leider nie! Alltag eben. So viel Alltag allerdings wie die doch dokumentierten 218-Loks und andere Baureihen. Damals wäre ich auf Dokumentation des „Nebenher“ nie gekommen, alleine schon des teuren Filmes wegen. Heute? Ein Bild die Lok, ein Bild des Zuges, ein Bild des Gesamten. Und 100 Bilder zum Drumherum auf dem Bahnsteig…
011 in Rot auf Strecke ist wieder mal Fehlanzeige in den Magazinen.
#02 Im Juni 1988 ist der Latz dran. 218 011 unterm „Turm“ auf dem Weg „runter“ zur Tankstelle.
#03 Besagter Oktober 1989! 011 hatte die ehrenvolle Aufgabe einen der Prager Botschaftsflüchtlingszüge weiter zu befördern. Ich meine es war hier einer der Züge der zweiten Ausreisewelle.
#04 Auch dies Bild entstand während der Dokumentation des „Gewühles“ nach Grenzöffnung der DDR und mit dem über Hof für Wochen hereinbrechendem Chaos der Besucher. 100 DM (West) Begrüßungsgeld mußten ja unters Volk, verteilt beim Besuch von „drüben“. Hernach „eingesteckt“ von Bürgern mit gewissen Geschäftspraktiken, und das unter ersten Erfahrungen mit Angebot und Nachfrage beim Tauschvorgang Ware gegen Geld. Rechts vorm 614 der überfüllte Bahnsteig 4/6 mit Rückreisewilligen gen Vogtland und Sachsen. Und die 18er am 14er hinter dran? Als der 614 früh von Hof los wollte, war halt Störung. Denkbar das nur eine Motorenanlage lief. Den Notnagel mußte die 218 011 machen. In Bad Steben setzte man nicht um, denn sicher war durch diese Störung die planmäßige Wendezeit nicht mehr gegeben. So war auf Rückfahrt nach Hof die Aufgabe des Meisters im 614 den Zug zu bremsen. Und hinten auf der 18er war gute Streckenkenntnis erforderlich und hier gab man die nötige Zug- bzw. Schubkraft, und dass zeitig die Leistung herunter gefahren wurde. November 1989 in Hof Hbf.
#05 Da es wirklich nicht jeden Tag in Hof während der närrischen Zeit im November 89 auszuhalten war, schon allein wegen der durch 2-Takter regelmäßig verpesteten Luft, zog ich bei diesem Sonnentag aus der Stadt raus nach Selb-Plößberg. Denkbar ist sogar das die 011 nach Rückkunft vom „Schiebeeinsatz“ aus Bad Steben den hier in Plößberg einfahrenden 44147 Hof – Sokolov als nächstes bespannte. Steht das Stellwerk in Selb-Plößberg heute überhaupt noch?
#06 Ein Bildchen kurz vor Arbeitsbeginn daheim. Der 5956 bremst am 16.August 1994 in den Bahnhof Marktleuthen hinein. Zu jener Zeit wohnte ich in einem Haus unmittelbar hier rechts hinterm Viadukt, wo auch meine Porzellanbude stand. Und heute wohne ich von diesem Fotostandpunkt zum Rücken hin einige Häuser weiter. Nur wenige kennen den Namen des Egerviaduktes. Prinz Luitpold von Bayern soll Pate dafür gestanden haben.
#07 Sokolov! Tief drin beim Tschechen, und damit weit darüber hinaus was normal mit dem Bahnhof Cheb als Wende- bzw. Grenzbahnhof galt. Wie das? Ich kam an diesem Tag wie so oft aus dem Egertal zurück und hatte mir dort die Sergej 781 zwischen Karlovy Vary und Kadan hinein gezogen. Der übliche Blick am Bahnhof Karlovy Vary war immer mein Tagesabschluß. Und da bekam ich umgehend extrem große Augen! Was denn das da am Hausbahnsteig? Dort war man war zur Abfahrt schon fertig. Extremer Stress und fotografischer Erfolgsdruck bauten sich in mir sofort auf! Irgendwo mußte ich an die Strecke. Und mein Glück war, das ein kurzer Betriebshalt im Bahnhof Sokolov stattfand. Da wars echt nur ein heraus hüpfen aus der Karre, zack ins Gleis rein, Zwack das Bild gemacht, und ab durch die Mitte. Die was da hieß am Güterbahnhof vorbei Richtung Westen.
#08 Und dort auf der Straßenbrücke von Citice auf die Fuhre gewartet. „Eine Stadt geht auf Reisen“ Es soll Assmannshausen gewesen sein. Gibt es hier in der Leserschaft der Hiforisten evtl. sogar damalige Teilnehmer dieses Ausfluges? Das Datum dazu: 15.Juni 1996
#09 Der 20643 erklimmt mit jetzt verkehrsroter 218 011 die Schiefe Ebene. Drei „klo-grüne“ Silberlinge verlangen nichts von der Maschine. Mildes Sonnenlicht zum 4.Juli 1999.
#10 Und mein Porträt gelang erst „spät“ zum 12.Juni 2000 im Bh Hof. Am 9.Juli 1998 hatte in Bremen der Malermeister die verkehrsrote Spritzpistole auf den Lokkasten unserer 011 gerichtet.
Gruß, malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!