mit viel Tamtam stellte Ende 1992, Anfang 1993, das AW Cottbus den Umbau bzw. Remotorisierungsvarianten von 232/234 vor. Die Günstlinge waren CAT, Kolomna, Krupp/MaK. Deren anfängliche und hohe Einsatzzeit stellte sich fern meines Zugriffes dar. Warum sie im Bereich Vogtland/Nordostbayern plötzlich ab Sommer 98 auftauchten, weiß ich nicht.
Ein Scan vom Dia meines Hobbykollegen und Diatauschpartner Hans Dörschel/Cottbus: Präsentation der Loks (vlnr) 234 630, 565 und 440 im Gelände des AW Cottbus am 11. Juni 1993.
Betroffen waren 234 548 und 565 mit CAT, 555 und 630 mit Krupp/MaK, und für Kolomna die 440 und 657. Letztere beide fuhren auf den Höhen des Vogtlandes leider nicht, bzw. ist mir dies einsatzmäßig nicht vor die Linse gekommen. Einige Reichenbacher 234 standen zeitgleich zur HU oder waren in Cottbus. Vielleicht war das Lokhilfe. Gegen Ende 2000 verschwanden die Bildeinträge zu den vier Loks in meinem Notizbuch. Dies kurze Phänomen hatte gottseidank ein paar Spuren in den Diakisten hinterlassen. Zu einer Zeit als es hier wirklich noch ein Dieselparadies war!
Zu genannten Loks folgen ein paar Bildmomente, chronologisch sortiert nach Loknummern, und hier drin nach Datum.
Für mich zumindest war der Abschnitt Ende der 90er und Anfang der 2000er, der interessanteste Abschnitt einer Eisenbahn. Ich meine Eisenbahn, und nicht das Plastikzeitalter was damals mit einem VT605 begann und bis dato als "Bahn" unvermindert anhält ;-) Eine Eisenbahn damals mit heute inzwischen als Altbaureihen bezeichneten Loks. Alle Farbvarianten an Lokomotiven und Waggons waren im Einsatz zu beobachten. Heute ist dies bei der Staatsbahn ehern nur noch verkehrsrot. Dagegen treiben es private EVU recht bunt.
Kandidat 1, Wochenendruhe und damit genau richtig für mein Lokporträt im Bh Reichenbach/ 234 548, 19.September 1998
Ausfahrt Plauen/Vogtland oberer Bahnhof. 234 548 legt sich vor dem 2260 zum 9.August 1998 ins Zeug. Rechts hinten steht das Plauener Raketensilo „Bärensteinturm“.
Im oberkotzauer „Viergleisland“ faucht 234 548 durch den kleinen Einschnitt, bevor sie die allseits bekannte Fattigauer Kurve und damit das Lamitztal auf hohem Damm überquert. Für den 10.Januar 1999 war es der IR2162.
Nochmals Bh Reichenbach wie weiter oben. Alles ruhig am warmen Sonntagnachmittag des 19.September 1998.
Kandidat 2 ist 234 555. Ich fand sie am 27.Februar 1999 recht weit hinten im Areal des Bh Reichenbach.
Motivklassiker zwischen Marktredwitz und Hof: Das Formsignal an der Schnepfenmühle unterhalb der Streusiedlung Dörflas im Oberen Lamitztal gelegen. Am 20.Juli 1998 brauste der 2067 gen Hof.
Kandidat 3 ist 234 565, hier zur Ruhe am reichenbacher Rheostat aufgefunden, 17.Juli 1999.
Durchfahrt des 2062 in Reuth bei Plauen im Vogtland, 25.April 1999.
Besuch am Hofer Affenfelsen: 234 565 am 26.04.1999 mit dem 2067 setzt sich gerade am Hofer Hausbahnsteig gen Sachsen in Bewegung.
Ein paar Meter weiter im Hofer Bahnhof hatte man vom Ablaufberg diesen Blick: der freitägliche D1667 am 30.April 1999 donnert von Hof hinaus.
Bauarbeiten im Bahnhof Marktleuthen machten es notwendig, das 234 565 mit dem 2062 „hinten durch“ mußte. Auf dem Weg in Richtung Marktredwitz am 7. September 1999.
Ausfahrt Reichenbach/V, beobachtet auf Höhe Stellwerk IV. Wieder wars der 2062 für die 234 565. 13. September 1999.
234 565 bekam ich recht oft. Lief sie deswegen stabiler als die drei anderen Loks? Oder war es nur Zufall?
Nochmals wie weiter oben in der Serie zu 565: mit gut sichtbarem Rheostat des Bh Reichenbach, 17.07.1999.
Kandidat 4 war 234 630. Hier porträtiert in Hof Hbf am 18.Juli 1998.
Am 25.April 1999 wurde zum sichtbaren Ende des Bh Reichenbach/V eine kleine Lokparade mit 232ern intern improvisiert. Nachdem alle mit den Fotos an der Drehscheibe gesättigt waren, zogen diese von dannen. Passend nach der Veranstaltung war der 2064 mit 234 630 bespannt, den ich mir noch einverleibte.
Am 24.Mai 1999 zog sie den IR2065 nächst Schönbach vorbei.
Netzschkau ist untrennbar mit der Göltzschtalbrücke zu nennen. 234 630 hatte hier den IR2162 Richtung Plauen und Hof zu ziehen. Der 7.Mai 2000 brachte wetterbedingt eine Fülle von guten Aufnahmen ins Archiv.
Ein sonntäglicher Pendlerzug war der D1764, hier am 18. Juni 2000 kurz vor Einfahrt in Plauen/V o. Bahnhof.
Eine kleine Mutation in Form veränderter Kühlluftansaugung besaß 234 578.
Porträtiert hatte ich sie in Reichenbach am 23. Mai 1999.
24. Mai 1999: der 2063 hat gen Richtung Ost und Zwickau eben den Bahnhof Reichenbach/V verlassen.
Am gleichen Tag abends gen Westen und Plauen/Hof: im Dunstkreis Beiersdorf, bei Neumark/Sa. gelegen, durcheilte 234 578 mit dem IR2660 am 24.Mai 1999 das Brückenbauwerk der Reichenbacher Straße.
Wieder in der Vogtlandmetropole Plauen: Kurz vor Reisezughalt des 2660, 234 578 am 1. August 1999.
Bei mir daheim, soeben die Großwenderner Gerade verlassend, ist 578 vor dem 2162 am 20.August 1999 Richtung Marktredwitz zu beobachten.
Nochmals Plauen im Vogtland am oberen Bahnhof: 6. September 1999, Einfahrt mit IR2063.
Zu Dieselzeiten war die Kornbacher Brücke gern besucht. Von Hof braust 234 578 vor dem 2665 am 19.September 1999 heran.
Und noch kurz zur farblichen Mutation einer 234:
234 304 zeigte sich am 24.April 1999 zur Ruhe im Bh Reichenbach/V.
Doch zuvor hatte ich sie in Döhlau bei Hof mit dem 2063 bereits auf den Diafilm bannen können.
Kurz danach war der 2064 gen Hof zu bespannen. Allerdings gab es einen ärgerlichen Wolkenschaden, der mit Adobe eher widerwärtig zu verbessern ist.
Abends war es von den Wolken am Himmel besehen fast klar, dass man mit einem Sonnenloch kaum Glück haben könnte. Die Rückleistung 2067 stand in der Reuther Innenkurve auf dem Plan.
Nachdem das Tier über Nacht im Umlauf blieb, das Wetter tatsächlich besser wurde, der Sonntag 25.04.1999 ganz klar arbeitsfrei war, wurde erneut bei der grünen Lok angegriffen. Soeben hat IR2668 das Bogendreieck bei Werdau verlassen und strebt nun Reichenbach/V entgegen.
Abends zur Rückleistung war in Reuth mehr Gewissheit auf einen Sonnenbild als Tags zuvor, so düste ich nochmals für ein Bild nach Reuth: der 2669 auf Höhe SCHOLZ-Schrottrecycling.
Eine allerletzte Zuckung einer Remo-234 in meiner Heimatregion war zum 2. Januar 2001 zu verzeichnen. Durchfahrt Oberkotzau, IR 2666 und 235 565.
Dann war mit den Loks Schluß in meinem Notizbuch. Wie lange trieben sie sich noch in Reichenbacher Diensten umher und wo hin kamen die vier anschließend? Oder erfolgte alsbald Abstellung und Ausmusterung?
Gruß, malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
Raum Neusorg, Dienstort Marktredwitz gleich unterhalb Bahnhof
Der Schluss von Markus mit dem Verschwinden ab Januar 2001 mag sich vllt. auf seine Notizen beziehen, nicht aber auf die Einsätze in Nordostbayern/im Vogtland.
Am 09.06.2001 fuhr abends der letzte IR nach Regensburg. Zuvor wurden bereits ab Anfang Mai die meisten IR der Nürnberger Linie auf 605 umgestellt, um diese einzufahren. Ich erinnere mich, dass dies durchwegs störungsfrei erfolgte, aber wegen der angestammten IR-Fahrpläne wahrscheinlich ohne Neigetechnik. Die Probleme gingen wohl erst los, als sie wackeln mussten und von der Magistrale weg auf die ansprichsvollere Strecke via Bayreuth versetzt wurden... Nun aber zurück zur 234. Meine Bilddaten zeigen die vorübergehende Rückkehr nach Abstellung der 605 Ende Juli 2003 bzw. Abstellung der IC-612 ab Mitte August 2004. Daraus wurde eine bis Dezember 2005 über Marktredwitz gefahrene IC-Linie mit 232/234, wobei nach meinen Daten die 234 in der Minderheit waren. Abgelöst wurden die Russen bekanntlich durch Mühldorfer bzw. Lübecker 218.
Ganz überraschend stand dann nach langer Zeit ohne 234 am 23.08.2007 in Marktredwitz 234 292 an einem Schotter-Leerzug nach Pechbrunn, den ich östlich der Stadt fotografieren konnte. Die Rückfahrt konnte nicht mehr abgewartet werden. Hier enden dann meine Einträge.
Sehr geiler Bilderbogen! Soweit ich mich erinnern kann, fuhren sämtliche Remot-234 bis zum Fristablauf, mit Ausnahme der MaK 234 555. Da hats den Motor vorher in Nürnberg zerlegt, weil man zuvor das falsche Öl rein kippte. Die beiden CATs sowie die verbliebene MaK wurden abgestellt, die beiden Kolomnas wurden bei der folgenden HU wieder auf 16 Zylinder umgerüstet, weil die Motoren nur geliehen waren. Die überlebten somit als einzige den Fristablauf 2001/02. Ende vom Lied, der Kolomna 12D49 schnitt unterm Strich als beste Lösung ab. Daher wurden einige 234 (mir fallen spontan 234 222, 339 und 549 ein) der letzten Umbauserie von 1996 mit neuen Kolomna 12 Zylindern ausgerüstet. Und dann folgte 2002/03 die Großserie in Form der BR 233 zuzüglich weiterer kleiner Modifikationen.
Mir persönlich wird auf ewig das infernalische Hämmern der MaK-234 im Gedächtnis bleiben. Brachialer Höllensound vom feinsten! 😈
Kleiner Nachtrag! Fast hätte ich noch 232 349, 413 und 702 unterschlagen, die 1997 und 2001 ebenfalls mit den Kolomna 12 Zylindern ausgerüstet wurden. Allesamt in einer hochgezüchteten Version mit extra großem Turbo und 2650 kW (3605 PS), sowie leistungsfähigeren Fahrmotoren von Typ ETM Kharkov ED133 analog der BR 241. 232 702 hatte zudem ne Achsgetriebeübersetzung für Vmax 100 km/h, um extra hohe Anfahr- und Dauerzugkräfte analog der BR 241 zu erzeugen. Die war das Umbaumuster für die im Endeffekt nicht realisierte "Rübeland 233.8". Davon sollten 9 Loks umgebaut werden für die verdieselte Rübelandbahn, die nach einer kurzen Dieselepisode dann doch weiter mit Strom betrieben wurde. 232 702 wurde später auf 3000 PS gedrosselt trotz ihrer Bauartunterschiede nachträglich als 65. Lok der BR 233 eingereiht.
Zitat von Dieselpower im Beitrag #4Sehr geiler Bilderbogen!
Ende vom Lied, der Kolomna 12D49 schnitt unterm Strich als beste Lösung ab. Daher wurden einige 234 (mir fallen spontan 234 222, 339 und 549 ein) der letzten Umbauserie von 1996 mit neuen Kolomna 12 Zylindern ausgerüstet. Und dann folgte 2002/03 die Großserie in Form der BR 233 zuzüglich weiterer kleiner Modifikationen.
Nochmal eine Frage hierzu:
Du schriebest, die 234 222 / 339 und 549 wurden mit den 12D49 - 12-Zylindermotoren ausgestattet. Äußerliches Merkmal ist doch die auf eine Lokseite verlegte Motorluftansaugung (Papierfilter gegenüber den Ölbadfiltern), welche jedoch bei den genannten drei Maschinen nicht erkennbar ist (betrachtet man die Bilder bis zur Ausmusterung 2003)! Die müssten somit Ihre 5D49-Motoren bis zur Ausmusterung als 234er behalten haben. Oder liege ich hier falsch? Bitte mal um Aufklärung. Danke.
........neee, die waren äußerlich nicht (doch) zu unterscheiden. Die Loks haben ihre beidseitige Ölbadluftansaugung ala 232 behalten. Unterscheidungsmerkmal war ihre Latzlackierung, denn sonst gab es keine roten Latze bei den 34ern. Die 234 222 und 549 hab ich selbst mal fotografiert. Wobei ich meine Zweifel habe ob die 549 einen 12Zylinder drin hatte, denn das hätte man hören müssen!!! Somit wäre die 549 doch ne normale mit Latz.
Ich hab nochmal genau nachgeguckt. Man wird halt langsam senil. Jo, 234 222 und 339 waren die weiteren 234 mit 12 Zylinder, die 549 nicht.
Die Ladeluftansaugung konnte man unabhängig vom Motor haben wie man lustig ist. Einseitig mit Ölbad oder Papierfilter, oder eben einseitig mit Papierfilter. Gab mit 232 584 und 593 ja auch 232 mit 16 Zylinder (das waren die Beiden mit der GE Locotrol III-Funkfernsteuerung) mit einseitiger Papierfilteransaugung ala BR 233.
Nehmen wir mal das Bsp. der 222, die letzte Frist war im Januar 1997. Mal vorausgesetzt, dass ein außerplanmäßiger Auffenthalt im Werk ausscheidet, muss sie zu diesem Zeitpunkt den Motor 12D49M bekommen haben. Bereits weit vor dem Auftrag von DB Cargo 2001 zum Umbauprojekt 233 und weit vor der Auslieferung der ersten 233-Maschine am 23.Mai 2002 (233 127). Somit waren die beiden Maschinen 232 222 und 232 339 quasi die Vorserie zur 233 oder Versuchsträger für den neuen Motor.
Wurde dieser 2003 bei der Zerlegung eigentlich mit verschrottet oder als Reserve zur Wiederverwendung (z.B. im Werk Cottbus) ausgebaut?
Eisenbahnforum Vogtland
»
Betriebsalltag einst und jetzt
»
Historische Zeitdokumente
»
Mutierte 234 in der Region
Thema drucken
28.02.2021 19:15
Antworten
Private Nachrichten
Logout
