Am 28. April trat ich die Heimreise an und brach früh morgens auf. Eigentlich hätte ich gern im Tal des Crisul Repede noch ein paar Fotos gemacht, doch zu der Zeit wo ich dort vorbeikommen müsste, dürften gerade keine lokbespannten Züge unterwegs sein. Für einen Desiro im Gegenlicht oder als Nachschuss wollte ich keine Zeit vergeuden. Schlussendlich überholte ich Poieni den Schnellzug nach Budapest. Komisch - der hätte schon längst durch sein müssen. Allerdings verpasste ich in Ciucea die Einfahrt zum Bahnof, wo das Licht gepasst hätte. Da am Berg mit der Kriechspur in Bucea ohnehin Stau bog ich auf die Straße 108K und blieb im Tal und damit in Bahnnähe. Wie ich zum Bahnhof Bulz kam, wußte ich nicht. So wie auf der Karte verzeichnet ging es jedenfalls nicht. Irgendwann bimmelte dann neben mir ein BÜ als gab es nur noch eine Möglichkeit. Jetzt raus, hinstellen und einfach mal draufhalten. Ich war genau am Haltepunkt Stana de Vale.
65-1300 mit IR 364 (Cluj-Napoca - Budapest-Keleti)
Danach prüfte ich nochmal eingehend den Plan: demütigende Erkenntnis, dass nichts sinnvolles mehr kommt und ein warten definitiv nicht lohnt. So eierte ich die Straße 308I bis Bratca (garnicht empfehlenswert). Als ich mein Kraft- fahrzeug und mich endlich bis zum Bahnhof Bratca geshuttled resp. geschüttelt hatte, bimmelte auch dort der Übergang. Nach zwei Minuten rauschte es aus dem Inland und es kam wieder eine 65er mit Zug. Das war vermutlich der Nachtzug aus Constanta nach Oradea mit +50 (also 65-0989 mit IR 1631). Schade! Mit dem Wissen, dass der noch kommt hätte man natürlich auch ohne Frontlicht weiter hinten im Tal etwas anfangen können, aber nicht (und zwar überhaupt nichts) in der Einfahrt Bratca, wo die Sonne punktgenau über der Lok stand. Zurück zur Europastraße wurde auf dem PKW vor mir ein Schwein auf dem Dach eines Kombis wahrscheinlich dem Metzger zugeführt. Aufgrund des sonnigen Wetter sollte die Bäderbahn noch kurz abgehakt werden. Die Bahn ist sehr stark eingewachsen deshalb hier nur mal ein Bild.
76-2406 als R 15235 (Cordau - Oradea) Rontau
Schon auf dem Weg zur Grenze wurden noch paar Tatrabahnen erlegt und dann gings flugs weiter. Der Übergang war schnell passiert. Der ungarische Grenzer war sichtlich verwirrt als er von einem Deutschen auf rumänisch begrüßt und verabschiedet wurde. Auf den folgenden Kilometern musste ich mich einmal wieder fragen warum es mitten in Europa ein so zivilisiertes Land gibt, dessen Sprache einfach mit keiner der umliegenden Sprachen irgendetwas zu tun hat!? In Barand wurde für eine Scheibe Brot mal der Bahnhof aufgesucht. Ich hatte dort mit einem Bzmot gerechnet. Es kam aber ein lokbespannter Zug mit der Lok für den Schnellzug in die Gegenrichtung - hätte man bei besserer Vorbereitung wissen können. So wurde mir leider die schöne Stellerei zugefahren.
418 326 mit R 6414 (Püspökladany - Biharkeresztes) Barand
Jetzt waren aber noch einige Kilometer zu bewältigen. Sowohl auf der Landstraße als auch auf dem Südring von Budapest kam ich gut durch. In der Nähe von Szar ging es aber noch einmal von der Autobahn um die bekannte Stelle aufzusuchen, die uns unsere holländischen Kollegen hier unlängst vor Augen geführt haben - danke auch nochmal dafür. Dort angekommen verpasste ich gerade zwei Güterzüge im Block Richtung Österreich.
1116 062 mit IC 924 (Budapest-Keleti - Szombathely)
5341 004 + 5341 051 als R 4834 (Budapest-Deli - Komarom)
Nach den ersten beiden Personzügen lief ich mit der Sonne weiter herum und wurde dann auch gleich mit dem einzigen weiteren Güterzug belohnt.
630 151 mit Kesselwagen Richtung Györ
1116 063 mit D 9204 (Budapest-Keleti - Szombathely)
S 1116 221 hinter RJ 68 (Budapest-Keleti - München Hbf)
Zwei 5341er als R 4816 (Budapest-Deli - Komarom)
Der D 9404 wurde beinahe Opfer einer blauen Wand. Das Foto find ich aber einfach nur toll. Ein Gruß auch an den Lokführer der ordentlich "Lichthupe" gab.
480 005 mit D 9404 (Budapest-Keleti - Györ)
480 009 mit IC 916 (Budapest-Keleti - Szentgotthard)
Nun wurde es aber wirklich Zeit aufzubrechen. 17 Uhr war ich wieder auf der Piste. Uns so fuhr ich zwischen Brünn und Prag in den Sonnenuntergang. Das Erzgebirge wurde bei völliger Dunkelheit gequert und kurz vor Mitternacht lag ich dann wieder in meinem eigenen, gemütlichen Bett am Fusse des Erzgebirges. Ein paar schöne Tag waren zu Ende.