Am Dienstag nacht hat auf der zur Zeit eingleisigen Göltzschtalbrücke ein Güterzug in Richtung Hof ausgehaucht. Kurzentschlossen hat man den Umleiter in Richtung Reichenbach in Herlasgrün verenden lassen, um den Russen (Vorspanne) als Abschlepplok gen Üst Netzschkau zu schicken. Seitdem steht der Zug mit der "eigentlichen" Zuglok in Herlasgrün.
Achso, in Herlasgrün gibts jetzt pünktlich zum Winterchaos ein Fahrgastinformationssystem. Die VBG stand da mit +70 min dran. Gruß auch an den anderen Fotografen, der dann aber zu schnell wieder weg war.
Der Zug ist länger als 24 Stunden abgestellt, das heißt es ist eine volle Bremsprobe erforderlich.
Hier noch ein Auszug aus der "Bremsvorschrift" bzw. Ril 91501 der zum Wetter super passt:
"Bei starkem Flugschnee kann es, vor allem bei Temperaturen um 0°C, an den Bremseinrichtungen zu Eisbildung und Schneeanhäufungen kommen."
"Bei derartigen Witterungsverhältnissen ist zur Absicherung der Bremswirkung bei allen Zügen während der Fahrt ca. alle 20 Minuten nach dem letzten Bedienen der Druckluftbremse (alleine oder kompiniert) die Druckluftbremse durch Druckabsenkung in der Hauptluftleitung um 0,5 bar für ca. 10 Sekunden anzulegen. Das Wirken dynamischer Bremsen ist in dieser Zeit zu unterbinden."
Der Schnee selber dürfte kein Problem sein, da mühlt man sich schon durch.
Hoffe für Aufklärung gesorgt zu haben!
Grüße aus dem Ruhrpott mit dem 5cm Chaos-Schnee! Daniel
Hallo Philipp . Der 70 Minuten -Zug hatte 75 Minuten Verspätung , wenn du abends gegen 18 Uhr die verspätete VBG 83263 meinst ? Der Zug sollte von Zwickau über Plauen nach Adorf fahren . In Reichenbach bekam der Triebwagenführer den Auftrag nach Zwickau zurückzukehren , weil er dort gebraucht wird . Der Triebwagenführer forderte deshalb die Fahrgäste auf auszusteigen . Diese protestierten aber und blieben sitzen , da sie schon lange auf den verspäteten Zug gewartet hatten -durchgefrohren und froh , daß er nun fuhr -und nun sollten sie wieder raus in die Kälte und wieder drausen warten ? Man muß bedenken , daß die Bahnhöfe heute nicht mehr das sind was sie einmal waren . Früher waren die Bahnhöfe noch geöffnet und man mußte nicht drausen im Frost stehen . In Netzschkau gabs auch mal im Bahnhof eine Bockwurst und in Herlasgrün gab es in der Bahhofsgaststätte leckeres überbackenes Schnitzel . Auf die heutigen Metallsitze drausen kann man sich im Winter nicht hinsetzen . Die Zeiten sind anders geworden-unbequemer . ---Der Triebwagenführer hat mit seinen Disponent telefoniert und gesagt , daß die Fahgäste sich weigern auszusteigen . Nach einigen Hin-und Her wurde beschlossen den verspäteten Zug nach Plauen / Adorf weiterfahren zu lassen . Alle waren erleichtert . Auf den Unterwegsbahnhöfen wurden die Reisenden über Lautsprecher informiert , daß der Zug wegen Schneeverwehungen Verspätung hat . Den wirklichen Grund wollte man offenbar nicht nennen : keine Reserven , Fahrzeugmangel .
Danke EgroNet für die Aufklärung. Wahnsinn was da zur Zeit abgeht. Aber als Netzschkauer kenn ich auch noch unzählige Geschichten rund um die ehemals hiesige Bahnhofsgastronomie. Da war früher richtig was los.
Zitat von EgroNetHallo Philipp . Der 70 Minuten -Zug hatte 75 Minuten Verspätung , wenn du abends gegen 18 Uhr die verspätete VBG 83263 meinst ? Der Zug sollte von Zwickau über Plauen nach Adorf fahren . In Reichenbach bekam der Triebwagenführer den Auftrag nach Zwickau zurückzukehren , weil er dort gebraucht wird . Der Triebwagenführer forderte deshalb die Fahrgäste auf auszusteigen.
In dieser Situation ist das meiner Meinung nach eine ziemliche Frechheit des Disponenten an seinem warmen Schreibtisch, und ich kann den Reisenden nur zu Ihrem konsequenten Verhalten gratulieren.
Überhaupt: Seit die VB den TRILEX mit Fahrzeugen aus dem Vogtland ausgestattet hat (also Zusatzeinnahmen ohne große Investitionen) und es dadurch an Reserven fehlt, bin ich auf das Management dieser Firma überhaupt nicht mehr gut zu sprechen.
Es zeigt auch, daß die Verantwortlichen vieler EVU heute leider die gleiche (überhebliche) Einstellung gegenüber ihren Kunden haben. Der Aufgabenträger zahlt ja schön brav, und die Fahrgäste werden schon irgendwie klarkommen. Ob noch ein paar mehr davon vor den Kopf gestoßen werden, spielt ja keine Rolle. Und die Eisenbahner vor Ort sitzen zwischen den Stühlen, denn ihnen liegen die Kunden oft viel mehr am Herzen als "denen da oben".
Zitat von VT 04VT 01 ist heute Nachmittag auf der VB2 gefahren. Also ist er noch nicht beim Trilex.
Was willst Du uns jetzt damit sagen? Kopfschüttel.
Immerhin wird ja im Vogtland SEV gefahren und nicht beim TRILEX. Also sind scheinbar genügend Triebwagen dort. Man könnte übrigens auch zusätzliche Triebwagen anmieten, aber oh Gott, sowas kostet ja Geld.
Sorry, ich bin heute etwas unsachlich, aber so langsam habe ich die Nase voll vom "System Bahn" in Deutschland. Eine Schweizreise erscheint in diesem Zusammenhang empfehlenswert. Die haben jetzt übrigens auch Winter.
Die Schweizer haben mehr Erfahrung mit Frost und Schnee . Die Eisenbahn hat in der Gesellschaft einen höheren Stellenwert . Bei uns : In den Fernsehnachrichten hat die Deutsche Bahn ihren Bahnkunden abgeraten bei dieser Witterung die Bahn zu nutzen .
Der Zug ist mittlerweile in Richtung Polen unterwegs. Der Wagenmeister (vielleicht auch der Lokführer) hat die laut Vorschrift "Volle Bremsprobe" ordnungsgemäß ausgeführt. Die Spuren im tiefen Schnee zeigen das eindeutig (Schneehöhe bis 60cm von vorne bis hinten und umgekehrt), das hat bestimmt etwas länger gedauert! Respekt und hochachtungsvolle Grüße an alle Eisenbahner!