Hallo, bei meinen Recherchen zu meinen Vorfahren im oberen Vogtland bin ich beim Durchblättern das Adressbuches von 1896 von Brambach und Schönberg auf eine namentliche und funktionale Auflistung des damaligen Bahnhofspersonal gestoßen. Interessant, wenn man die dort tätigen Eisenbahner (dazu kamen noch viele MItarbeiter des Königlich Sächsischen Nebenziollamtes 2. Klasse) mit der heute noch dort arbeitenden Eisenbahner vergleicht. Bei letzteren werdens nicht mehr als 5 - 6 sein.
Ca. 30 Leute, wobei auffällt, dass keine Fahrkartenverkäufer u.ä. Verkehrsdienstmitarbeiter z.B. Wagendienst aufgeführt sind. Deshalb denke ich, dass es noch etliche mehr waren, die auf dem Bahnhof arbeiteten. Lt. Wikipedia war ein Diätar (Diätarius) Beamte, die nur zeitweise eingestellt waren und außerhalb des Etats besoldet wurden.
An die Tätigkeit des/r Übergangswärter/in kann ich mich noch erinnern. Der Zugang vom Wartesaal zu den Bahnsteigen war verschlossen. Erst wenn der Zug bereitgestellt wurde, schloss jemand die Tür auf und da man über die Gleise laufen musste, stand immer jemand dort zur Sicherung. Heute kann man unbeaufsichtigt kreuz und quer laufen.
Ich hoffe, dass mir meinen Ausflug in die Bahnnostalgie niemand übel nimmt.
Mit freundlichen Ostergrüßen vom Bärenteich
Bärenteich
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Zitat von Bärenteich im Beitrag #1 An die Tätigkeit des/r Übergangswärter/in kann ich mich noch erinnern. Der Zugang vom Wartesaal zu den Bahnsteigen war verschlossen. Erst wenn der Zug bereitgestellt wurde, schloss jemand die Tür auf und da man über die Gleise laufen musste, stand immer jemand dort zur Sicherung. Heute kann man unbeaufsichtigt kreuz und quer laufen.
Stimmt, deshalb wird in Bad Brambach planmäßig auch immer auf Gl. 5 eingefahren (Bahnsteiggleis am Hang), Einfahrten nach Gleis 4 (die andere Bahnsteigkante) nur mit Reisendensicherung im Auftrag des Fdl ODER Einfahrt mit 5 km/h ab Einfahrsignal (da gibt's dann einen Befehl 12, wird aber äußerst selten gehandhabt, hatte ich bisher auch nur einmal), aus Ri. Raun kommend Halt an der H-Tafel vorm Überweg.
In Oelsnitz gibt's dafür das berühmte Tor, das vom Fdl bedient wird und bei Reisendenzugang zum Bahnsteig Gl.3 (das Richtungsgleis Plauen -> Eger) geöffnet wird. Einfahrten nach Gl. 1 (Eger -> Plauen) sind dann nicht zulässig... Ist das Tor kaputt, ist es immer offen und Ein- und Ausfahrten in beiden Richtungen über Gl. 3.
In Weischlitz und Berga sichert der Fdl den Reisendenübergang zum jeweils zweiten Bahnsteiggleis selbst (Weischlitz mit Kette, Berga durch persönliche Anwesenheit), Aufsicht und Fdl in Personalunion
In Greiz wurde im Gl. 1 das Ausfahrsignal Ri. Greiz-Dölau mal vor den Reisendenüberweg versetzt, Zugang zum Bahnsteig Gl. 2 hier nach Bahnsteiglautsprecher-Durchsage des Fdl. Für Ausfahrten aus Gleis 1 nach Dölau gibt's dann ebenfalls einen Befehl: 5 km/h und Achtungssignal geben (Bef. 12 mit 12.2). Während einer Baumaßnahme im Frühjahr 2017 >> Klick << gab es planmäßige Personenzugkreuzungen in Greiz, da stand dann oben Genanntes in der La. Für Einfahrten aus Dölau nach Gl. 1 - auch das hatte ich erst einmal - gibts auch einen Befehl 12, ich meine Fahren auf Sicht ab Einfahrsignal, vor dem Reisendenüberweg Achtungssignal und zum Befahren wieder 5 km/h.
Voigtsgrün hat - da der Reisendenüberweg im wahrsten Sinn ohne Aufsicht war - zuerst den Verkehrshalt und später den ganzen Bahnsteig (war das 2022? -> man vergisst auch ganz schnell......) am Gleis 3 eingebüßt.
Muldenberg und Eich hätten zur Zeit, als diese schon im ESTW waren und noch Verkehrshalte waren, Sondergenehmigungen. Ich dachte, in Muldenberg wurde aus Falkenstein immer auf Halt eingefahren, da das Ausfahrsignal ja vor dem ehemaligen Reisendenüberweg steht. Da kann uns Harald aber sicher weiterhelfen ;)
Und in Zwotental gibt's deshalb für Einfahrten aus Adorf oder Klingenthal nach Gleis 1 auch nie (nicht mehr) eine lange Einfahrt, sondern immer nur bis zum Zwischensignal vor dem Überweg. Weiterfahrt zum Bahnsteig als Rangierfahrt (Ra12 am Zwischensignal) und Achtungssignal vor dem Überweg (gem. Streckenbuch, einst ÖRil....) Für Einfahrten aus Muldenberg nach Gleis 1 gibt's wieder den 12er zum Fahren auf Sicht, Halt vor der H-Tafel am Überweg (Ausnahme war, als wir wegen Corona nicht nach Graslitz fahren konnten und alle Züge in Zwotental gewendet haben. Da es im Gl. 2 kein Ausfahrsignal Ri. Muldenberg gibt und man sich das ständige Umsetzen sparen wollte, wurde nach Gl. 1 eingefahren, ums Fahren auf Sicht kam man herum, da der Reisendenüberweg gegen Zugang gesichert war - mit einer rot-weißen Leiste, quasi als Schranke.........
Der Personalabbau erforderte eben das Finden anderer Lösungen....
In diesem Sinne Schöne Ostern.
mfg Kevin
Edit: Ergänzungen zu Greiz sowie das unterschlagene Voigtsgrün hinzugefügt
Hallo Forengemeinde, zum Personalabbau folgende Bemerkung. Ich hatte mal auf dem Fahrdienstleiterstellwerk ein Gruppenfoto vom gesamten Personal vom Bahnhof Zwotental gesehen. Dort konnte man fast 50 Personen erkennen. Zum Bahnhof Muldenberg war ich vorübergehend mal für 2 Wochen als Reisendensicherer eingesetzt zur ESTW- Zeit Ich wünsche Euch und Euren Familien noch ein schönes Osterfest. Gruß Werner
Hallo, hab jetzt mal das gleichartige Adressbuch von Adorf (1896) durchgeblättert. Da gibts wesentlich mehr Personal bei der Bahn u.a. auch Lokführer, Heizer, u.a. Auch viele Zugbegleitpersonal, u.a. Bremser. Auch mehrere Expeditienten. Muss wohl auch viel Stückgut auf dem Güterboden und Expressgut und Reisegepäck am Schalter bewältigt werden. Auch hier gilt....das war dann mal weg. Ich denke, dass die Bremser die Schaffner im Güterzugdienst sind, die am letzten Wagen im Bremserhaus mitfuhren. Bin ich als Lehrling auch einmal mitgefahren, wurden danach aber bald abgeschafft. Und im Lokhaus waren auch 4 Feuerwehrleute aufgeführt, eigene Feuerwehr bei der Bahn oder Hilfszug oder so was. Die Bahnwärter, die es auch in Brambach gab, sind wahrscheinlich Schrankenwärter, denn die Gebäude an der Bahn, die auf alten Landkarten mit BW gekennzeichnet sind, waren Bahnwärterhäuser. So werden diese wohl auch heute noch im Volksmund genannt, wenn sie noch erhalten sind. Gruss vom Bärenteich
Die Bremser waren keine Schaffner, sondern Bremser im wahrsten Sinne des Wortes. Die saßen auf den Güterwagen und Personenwagen und bremsten nach den Pfeifsignalen des Lokführers den Zug. Hierbei ist zu beachten, dass damals mit viel weniger Geschwindigkeit gefahren wurde wie heute. Weniger heißt 10, 20, 30 km/h mehr nicht.
Die Einführung der Druckluftbremse kam später und zog sich über Jahre hinweg.
Ergänzen möchte ich noch, das auf Nebenstrecken die Bremser sich länger hielten, als auf den Hauptstrecken. Darum findet man in späteren Adressbüchern, unter Beruf; die Angaben heute nicht mehr vorstellbaren Tätigkeiten.
Stand da wirklich Feuerwehrleute oder Feuerleute?! Das waren die später so genannten Schuppenheizer. Mitunter wurde von denen auch der Lokputz mit durchgeführt.
Sehr interressant wenn man die Berichte von den vielen Personalen die in den (Urzeiten)bei der Bahn ihre Jobs verrichteten,z.B. Bremser . in den Güterzügen liefen noch lange die Wagen mit den Bremserhäus chen unbesetzt in geringer Zahl mit, diese wurden noch wie ich mich erinnern kann bei den Übergaben von den Rangierern , als Feststellbremsen genutzt, brauchte man da doch keine Hemmschuhe. Habe auch noch Infos das die Züge ohne Signale von den Bahnwärtern weitergeleitet wurden ,hier die Bayerische Ostbahnstrecke links der Pegnitz von Nürnberg nach Irrenlohe bei Schwandorf wo die Bahnwärterhäuser auf Sichtweite stehen. Den Weichensteller nannte in Bayern Weichenschieber ,Habe noch einen Stellwerker in Hersbruck kennen gelernt dessen Vater als solcher noch am Bf Heb links seinen Dienst verrichtete und als solcher betitelt wurde Ja was muss das damals für ein grosses Ereignis gewesen sein als das Transportwesen so grundlegend revolutioniert wurde welche Weitsicht die Leute doch damals hatten unter anderen Johannes Scharrer ein Sohn der Stadt die seit über 60 Jahreh meine Heimat geworden und als Fan dieses Verkehrsmittels,man jedesmal den Hut ziehen müsste wenn man vor der Gedenktafel am unteren Markt in Hersbruck vorbei geht. Noch ein schönes Restosterfest . Derkramwerladen
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Personalabbau bei der Bahn - mal historisch betrachtet
07.04.2023 13:54 (zuletzt bearbeitet: 07.04.2023 18:08)
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) am Gleis 3 eingebüßt.
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