Nachdem wir im Hotel eine kleine Pause eingelegt hatten, machten wir uns am späten Nachmittag auf den Weg in die Innenstadt. Neben Shopping für die Große stand auch etwas Kultur auf dem Programm, bevor wir gegen 19 Uhr auf dem Prater, dem eigentlichen Grund des Wien Aufenthaltes, angekommen waren.
Kunsthistorisches Museum Wien.
Die Hofburg.
Angekommen am Prater.
Am Prater nahmen wir dann das ein oder andere Fahrgeschäft mit. Meine Kinder sind auch mit dem Praterturm, eines der höchsten Kettenkarussells der Welt gefahren. Mir was das eindeutig zu hoch, meine Kinder genossen den Ausblick 95 Meter über der Erdoberfläche auf Wien.
Blick aus 95 m Höhe über Wien.
Gegen 20:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof Wien-Praterstern und fuhren 20:45 Uhr mit der S 7 zurück zum Hotel nach St. Marx.
ÖBB 4746 027 und eine weiterer 4746 als S 7 (19147) nach Fischamend in Wien-Praterstern.
Wir holten uns noch etwas zum Abendbrot und fielen dann müde nach einem langen erlebnisreichen Tag ins Bett.
05.07.2024
Wir schliefen aus und frühstückten in Ruhe im Hotel. Anschließend checkten wir aus und brachten als Erstes unser Gepäck zu den Schließfächern im Wiener Hauptbahnhof. Als dieses sicher verstaut war, machten wir uns mit S- und Straßenbahn auf zum Hundertwasserhaus. Meine Kinder wollten es einmal sehen, hatten Sie Hundertwasser in der Schule behandelt. Es hat uns dreien aber nicht gefallen und ist mittlerweile auch renovierungsbedürftig.
Hundertwasserhaus in der Löwengasse.
Da es ein warmer und für uns langer Tag werden sollten beschlossen wir, mit der U-Bahn auf die Donauinsel zu fahren und etwas zu entspannen. Meine kleine Tochter konnte sich dabei in einem schönen Wasserspielplatz etwas abkühlen.
Donau City mit dem DC Tower 1, dem höchsten Haus Österreichs.
Gegen 14 Uhr brachen wir dann wieder zum Hauptbahnhof auf. Wir wollten zur nächsten europäischen Hauptstadt wechseln, dazu hatten wir Hunger. Was bot sich dazu besser an, als der IC 45 von Wien nach Košice über Bratislava. Ich hatte ein gutes Timing hingelegt, denn mit unserer Ankunft im Hauptbahnhof endete die Gültigkeit unserer 24h-Tickets für die Wiener Linien. Wir holten unser Gepäck ab und gerade am Bahnsteig 10 angekommen wurde der Zug bereitgestellt.
RSL 383 108 mit dem IC 45 nach Košice in Wien.
Wir hatten Hunger und stiegen direkt in den Speiswagen des Typs WRRmeer (SK-ŽSSK 61 56 88-70 016-5) ein. Die Klimaanlage lief noch nicht und so herrschte ein molliges Raumklima. Es dauerte auch etwas, bis sie in Betrieb war. Der Zug war sehr gut ausgelastet und auch im Speisewagen waren einige Plätze direkt bei der Abfahrt besetzt. Pünktlich 14:42 Uhr setzte sich der Zug in Wien Hbf in Bewegung. Als Ticket nutzte ich ein Europa-Standard der ŽSSK für zusammen 27,80 €.
Beim Blick in die Speisekarte waren wir enttäuscht. Diese hatte in der Auswahl gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen. Wir bestellten einen griechischen Salat und zweimal Hähnchensteak. Mit drei Softgetränken bezahlten wir 34,65 €. Geschmacklich hatte es uns auch nicht vom Hocker gerissen. Schade, wie Wagon Slovakia in den letzten Jahren abgebaut hat. Bei meinem ersten Besuch zehn Jahre zuvor war dies eine ganz andere Welt.
Wir wurden zwischendurch immer wieder langsamer und sammelten Verspätungsminuten. Mit 7 Minuten Verspätung passierten wir die Grenze zur Slowakei. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 fährt der Zug nicht mehr über den Hauptbahnhof von Bratislava, sondern nimmt den direkten Weg nach Košice. Wir wollten aber zum Hauptbahnhof, um unser Gepäck einzuschließen und hätten planmäßig einen knappen Anschluss in Bratislava Nové-Mesto gehabt. Dieser war nun nicht mehr zu erreichen. So fuhren wir bis Bratislava Predmestie, um von da mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof zu gelangen. Mit mittlerweile 10 Minuten Verspätung erreichten wir 15:56 Uhr Bratislava Predmestie und stiegen aus.
Ankunft in Bratislava Predmestie nach 88 Kilometern.
Über die App IDS BK kaufte ich ein 24 h-Ticket für mich für 4,40 Euro. Auf Grund des Feiertages in der Slowakei brauchten die Kinder kein eigenes Ticket, sondern konnten auf meinem mitfahren. Wir fuhren zum Hauptbahnhof, schlossen unser Gepäck ein und anschließend mit dem Bus zur Bratislavský hrad (Bratislaver Burg).
Bratislavský hrad (Bratislaver Burg)
Die Most SNP mit dem Stadtteil Bratislava-Petržalka im Hintergrund.
Wir blieben eine ganze Weile auf dem Burgberg und liefen anschließend nach unten in die Altstadt. Den Abend verbrachten wir am Donauufer und gingen zum Abschluss dieser Reise noch einmal gemütlich Essen. Mit Einbruch der Dunkelheit liefen wir zur Straßenbahn und fuhren zurück zum Hauptbahnhof.
Abendstimmung an der hlavná stanica.
Die Rückreise nach Sachsen im Nachtzug stand an. Bereits als 8 und 10-jähriges Kind war ich mit meinen Eltern im damaligen Istropolitan über Nacht von Bratislava nach Dresden gereist. Jetzt bin ich der Elternteil und mache dies mit meinen 16 und 10-jährigen Kindern. Eigentlich wollten wir mit diesem Zug aus Budapest kommen. Bei meinen Versuchen den Schlafwagen aus Budapest zu buchen stellte ich fest, dass er zwar nicht aus Budapest, aber aus Bratislava buchbar war. Da der Wagen scheinbar hauptsächlich ab Budapest gebucht wird, war selbst 1 ½ Monat vor der Fahrt an einem Freitag im Juli, wahrscheinlich durch die Buchungssperre ab Budapest, noch keine Buchung getätigt und ich bekam noch das günstigste Spar-Night Angebot. Im Schlafwagen Trible bezahlten wir zusammen 223 €.
Die Tage vor unserer Fahrt war der Zug auf Grund des Unfalls bei Nové Zámky teilweise stark verspätet. So war ich etwas angespannt, aber alles war gut. Der EN 476 „Metropol“ kam mit 8 Minuten Verspätung 22:03 Uhr eingefahren. Im Wagen 261, einen WLABmz der MÁV (H-START 62 55 71-91 008-6) , waren die Plätze 11, 13 und 15 für uns reserviert. Mit uns stieg noch eine weitere Person in Bratislava zu. Der Schlafwagen schien trotzdem ausgebucht zu sein.
Einfahrt von ČD 380 013 mit dem EN 476 „Metropol“ aus Budapest.
Der Schlafwagenbetreuer gab uns den Zettel mit den Frühstückswünschen. Da wir 06:00 Uhr Dresden erreichen sollten, werde er das Frühstück eine Stunde vorher servieren. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich das Frühstück gern mitnehmen möchte und es reicht, wenn er es vor der Ankunft in Dresden Hbf vorbeibringt. Die Fahrkarte hatte ich bis Dresden-Neustadt gebucht. Leider verstand er weder Englisch noch Deutsch und ich versuchte mein Glück mit dem Online-Übersetzer.
Ich hoffte, er hatte es verstanden. Frühstücken im Abteil wäre zu dritt sehr schwierig geworden. Der Schlafwagen war ein 1994 in Görlitz für die RZD hergestellter Wagen, welcher dann in die Slowakei wechselte und seit 2020 für die MÁV im Einsatz war. Bisher war ich noch nicht in diesem Typ gereist. Das Abteil war sehr eng, man hatte kaum Platz zu dritt mit Gepäck. Zudem war die Lüftung in der Decke sehr laut. Sie nervte mehr, als das Rollgeräusch des Drehgestelles direkt unter uns.
Pünktlich 23:04 Uhr erreichten wir Břeclav. Hier hatten wir jetzt eine Stunde Aufenthalt und wurden an den NJ 456 aus Graz nach Berlin gekuppelt.
06.07.2024
Wir schliefen besser wenn der Wagen fuhr. Die Lüftung war extrem nervig. Insgesamt war die Nacht soweit in Ordnung, die Betten waren bequem. Bei der Abfahrt in Děčín hl.n. beschloss ich, die Nacht zu beenden. Kurz darauf klopfte es auch an der Tür. Wir bekamen kurz nach 5 Uhr unser Frühstück, immerhin zum Mitnehmen. Die Kinder weckte ich dann bei der Abfahrt in Bad Schandau. Während sie sich ziemlich verschlafen fertigmachten, genoss ich die Fahrt durch das Elbtal.
Das aktuelle Aussehen im Inneren hat der Wagen 2015 noch im Einsatz bei Wagon Service Travel Bratislava (WSBA) erhalten.
Das Elbtal am Morgen.
Ich hatte die Fahrkarte bis Dresden-Neustadt mit der Hoffnung gebucht, eine schöne morgendliche Fahrt durch Dresden zu haben und ein Sonnenbild vom Zug machen zu können, was im Hauptbahnhof nicht möglich ist. Beide Wünsche wurden erfüllt. Zudem hatten wir nichts weiter vor und genügend Zeit.
Fahrt über die Elbe in Dresden.
Pünktlich 06:05 Uhr erreichten wir nach 589 Kilometern Dresden-Neustadt. Ich sprintete schnell nach vorn, der Zug stand fast perfekt in der Morgensonne.
ÖBB 1216 230 hatte den NJ 456 bespannt. Die ersten drei Wagen kamen aus Budapest, die restlichen fünf aus Graz.
Mit der S 8 aus Kamenz fuhren wir 06:16 Uhr zurück zum Dresdner Hauptbahnhof. Hier stand schon unser letzter Zug der Reise bereit. Mit dem RE 3 der Mittel- deutschen Regiobahn fuhren wir 06:52 Uhr zurück nach Chemnitz. Wir kauften noch zwei Heißgetränke und breiteten dann unser Frühstück auf dem Tisch aus.
MRB 1440 211 brachte uns als RE 74006 zurück nach Hause. Der Zug verkehrte wegen Bauarbeiten nur bis Plauen.
Frühstück von Utasellàtó in der Mitteldeutschen Regiobahn.
Auf Grund einer Baustelle in Frankenstein stand der Zug planmäßig 8 Minuten in Tharandt und erreichte pünktlich 08:00 Uhr Chemnitz Hbf.
Nach insgesamt 1.872 Kilometern wurden wir am Bahnsteig von meiner Frau empfangen. Auch wenn die ersten Tage nicht ganz so liefen wie geplant, hatte es den Kindern wieder gefallen. Sie haben wieder super mitgezogen und wir hatten ein paar schöne, abwechslungsreiche Tage zu dritt. Nächstes Jahr möchten sie wieder eine Zugreise mit ihrem Vater unternehmen. Nur diesen Schlafwagentyp möchten sie nicht wieder fahren, er hat ihnen nicht gefallen. Kein Problem ;-)
Ich hoffe der Reisebericht hat gefallen. Als nächstes geht es mit einem Ausflug nach Südmähren hier weiter.