Am Bahnhof Muldenberg werden ab Fahrplanwechsel im Juni vorerst keine Züge mehr halten. Im Ergebnis der verkehrlichen und wirtschaftlichen Bewertung hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV) am Mittwoch (12.03.14) beschlossen, die Bedienung des Halts einzustellen und bei der Vogtlandbahn abzubestellen.
Hintergrund ist, dass der Mittelbahnsteig des Bahnhofs Muldenberg nicht mehr den gültigen Regeln und Normen entspricht. Seit 2002 wird der Halt deshalb nur mittels immer wieder verlängerter Ausnahmengenehmigung des Eisenbahnbundesamtes bedient. Diese Ausnahmegenehmigung wurde nun letztmalig bis 1.7.2014 verlängert und für den Weiterbetrieb ein Neubau gefordert.
Die nachvollziehbaren Kosten der DB Station & Service für den Bau eines normgerechten Bahnsteigs von knapp 300.000 Euro stehen derzeit ohne ein nachhaltiges touristisches Konzept in keinem Verhältnis. Sowohl die Anlieger-Gemeinden als auch Vereine erarbeiten derzeit ein neues Tourismuskonzept, das den Bahnhof Muldenberg als Zentrum beinhaltet und die Wirtschaftlichkeit sichern kann. Deswegen ist eine Erneuerung des Bahnsteigs noch nicht vom Tisch, denn die Abbestellung erfolgt unter der Auflage, den Neubau des Bahnsteigs zu verschieben
Schade, aber es war irgendwie abzusehen. Bleibt zu hoffen, dass es noch offene Optionen für die kommenden Jahre gibt, wenn der WEX bzw Wilzschhaus-Nostalgie-Express Muldenberg erreicht.
Fahrplankonzept mit Einschnitten, aber auch zahlreichen Verbesserungen im Vogtlandnetz für 2014/15 beschlossen
Das Fahrplankonzept für den Jahresfahrplan 2014/15 wurde von der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV) am Mittwoch (12.3.14) beschlossen.
Das vom Freistaat Sachsen vorgegebene Mindestbedienprogramm der Sachsen-Franken-Magistrale führt durch Bestellung des auslaufenden, bislang eigenwirtschaftlichen IRE zu einer Verdopplung der bestellten RE-Leistungen auf der Sachsen-Franken-Magistrale. Das Fahrplan-Konzept geht montags bis freitags von einer stündlichen elektrischen Leistungserbringung zwischen 5 und 21 Uhr aus und liegt am Wochenende oberhalb des Mindestbedienprogramms. [Anmerkung: Was bedeutet denn das?] Die Finanzierbarkeit führt zu einer Abbestellquote von ca. 4 Prozent im Rahmen des „Vogtlandnetzes“. Daneben sind aber auch erfreuliche Fahrzeitverkürzungen und Anschlussverbesserungen in verschiedene Richtungen Bestandteil des Fahrplankonzeptes.
Die Anbindung zwischen Plauen bzw. Hof und Leipzig wird weiterhin sichergestellt durch die Linie VE 16, welche im 4-Stunden-Takt zwischen Werdau und Hof verkehrt. Die Züge halten zusätzlich in Feilitzsch sowie in ausgewählten Lagen in Syrau, Mehltheuer und Schönberg. In den Endbahnhöfen Hof und Werdau besteht Anschluss an die Regionalexpress-Verkehre. [Anmerkung: Die geringe Fahrzeitverlängerung kann in Kauf genommen werden, weil in Hof der Taktknoten verfehlt wird, aber auch der agilis-Anschluss nach Marktredwitz könnte verpasst werden]
Auf der Elstertalbahn zwischen Gera – Plauen – Adorf – Cheb wird nach Inbetriebnahme des Haltepunktes Plauen-Mitte im Juni 2015 ein neues Betriebskonzept mit bis zu 22 Prozent Fahrzeitverkürzung verwirklicht. Die Linie wird von Gera über Bad Brambach bis nach Cheb durchgebunden. Die Reisezeit wird sich auf der gesamten Strecke um 23 Minuten auf 2 Stunden und 28 Minuten verkürzen. In Gera besteht Anschluß zu den Zügen nach Erfurt und Leipzig, in Cheb besteht Anschluss zu den Zügen von und nach Prag. Die tschechische Bahn ČD und der Bezirk Karlovy Vary begrüßen diese Änderung und wollen die vier Zugpaare im Abschnitt Vojtanov – Cheb weiterhin bestellen und finanzieren. [Das klingt eher so, als ob man froh sein könnte, dass überhaupt noch Züge auf dem Abschnitt verkehren] Vom Haltepunkt Plauen Mitte aus wird man zukünftig 8 Minuten schneller Adorf (-11 Prozent) und 14 Minuten schneller Bad Brambach (-22 Prozent) erreichen und seine Reisezeit um 15 Minuten nach Cheb verkürzen. Ergänzt werden diese Verkehre durch 2-stündliche Leistungen zwischen Adorf und Elsterberg, welche dort direkt Anschluss von und zum Regionalexpress Greiz – Erfurt haben. [Also ein Stundentakt zwischen Elsterberg und Adorf?]
Auf der Relation VL 1 Zwickau – Falkenstein – Kraslice sind vorerst keine Änderungen des Fahrplankonzepts geplant. Auf der VL 5 werden zwischen Plauen und Hof täglich 4 Zugpaare abbestellt. [Anmerkung: Da bleibt ja nicht viel übrig: 3,5 Zugpaare]
(Bürgerbus und Bf Muldenberg weggelassen)
Ich habe mal einen groben Fahrplanentwurf zusammengebastelt: Es wäre schön, wenn jemand fachkundiges mir konstruktive Kritik (positive und negative) dazu mitteilen könnte.
Scheinbar will man mit den über Weischlitz hinausgehenden Verbindungen und der Taktverdichtung die untere Bahn attraktiver machen und die große Investition rechtfertigen. Das Nachsehen hätten jedoch die Anschlußreisenden des oberen Vogtlands, die am Plauener Oberen Bahnhof mit anderen Zügen ankommen oder von dort weiterfahren möchten. Denn wenn die Züge der unteren Bahn stündlich bis Adorf fahren, glaube ich nicht, daß es noch zusätzliche direkte Fahrten vom oberen Bahnhof bis Adorf gibt. Vielleicht werden VL2 und/oder VE16 dann in Weischlitz wenden, aber das bedeutet einmal zusätzlich Umsteigen in Weischlitz. Eventuell ist es dann sogar günstiger, vom oberen Vogtland über Gera nach Leipzig zu reisen?